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Oktoberfest: Rekordhitze sorgt für 280 Behandlungen am ersten Tag

Das 190. Oktoberfest ist am Samstag bei Rekordtemperaturen von rund 30 Grad Celsius eröffnet worden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kämpfte beim traditionellen Anstich mit schwitzigen Händen und befürchtete, der Schlegel könnte ihm entgleiten.

«Es war echt anstrengend heute, viel mehr als in den vergangenen Jahren», sagte Reiter dem Bayerischen Rundfunk. Trotz der extremen Bedingungen gelang die Eröffnung planmäßig.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erhielt wie gewohnt die erste Maß und bezeichnete die Wiesn als beste Form, «gegen die Krisen der Welt anzukämpfen». Er sprach von einem «Moment der Friedlichkeit» und der Möglichkeit, «einfach Auszeit, ein bisschen Lebensfreude, Kraft tanken» zu können.

Hitze fordert ersten Tribut

Die extremen Temperaturen sorgten bereits am ersten Tag für massive Probleme. Der Deutsche Wetterdienst registrierte an der Messstelle Theresienwiese rekordverdächtige 31 Grad Celsius.

Bis zum Nachmittag meldete die Aicher Ambulanz mehr als 280 Behandlungen, vorwiegend infolge der Hitze. Die jüngste Patientin war erst elf Jahre alt und klagte über Kreislaufprobleme.

Der erste Alkoholfall ließ nicht lange auf sich warten. Ein 18-jähriger Besucher aus Arizona musste mit 2,9 Promille zur Sanitätswache gebracht werden. Mehrere Bierzelte schlossen bereits am frühen Nachmittag wegen Überfüllung ihre Türen.

Todesfall überschattet Festesstimmung

Ein tragischer Todesfall überschattete die Eröffnung. Eine 70 Jahre alte Frau starb noch vor der Zeremonie im Bereich der Schaustellerwohnwagen. Trotz sofortiger Reanimationsversuche konnte ihr Leben nicht gerettet werden.

Für Auflockerung sorgte hingegen Schlagerstar Jürgen Drews, der sich als «Anti-Alkoholiker» bezeichnete und statt Bier lieber alkoholfreie Alternativen bevorzugte. Moderator Florian Silbereisen half ihm spontan aus: «Es gibt auch alkoholfreies Bier, das holen wir dir gleich!»

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Die Behörden haben das Sicherheitskonzept für das bis fünften Oktober laufende Fest verstärkt. Das Messerverbot wurde vom Festgelände auf das gesamte Umfeld ausgeweitet. Einlasskontrollen, Taschenverbote und ein Kiffverbot bleiben bestehen.

Bis zu sieben Millionen Besucher werden in den kommenden 16 Tagen erwartet. Der bisherige Rekord liegt bei mehr als sieben Millionen Gästen aus aller Welt. Quelle: dpa







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