Experten: Klimawandel erhöht nicht Intensität der UV-Strahlung
Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Steigt im Zuge des Klimawandels die Intensität der UV-Strahlung sogar noch? «Wärmeres Klima führt nicht automatisch zu höherer UV-Strahlung», erklärte Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Es sei derzeit noch nicht klar, wie genau sich die Strahlung durch den Klimawandel verändern werde.
Klimawandel beeinflusst das Freizeitverhalten
«Generell muss man sagen, dass die UV-Strahlung sehr starken Schwankungen unterworfen ist.» Die Intensität hänge von verschiedenen Faktoren wie der Bewölkung, der geografischen Lage und der Höhenlage ab. Durch den Klimawandel verändere sich demnach nicht zwangsläufig die Intensität der Strahlung - sehr wohl aber das Freizeitverhalten der Menschen: Wenn es zunehmend wärmer werde, verbrächten die Menschen mehr Zeit draußen und in der Sonne.
UV-Strahlen verursachen Veränderungen im Erbgut
UV-Strahlen können im Erbgut von Hautzellen schädliche Veränderungen hervorrufen, die langfristig das Risiko für weißen und schwarzen Hautkrebs erhöhen, wie Berneburg erklärte. Mitverantwortlich sind blasige Sonnenbrände, lange und regelmäßige Aufenthalte in der Sonne, aber auch Solariumsbesuche, wie der Generalsekretär der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft sagte.
Bei Menschen mit hellem Hauttyp sei das Risiko für Hautkrebs besonders hoch. Und auch Kinder seien in hohem Maße gefährdet: «Schließlich tragen die Kleinsten ein besonders hohes Risiko, da bei Kindern die Schutzmechanismen der Haut gegenüber UV-Strahlen wie Pigmentbildung und Lichtschwielenbildung noch nicht ausreichend entwickelt sind.» Deswegen rät der Dermatologe: eincremen, Kopfbedeckung tragen und Sonnenbäder in der sonnen intensivsten Zeit meiden.
Bundesamt für Strahlenschutz fordert mehr Schutzmaßnahmen
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) fordert in seiner aktuellen Kampagne weitreichendere UV-Schutz-Maßnahmen durch Städte und Gemeinden wie die Schaffung zusätzlicher Schattenplätze. Sonnenschutz sei gerade im Zuge der Klimakrise eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft, für jede Großstadt und jede Gemeinde, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Mehr Schattenplätze könnten etwa durch mehr Stadtgrün oder Sonnensegel in Schulen geschaffen werden. Sport- oder Kulturveranstaltungen sollten verstärkt so gelegt werden, dass Menschen sich nicht in den Mittagsstunden in der prallen Sonne aufhalten müssen.
Dramatischer Anstieg der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen hat. 2021 wurden demnach 105 700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt - knapp 75 Prozent mehr als 2001.
Zu dem Trend trägt Gesundheitsexperten zufolge unter anderem die steigende Lebenserwartung bei. Auch mangelnder Sonnenschutz und mangelndes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten sowie ein verändertes Freizeitverhalten gelten als Faktoren.
Im Jahr 2021 starben nach den Destatis-Daten etwa 4100 Menschen, 55 Prozent mehr als im Jahr 2001 (2600 Todesfälle). Wie bei den meisten Krebserkrankungen sind vor allem ältere Menschen betroffen: Die Hälfte der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen war 80 Jahre oder älter.
Quelle:Upday und Apotheken Umschau
Vitamin D kann gespeichert werden, so dass für die Wintermonate vorgesorgt ist. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
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