Direkt zum Hauptbereich

Trotz Schutzmaßnahmen: 20 Geldautomaten in Bayern gesprengt

In Bayern hat es im laufenden Jahr 20 Geldautomaten-Sprengungen gegeben – die Zahl bleibt damit nahezu konstant auf Vorjahresniveau. Kurz vor Weihnachten gelang der Polizei in Ehekirchen in Oberbayern die Festnahme mutmaßlicher Täter nach einer Sprengung. Trotz intensiver Ermittlungen und Präventionsmaßnahmen der Banken gelingt es nicht, die Zahl der Attacken signifikant zu senken.

Von den 20 Fällen in diesem Jahr waren 15 erfolgreich – die Täter erbeuteten Geld. In vier Fällen blieben sie ohne Beute, zweimal kam es gar nicht zur Detonation. Bei einem Fall in Unterpleichfeld ist der Ausgang zunächst unklar. Verletzte gab es 2025 bislang nicht.


«Wir bewegen uns bei den Zahlen im Vergleich zu den Jahren 2024 und 2023 nahezu auf einem identischen Niveau», teilte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) mit. 2024 wurden 22 Sprengungen registriert, 2023 waren es 21 Fälle. Zum Vergleich: 2022 lag die Zahl mit 37 Fällen deutlich höher.

Ermittlungen und Festnahmen

Die Behörden verzeichnen dennoch Fahndungserfolge. Nach der Sprengung in Kirchdorf an der Amper im Landkreis Freising im Januar dieses Jahres wurden zwei Männer in den Niederlanden festgenommen. Die Täter hatten damals einen fünfstelligen Betrag erbeutet und einen Sachschaden von 100.000 Euro verursacht. Vor dem Landgericht Aschaffenburg läuft zudem ein Verfahren gegen zwei Männer, die mit Komplizen für mehrere Sprengungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich sein sollen – darunter auch in Großostheim in Bayern. Dabei wurden über 316.000 Euro erbeutet, der Gesamtschaden beläuft sich auf fast zwei Millionen Euro.

«Alle Fälle aus 2025 sind derzeit noch Gegenstand von intensiven Ermittlungen des BLKAs zusammen mit den jeweils sachleitenden Staatsanwaltschaften», erklärte der BLKA-Sprecher. Die Ermittlungen gestalten sich oft schwierig, da die Banden konspirativ agieren.

Täter-Vorgehen und Schutzmaßnahmen

Die Kriminellen gehen nach einem klaren Muster vor: Sie wählen Standorte nahe Autobahnauffahrten oder Schnellstraßen, schlagen nachts zu und nutzen hochmotorisierte Fahrzeuge zur Flucht. Seit einiger Zeit verwenden sie Sprengstoff statt Gas. Deutschland gilt als bevorzugtes Ziel – wegen des hohen Bargeldverkehrs und des dichten Geldautomaten-Netzes. Bayern ist als wohlhabendes und flächenmäßig großes Bundesland besonders betroffen. Viele Täter reisen aus den Niederlanden an oder durchqueren das Land.

Banken reagieren mit verschiedenen Schutzmaßnahmen: Sie verriegeln nachts die Geldautomaten-Räume, installieren Nebelgeräte und setzen Farbbehälter ein, die bei einem Angriff das Geld in den Kassetten einfärben. Dennoch bleiben die Sprengungen eine Gefahr – durch umherfliegende Trümmerteile, einstürzende Gebäude und die rücksichtslose Fahrweise der Täter auf der Flucht.





JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Jahresrückblick 2025 – Ein Jahr zwischen Umbrüchen, Innovationen und neuen Kulturphänomenen

2025 war ein Jahr, das die Welt in vielerlei Hinsicht herausforderte. Politische Spannungen, technologische Durchbrüche und extreme Wetterereignisse prägten die globale Lage ebenso wie neue kulturelle Bewegungen und digitale Trends. Während internationale Konflikte die geopolitische Ordnung belasteten, zeigte sich gleichzeitig eine Gesellschaft im Wandel: zwischen Fortschritt und Unsicherheit, zwischen digitaler Beschleunigung und dem Wunsch nach Stabilität. Dieser Jahresrückblick fasst die wichtigsten Entwicklungen zusammen – sachlich, umfassend und mit Blick auf die Ereignisse, die das Jahr nachhaltig geprägt haben, zusammengestellt von der Jonaser Zeitung Redaktion. Politik & Weltgeschehen Europa im Wandel - Bulgarien und Rumänien traten vollständig dem Schengen-Raum bei – ein bedeutender Schritt für die europäische Integration. - In Polen gewann Karol Nawrocki knapp die Präsidentschaftswahl, was zu einer Phase politischer Spannung zwischen Regierung und Staatsoberhaupt führte. ...

Trotz Klage: Jon Prosser zeigt iPhone-Fold-Render

Keine Falz, 9 mm Dicke und vier Kameras: In einem neuen Video zeigt Jon Prosser Rendergrafiken zum  iPhone  Fold. Es soll im Herbst 2026 erscheinen. Jon Prosser befindet sich wegen seiner Videos zu iOS 26 und Liquid Glass in einem aktiven Rechtsstreit mit Apple. Trotzdem zeigte der Leaker an Heiligabend in einem Video neue Rendergrafiken und Informationen über das erste klappbare iPhone, welches im Herbst 2026 erscheinen soll. Schlanker als das iPhone Air Neben einem umfassenden Blick auf das Gerät, nennt Prosser auch zahlreiche technische Details. Dabei sei angemerkt, dass Prosser zwar durchaus schon treffsichere Angaben lieferte, aber nicht alle seine Vorhersagen eintrafen. Laut dem Video soll das iPhone Fold zusammengeklappt nur 9 mm dick sein. Jede Hälfte ist demnach mit 4,5 mm noch einmal schlanker als die 5,6 mm des iPhone Air. Insgesamt vier Kameras sollen verbaut sein, zwei auf der Rückseite und jeweils eine in jedem Bildschirm. Face ID bieten diese Kame...

Wintersturm in USA: 1.659 Flüge gestrichen, 900 allein in New York

Ein schwerer Wintersturm hat im Nordosten der USA hunderte Flüge ausfallen lassen. Airlines strichen am Freitag landesweit 1.659 Flüge – etwa zehnmal mehr als am Vortag. Die Störungen treffen Reisende ausgerechnet am Wochenende nach Weihnachten, einer der verkehrsreichsten Zeiten des Jahres. Besonders stark betroffen ist die Metropolregion New York. An den drei großen Flughäfen John F. Kennedy International, LaGuardia und Newark Liberty International fielen zusammen fast 900 Flüge aus. Die Flughäfen forderten Passagiere über die Plattform X auf, sich vor der Anreise bei ihrer Airline über den Flugstatus zu informieren. Schneefall und Wetterwarnungen Der Nationale Wetterdienst prognostizierte für New York City bis zu 13 Zentimeter Neuschnee. Für Gebiete nördlich und nordöstlich der Stadt erwartete der Wetterdienst sogar bis zu 28 Zentimeter. Vereinzelt war auch mit überfrierender Nässe zu rechnen. Die Wintersturm-Warnung galt bis Samstag 13:00 Uhr Ortszeit (19:00 Uhr MEZ). Auch andere S...

Veraltet: Samsung bestätigt Stopp für Google Play-Updates auf Galaxy-Handys

Samsung rollt im Grunde genommen das ganze Jahr lang frische Updates für Galaxy-Geräte aus. Kaum ist ein Rollout abgeschlossen, werden schon die nächsten Aktualisierungen gestartet. Dabei gibt es auch die Besonderheit, dass nicht nur Samsung neue Updates liefert, auch von Google kommen ständig frische Aktualisierungen auf unseren Android-Geräten an. Neben den großen und kleineren Systemupdates, die von Samsung direkt kommen, gibt es außerdem noch die Google Play-Systemupdates. Sie bringen neue Versionen der Google-Dienste und Funktionen mit, die nicht von einem größeren Android-Update abhängig sind. In der Regel folgen solche Aktualisierungen sehr regelmäßig, wir berichten auch immer wieder darüber. Generell ist zu verstehen, gibt es  unterschiedliche Updates und unterschiedlicher Wichtigkeit : Android-Hauptversion (jährlich) > Android-Unterversion (QPRs, quartalsweise ) > Samsung One UI-Update (große Version halbjährlich) > monatliche Sicherheitsupdates von Sams...