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«Großartiger Erfolg» – Deutsche Rakete fliegt 30-Sekunden und stürzt ins Meer

Die Spectrum-Rakete des süddeutschen Start-ups Isar Aerospace ist zu ihrem ersten Flug aufgebrochen – der dauerte etwa 30 Sekunden. Danach fiel die Rakete ins Meer. Daniel Metzler, CEO und Mitgründer des Unternehmens bezeichnete die Mission als «großartigen Erfolg». An zwei weiteren Raketen werde bereits gearbeitet. «Isar Aerospace bereitet sich auf den nächsten Start vor.»

Der Flug wurde am Sonntag live im Internet übertragen. Zuvor hatte der Start mehrmals aufgrund der Wetterbedingungen verschoben werden müssen.

Die Trägerrakete "Spectrum" von Isar Aerospace am 21. März 2025 auf einer Startrampe im Andoya Spaceport in Nordmela auf der Insel Andøya, Norwegen.Foto: Brady Kenniston/Isar Aerospace, Photo Wingmen Media/dpa

Die Trägerrakete "Spectrum" von Isar Aerospace am 21. März 2025 auf einer Startrampe im Andoya Spaceport in Nordmela auf der Insel Andøya, Norwegen.Foto: Brady Kenniston/Isar Aerospace, Photo Wingmen Media/dpa

Um 12.30 Uhr hob der Flugkörper auf dem Startplatz am norwegischen Raumhafen Andøy ab. Dieser Testflug habe sämtliche Erwartungen erfüllt, so Metzler. «Wir hatten einen sauberen Start, 30 Sekunden Flugzeit und konnten sogar unser Flugabbruchsystem validieren.»

Daten und Erfahrung sammeln

Ziel des Testflugs war laut Isar Aerospace, so viele Daten und so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Das sei gelungen. Aufgrund strenger Sicherheitsvorkehrungen sei das Personal am Raumhafen stets sicher gewesen.

Dass die Rakete den Orbit erreichten würde, galt bereits zuvor als weitgehend ausgeschlossen. In der Vergangenheit habe es noch kein Unternehmen geschafft, seine erste Rakete in den Orbit zu bekommen, betonte eine Sprecherin vorab. «Die Rakete darf explodieren, das ist im Rahmen des Testflugs sogar wahrscheinlich», sagte sie. «30 Sekunden wären schon ein großer Erfolg.»

«Wegweisender Schritt für die deutsche Raumfahrt»

Als wegweisenden Schritt für die deutsche Raumfahrt bezeichnete Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, die Mission. «Dieser Test einer hochkomplexen, in Deutschland gefertigten Rakete hat enorm viele Daten erbracht, die uns weitere Fortschritte ermöglichen.»

Um wettbewerbsfähig und unabhängig zu sein, würden finanzstarke Budgets für die Raumfahrt benötigt, sagte sie. «Konkret heißt das 500 Millionen Euro für das nationale Raumfahrtprogramm und 6 Milliarden für die Europäische Weltraumorganisation (ESA).» Die ESA-Ministerratskonferenz in Deutschland im Herbst werde richtungsweisend. Europa müsse seine Souveränität im All sicherstellen. «Elon Musks Starlink ist nicht alternativlos -- und darf es auch nicht sein.»

Doppelte Premiere

Die Spectrum Rakete ist 28 Meter lang und hat einen Durchmesser von zwei Metern, je nachdem, welchen Orbit sie anstrebt, liegt die kommerzielle Last, die sie befördern kann – im Raumfahrtjargon: Payload – bei 700 bis 1000 Kilo.

Der Start der Testrakete von Norwegen aus ist den Angaben nach eine doppelte Premiere: nicht nur der erste Flug für Isar Aerospace, sondern auch der erste Start einer orbitalen Trägerrakete in Kontinentaleuropa. Quelle: dpa







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