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Deutschlandticket wird ab Januar teurer: 63 statt 58 Euro

Das Deutschlandticket wird erneut teurer. Ab Januar steigt der Preis von 58 auf 63 Euro pro Monat – ein Plus von rund neun Prozent. Für die Nutzer des bundesweiten Nahverkehrstickets ist es bereits die zweite Preiserhöhung seit der Einführung im Mai 2023.

Die Verkehrsminister hatten sich im September auf die Preisanpassung geeinigt. Grund ist eine Finanzierungslücke bei den Verkehrsunternehmen. Bund und Länder zahlen jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich für das Ticket – mehr wollten sie nicht beisteuern. Die erwarteten Mehrkosten müssen daher die Nutzer tragen.



Christian Bernreiter (CSU), Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, verteidigte die Entscheidung. «Das Deutschlandticket ist auch mit 63 Euro noch ein attraktives Angebot für Millionen Fahrgäste», sagte er. Ohne die Preisanpassung hätte das Ticket 2026 womöglich gar nicht mehr existiert. «Es bestand die Gefahr, dass zahlreiche Verkehrsunternehmen oder Verbünde aussteigen, wenn ihre Einnahmeausfälle nicht gedeckt werden», so Bernreiter.

Kritik von Verbraucherschützern

Ramona Pop, Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, warnte vor den Folgen. «Nicht alle, die die bisherigen Preissteigerungen mitgemacht haben und zurzeit ein Deutschlandticket besitzen, wollen es mit dem neuen Preis behalten», sagte sie. Die Bundesregierung müsse den Preis von 63 Euro langfristig halten, damit das Ticket eine Zukunft habe.

Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen zeigt ein gemischtes Bild. Von den befragten Nutzern gaben 82 Prozent an, das Ticket auch zum höheren Preis behalten zu wollen. 13 Prozent planen eine Kündigung. Forsa befragte vom 27. Oktober bis 7. November 1.000 Menschen ab 18 Jahren.

Ende Oktober nutzten laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen rund 14,4 Millionen Menschen das Deutschlandticket. Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands, bemängelte die Entwicklung. «Auf diesem Niveau bewegen wir uns seit einigen Monaten. Mit diesem Ergebnis sind wir noch nicht zufrieden», sagte er. Das Ziel seien 16 bis 17 Millionen Kunden.

Ab 2027 indexbasierte Preise

Wolff räumte ein, dass Kündigungen zu erwarten seien. Frühere Erfahrungen zeigten aber, dass Kunden entweder zurückkehrten oder andere Nahverkehrstickets kauften. «Unser Fokus muss auf denjenigen liegen, die immer noch lieber Auto fahren. Wir brauchen zum dauerhaften Erfolg des Deutschlandtickets echte Neukunden», betonte er.

Ab 2027 soll der Preis nicht mehr politisch festgelegt werden. Stattdessen bestimmt ein Index die Entwicklung – basierend auf Personal- und Energiekosten sowie allgemeinen Kostensteigerungen. Die Verkehrsminister entwickeln derzeit die genaue Ausgestaltung. Die Verkehrsministerkonferenz präsentiert im Frühjahr Ergebnisse.

Fokus auf Infrastruktur

Bernreiter betonte, dass attraktiver Nahverkehr nicht nur einen günstigen Preis brauche. «Attraktiv ist der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) aber nicht nur mit einem günstigen Preis, sondern vor allem mit guten Verbindungen auf funktionierender Infrastruktur», sagte er. Investitionen aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität sollen die Zuverlässigkeit verbessern.

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist bis 2030 gesichert. Die Verkehrsminister sehen darin auch Chancen für mehr vergünstigte Jobticket-Angebote für Arbeitnehmer.

Wolff forderte zudem bessere Angebote für Auszubildende, ähnlich wie für Studierende.




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