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Deutsche Autobauer unter Druck - Porsche verliert 8 Prozent

Ausgerechnet an dem Tag, an dem die Porsche AG aus dem Dax fliegt, stürzt der Kurs des Luxuswagen-Herstellers dramatisch ab. Fast acht Prozent verlor die Aktie am Montag und gehörte damit zu den größten Verlierern im deutschen Leitindex.

Die Reaktion der Anleger kam zeitversetzt auf die Hiobsbotschaft von Freitagabend. Vorstandschef Oliver Blume hatte nach Börsenschluss in einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

Der Grund: Porsche verkauft viel zu wenige Elektro-Sportwagen. Das Stuttgarter Unternehmen richtet deshalb seine Fahrzeugplanung neu aus und ergänzt die Modellpalette wieder stärker um Autos mit Verbrennungsmotor. Bestimmte Elektromodelle werden verschoben.

Nach Angaben mehrerer Medien belaufen sich die Sonderkosten für die strategische Neuplanung auf 1,8 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Zudem verzichtet Porsche auf eigene Batteriefertigung und verschiebt den geplanten Elektro-SUV oberhalb des Cayenne.

Analysten senken massiv Kursziele

Die Experten reagierten prompt mit Kurszielsenkungen. Eduardo Gonzalez von Grupo Santander reduzierte sein Kursziel von 43,10 Euro auf 38,60 Euro. Das Analysehaus Bernstein senkte noch drastischer von 46 Euro auf 39 Euro.

Die Deutsche Bank, die weiterhin zum Kauf rät, kappte ihr Kursziel von 55 Euro auf 50 Euro. Von 27 befragten Analysten empfehlen nur noch fünf einen Kauf der Porsche-Aktie - acht raten sogar zum Verkauf.

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 44,88 Euro. Trotz der Probleme ist Porsche immer noch deutlich höher bewertet als Mercedes und BMW, was weitere Kursschwäche wahrscheinlich macht.

Deutsche Autobauer unter Druck

Auch die anderen deutschen Premiumhersteller kamen unter die Räder. Mercedes-Benz verlor 2,8 Prozent, BMW 2,2 Prozent. Der europäische Automobilindex Stoxx Europe 600 Automobiles&Parts gab als Schlusslicht 2,4 Prozent nach.

Der chinesische Konkurrent BYD hatte zunächst positive Nachrichten verkündet: Mit seiner neuen Marke Denza will der Konzern ab Frühjahr 2026 in den deutschen Luxusautomarkt vordringen. Dort soll BYD Audi, BMW, Mercedes und Porsche in ihrem Heimatmarkt angreifen.

Doch auch BYD bekam einen Dämpfer: Starinvestor Warren Buffett soll nach Angaben des US-Senders CNBC alle seine Anteile verkauft haben. Die BYD-Aktie in Hongkong brach daraufhin um bis zu 3,6 Prozent ein. Quelle: dpa






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