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Amazon investiert Rekord-14 Milliarden in Deutschland

Amazon verstärkt sein Deutschland-Engagement massiv und investierte 2024 rund 14 Milliarden Euro hierzulande. Das sind etwa zwei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, teilte der US-Konzern in München mit.

Seit 2010 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben insgesamt etwa 90 Milliarden Euro in Deutschland ausgegeben. Deutschlandchef Rocco Bräuniger kündigte weitere massive Investitionen an: «Wir werden weiter sehr, sehr stark investieren.»



Neue Logistikzentren entstehen

Für das Geld entstanden 2024 neue Standorte in Horn-Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen), Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) und Erfurt (Thüringen). Weitere Logistikzentren sollen bald in Bietigheim (Baden-Württemberg), Könnern (Sachsen-Anhalt) und Rohr (Bayern) gebaut werden.

In den Lagern bewahrt Amazon Waren für den Internet-Verkauf auf. «Wir müssen nah beim Kunden sein», begründet Bräuniger die Expansion und verweist auf die verstärkte «Same Day Delivery» - Lieferungen noch am selben Tag.

Amazon beschäftigt inzwischen etwa 40.000 Menschen in Deutschland, 4.000 mehr als ein Jahr zuvor. Sie arbeiten in Logistik-, Sortier- und Entwicklungszentren sowie anderen Standorten.

Alexa soll deutsche Dialekte verstehen

Am Entwicklungsstandort Aachen arbeiten Teams daran, den Sprachassistenten Alexa zu verbessern. «Unter anderem geht es um Sprachverständnis - dass Alexa Sächsisch genauso gut versteht wie Bayerisch und Norddeutsch», erklärt Bräuniger.

Die Cloud-Sparte Amazon Web Service (AWS) plant bis 2026 Investitionen von 8,8 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur in der Region Frankfurt. Im Zeitraum 2014 bis 2023 investierte AWS 9,6 Milliarden Euro in Deutschland - ein ähnlich hoher Betrag wird nun in nur drei statt zehn Jahren ausgegeben.

Marktführer unter Beobachtung

Amazon ist mit großem Abstand Marktführer im deutschen Online-Handel. Schätzungsweise 60 Prozent des Online-Handels entfallen auf den US-Konzern, zu den deutlich kleineren Konkurrenten gehört der Hamburger Online-Händler Otto.

Das Bundeskartellamt beobachtet Amazon kritisch und leitete bereits mehrere Verfahren ein. Die Wettbewerbshüter messen der Firma eine «überragende» marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb bei.

KI wird immer wichtiger

Künstliche Intelligenz gewinnt für Amazon zunehmend an Bedeutung. Verbraucher können sich bereits Produktrezensionen zusammenfassen lassen oder gezielt nach Themen fragen.

In den USA stellte Amazon kürzlich einen KI-Assistenten für Unternehmen vor, die über den Amazon-Marktplatz verkaufen. Das Tool soll selbstständig Ware nachbestellen, Werbemaßnahmen einleiten sowie Befehle zur Lagerung oder Preisänderung erteilen.

Unternehmer können dabei entscheiden, wie viel Autonomie der KI-Assistent erhält. In Deutschland soll das KI-Tool in den nächsten Monaten verfügbar werden. Quelle: dpa





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