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Personalproblem bei der Bundeswehr: Zu viel Büro – zu wenig Truppe

Der Bundesrechnungshof kritisiert in den deutschen Streitkräften eine «Kopflastigkeit» und fordert vom Verteidigungsministerium «mehr Truppe» für den militärischen Kernauftrag. Deutschlands Haushaltsprüfer warnen in einem Sonderbericht zudem vor dem Risiko, dass das «Signal der unbegrenzten Verschuldungsmöglichkeiten» zu steigenden Preisen im Verteidigungsbereich führt. Die Behörde stellt fest: «Anreize für die Industrie, für gleichbleibende Leistungen nunmehr höhere Preise zu verlangen, sind aufgrund nahezu unbegrenzt verfügbarer finanzieller Mittel und einer erhöhten Nachfrage zu erwarten.» Um die Bundeswehr als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland wieder auf die Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten, war erst sogenanntes Sondervermögen im Umfang von 100 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Dann wurde auch eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben beschlossen. Deutsche Soldaten marschieren im litauischen Vilnius beim Aufstellungsappell der Panzerbrigad...

Handelskrieg, Stellenabbau Wirtschaftsflaute: Was das für Arbeitnehmer bedeutet

Die schwierige Wirtschaftslage macht sich derzeit auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Der Arbeitnehmermarkt – in dem sich gut ausgebildete Fachkräfte Konditionen und Arbeitgeber aussuchen konnten – wandelt sich zunehmend zum Arbeitgebermarkt. Viele Unternehmen bauen Stellen ab, die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber auf offene Stellen steigt. Das beeinflusst auch den Bewerbungsprozess. So gibt ein Drittel der Bewerberinnen und Bewerber in einer Umfrage im Auftrag des Stellenportals Jobtensor an, dass mindestens ein laufender Bewerbungsprozess in den vergangenen beiden Jahren vom Arbeitgeber eingestellt wurde – mit der Begründung, dass die wirtschaftliche Situation nun doch keine Einstellung mehr zulasse. Ein junger Mann lehnt an eine Glaswand. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn Bei 39 Prozent der gut 1000 Befragten pausierte der Einstellungsprozess aus dem gleichen Grund zumindest. «Für Talente, die in Boom-Zeiten noch auf der Pole Position standen und die R...

So viele Überstunden machen Arbeitnehmer in Deutschland

Überstunden sind einer Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbunds zufolge für 44 Prozent der Beschäftigten an der Tagesordnung. 20 Prozent der Befragten arbeiten demnach durchschnittlich eine bis fünf Stunden länger pro Woche als vertraglich vereinbart, weitere 24 Prozent machen mehr als fünf Überstunden. Bei 10,1 Prozent der Beschäftigten in Vollzeit beträgt die Arbeitszeit samt Überstunden mehr als 48 Stunden pro Woche. Die Zahlen gehen aus dem «DGB-Index Gute Arbeit» hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dafür ließ der Gewerkschaftsbund die Antworten von gut 31.000 Beschäftigten auswerten, die in den Jahren 2020 bis 2024 Auskunft zu ihren Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen gaben. Ein Mitarbeiter erfasst seine Arbeitszeit digital an einem Terminal. Foto: Sina Schuldt/dpa  Vier wichtige Ergebnisse Im Homeoffice sind Überstunden häufiger : Von denen, die immer oder gelegentlich zu Hause arbeiten, leisten der Befragung zufolge 52 Prozent durchschnittlich mehr als eine...

Öffentlicher Dienst: Arbeitgeber bieten 5,5 Prozent mehr Gehalt

In den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst haben die Arbeitgeber von Bund und Kommunen nach Angaben aus Verhandlungskreisen eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent angeboten. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Rande der Gespräche in Potsdam. Die ursprüngliche Forderung der Gewerkschaften lautete auf acht Prozent Entgelterhöhung. Frank Werneke (l), Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, begrüßt Nancy Faeser (SPD, r), Bundesinnenministerin, zur Fortsetzung der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst im Kongresshotel Am Templiner See. Foto: Christophe Gateau/dpa Darüber hinaus habe die Arbeitgeberseite ein höheres 13. Monatsgehalt sowie höhere Zulagen für Schichtdienste in Aussicht gestellt, hieß es aus Verhandlungskreisen. Außerdem werde neben etlichen weiteren Punkten ein Wahlmodell für Beschäftigte diskutiert, mit dem sie Teile der Jahressonderzahlung in freie Tage umwandeln könnten. Die Rede war von einem «Zeit-statt-Geld-Modell». Dritte Verhandlungsrund...

Autoindustrie: Ford schickt Kölner Beschäftigte in Kurzarbeit

Der Autobauer Ford führt angesichts der schwachen Nachfrage nach  Elektro-Autos  Kurzarbeit in Köln ein. «Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina im Kölner Electric Vehicle Center», teilte eine Ford-Sprecherin mit. Das Unternehmen werde bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragen. Zuvor hatte der  «Kölner Stadt-Anzeiger»  vorab berichtet.  Dem Autobauer zufolge wurde für insgesamt drei Wochen Kurzarbeit beantragt. Ford Elektroautos vom Typ Explorer stehen beim Produktionsstart in der Halle. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa «Produzieren mehr als wir verkaufen können» Im Kölner Werk laufen die Elektromodelle Explorer und Capri vom Band. «Wir produzieren mehr als wir verkaufen können», zitiert der «Kölner Stadt-Anzeiger» aus einem internen Schreiben. Ford hat wie d...

VW will Werke schließen: Wie viele Stellen könnten wegfallen?

Volkswagen will sparen und womöglich ganze Werke schließen. Laut Betriebsrat liegen nun erste konkrete Pläne auf dem Tisch. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen: Was genau plant VW? Laut Betriebsrat will VW in Deutschland mindestens drei seiner bisher zehn Werke der Kernmarke schließen. An den übrigen Standorten solle die Kapazität sinken. Geplant seien auch betriebsbedingte Kündigungen, die bei VW seit 1992 ausgeschlossen waren. Zudem wolle der Konzern den Haustarif für seine rund 120.000 Mitarbeiter pauschal um zehn Prozent kürzen und fordere für die kommenden beiden Jahre Nullrunden. Über diese Pläne habe der Konzern kürzlich die Arbeitnehmerseite informiert, der Betriebsrat machte sie nun auf Informationsveranstaltungen an allen Standorten öffentlich. Ein Beschäftigter von Volkswagen steht auf einer Infoveranstaltung des Betriebsrates in Zwickau. Foto: Hendrik Schmidt/dpa VW selbst wollte die Angaben zunächst nicht bestätigen. Man halte sich an den Grundsatz, darüber zunäch...

Neue Rentenregeln: Wie die Ampel längeres Arbeiten belohnen will

Für Beschäftigte in Deutschland soll sich Arbeiten über das Rentenalter von derzeit 66 Jahren hinaus künftig mehr lohnen. Kern der entsprechenden Regierungspläne ist eine neue Prämie. Das sieht eine sogenannte Formulierungshilfe des Bundesarbeitsministeriums vor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Zuerst hatten andere Medien wie die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet. Die Pläne sollen als Bundestagsantrag der Ampelfraktionen in die parlamentarischen Beratungen eingebracht werden und sind Teil der im Juli von der Ampel-Koalition beschlossenen «Wachstumsinitiative». Aufschubprämie soll kommen Bisher bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine höhere Rente, wenn sie über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Künftig soll es unter anderem zusätzlich die Möglichkeit einer «Rentenaufschubprämie» geben: Wer mindestens ein Jahr länger gearbeitet hat, kann sich die höheren Anwartschaften auf einen Schlag auszahlen lassen. Die Prämie soll bis zu drei ...

Streiks auf Baustellen drohen: Arbeitgeber lassen Schlichtung scheitern

Auf den Baustellen in Deutschland werden Streiks immer wahrscheinlicher. Die Arbeitgeberverbände von Bauindustrie und Baugewerbe haben den vor zwei Wochen ergangenen Schlichterspruch abgelehnt, wie sie am Freitag in Berlin mitteilten. Die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) hatte für diesen Fall Arbeitskämpfe in der Branche mit rund 930.000 Beschäftigten angekündigt.  Die Gewerkschaft hatte ihrerseits den Schlichterspruch des früheren Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, angenommen. Danach sollten die Einkommen zum Mai pauschal um 250 Euro steigen und elf Monate später noch einmal 4,15 Prozent im Westen beziehungsweise 4,95 Prozent im Osten.  Zwischenzeitlich hatte IG-BAU-Chef Robert Feiger klargemacht, dass sich bei einer Ablehnung der Schlichtung auch die Gewerkschaft nicht mehr an die Empfehlung gebunden fühle. Gestreikt werde dann wieder für die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat. Seine Mitglieder forderte Feiger am 1. Mai au...

35-Stunden-Woche: Modell für die Zukunft oder Risiko für den Wohlstand?

In der westdeutschen Metallindustrie gilt die 35-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Lohn bereits seit 1996.  Bei der Deutschen Bahn soll sie nach der Einigung mit der Lokführergewerkschaft GDL schrittweise als Wahlmöglichkeit bis 2029 eingeführt werden. Arbeitgeber fordern angesichts des Fachkräftemangels dagegen teilweise eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche. Pro Arbeitszeitverkürzung Nach Einschätzung von Oliver Stettes, Arbeitswelt-Experte beim arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), kann es für einzelne Firmen sinnvoll sein, «kürzere Arbeitszeiten anzubieten, wenn dies wirtschaftlich tragfähig und organisatorisch umsetzbar ist, um seine Attraktivität für Bewerberinnen und Bewerber zu steigern». Ob dies zweckmäßig oder möglich sei, lasse sich aber nicht pauschal sagen. Ein Freitag ist in einem Kalender als «frei» eingetragen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa Forscher Eike Windscheid-Profeta von der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung verweist auf positive Effek...

Arbeitsrecht: Wann du auch in der Freizeit erreichbar sein musst

Rein ins Privatleben: Viele Beschäftigte freuen sich nach der Arbeit auf den Feierabend, aufs Wochenende oder auf den Urlaub. Doch immer wieder kommt es vor, dass sie dabei vom Joballtag eingeholt werden, weil Anrufe oder Mails aus der Firma kommen. Was gilt da eigentlich rechtlich? Wann müssen Beschäftigte in ihrer freien Zeit erreichbar sein? Ein Überblick. Müssen Beschäftigte im Feierabend und am Wochenende erreichbar sein? Generell müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer  nur in ihrer Arbeitszeit  für den Arbeitgeber ansprechbar sein. Es gibt aber  Ausnahmen . Der Klassiker: die  Rufbereitschaft . Hier müssen Beschäftigte erreichbar sein und sich bereithalten, um die Arbeit aufzunehmen, entweder von zu Hause aus oder vor Ort. Ist das schon wieder die Chefin? Grundsätzlich müssen Beschäftigte in ihrer Freizeit nicht für den Arbeitgeber erreichbar sein. Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa Es gibt weitere Situationen, in denen Arbeitnehmer außerha...

Arbeitsverträge: Wann eine Vertragsstrafe droht

Geld an den Arbeitgeber zahlen? Das klingt für Beschäftigte vielleicht erst einmal abenteuerlich. Doch immer wieder kommt es vor, dass Arbeitgeber eine Klausel in Arbeitsverträge einbauen, wonach eine Vertragsstrafe fällig wird, wenn Beschäftigte gegen bestimmte vertraglich aufgelistete Regeln verstoßen. Doch wann ist eine Vertragsstrafe eigentlich zulässig – und wie hoch kann sie ausfallen? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Exklusiv als Podcast verfügbar: Jetzt kostenlos Anhören: Wann sind Vertragsstrafen denkbar? Ein Mann bedient einen Laptop. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa « Vertragsstrafen sind allgemein im Zivilrecht möglich », erklärt Tjark Menssen vom DGB Rechtsschutz. Sie kommen dann zur Anwendung,  wenn zumindest einer Partei ein hoher Schaden droht , sollte der andere Vertragspartner seinen Vertrag nicht erfüllen oder anderweitig verletzen. «Weil Schadenshöhen in aller Regel kaum zu beziffern und schwer nachzuweisen sind, hat man mit einer Vertragsstrafenr...

Homeoffice adé? Warum Firmen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro holen

Es war eine Nachricht mit Signalwirkung, als im vergangenen Sommer ausgerechnet der US-amerikanische Videotelefonie-Anbieter Zoom seine Beschäftigten wieder öfter ins Büro bestellte. Kaum ein anderes Unternehmen wird so sehr mit dem Wandel der Arbeitswelt hin zum Homeoffice in Verbindung gebracht. Auch mehrere deutsche Großunternehmen haben ihre Homeoffice-Vorgaben mittlerweile strenger gefasst. Steht eine Rückkehr zu mehr Präsenz bevor? Viele große Firmen erwarten mindestens drei Bürotage Der Walldorfer Softwarekonzern  SAP  etwa setzt ab diesem Monat voraus, dass Beschäftigte mindestens drei Tage pro Woche im Büro oder bei Kunden arbeiten. Laut einem Sprecher gilt eine Übergangsfrist bis Mai. Bei der  Telekom  sollen laut Vorstand alle Bürobeschäftigten wieder drei Tage im Unternehmen sein, von Führungskräften werden vier Tage in Präsenz erwartet. Ein Mann sitzt an seinem Arbeitsplatz im Home-Office. Foto: Fabian Strauch/dpa Ähnlich strenge Homeoffice-Vorgaben sehe...