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Apple Intelligence: Ist Apple in der KI-Trauerphase?

Beim iPhone-Event wird Apple Intelligence in wenigen Sätzen abgehandelt – ein starker Unterschied zum letzten Jahr. Was ist da los?

Apples Präsentation der iPhone-17-Serie und des iPhone Air enthielt eine Sache explizit nicht: ausführliche Erläuterungen zu Apple Intelligence, also Apples KI-Funktionen. Dass der kalifornische Hersteller nicht noch einmal einen KI-Gottesdienst wie im letzten Jahr veranstalten würde, war abzusehen – schließlich ist das Produkt nun eingeführt und am Markt.

Hersteller wie Google oder Samsung präsentierten in den letzten Jahren allerdings verlässlich neue Funktionen. Ob man diese nun gut und hilfreich findet oder nicht: KI-Funktionen gehören mittlerweile bei modernen Smartphones dazu, und wie hilfreich sie sein können, zeigt Google mit seinen Bildbearbeitungs-, Kamera- und Audiounterstützungen.

Insofern hatte ich zumindest mit ein paar neuen KI-Funktionen oder Verbesserungen der bisherigen Optionen gerechnet – und sei es nur, um sich für die verpatzte Einführung von Apple Intelligence im letzten Jahr zu rehabilitieren. Oder gerne auch ein Wort zur Arbeit an der KI-Version von Siri, die immer noch auf sich warten lässt. Vielleicht sogar ein bisschen Demut angesichts der vielen Versprechungen des letzten Jahres und den anschließenden Vorwürfen, dass auch Journalisten gefakte Funktionen gezeigt wurden.

A19-Chip hat KI-Beschleuniger

Zumal Apple ja im neuen A19-Pro-Chip leistungsfähige KI-Beschleuniger verbaut hat und das in der Präsentation auch erwähnt. Die neuen iPhones können KI-Funktionen auf den Geräten selbst ausführen, was auch Google bei seinen neuen Pixel-10-Modellen so macht. Und mittlerweile ist Apple Intelligence ja auch mit den meisten Funktionen am Start – wenngleich es die bereits weitaus früher bei anderen Herstellern gab, etwa bei Google.

Vielleicht ist Apple ja in einer Art Trauerphase, was das Thema KI betrifft – möglicherweise noch beim Punkt "Verdrängung"? Oder ist das weitgehende Weglassen des Themas an sich schon ein Zeichen von Demut? Wer es fies mit Apple meint, könnte auch argumentieren, dass der Hersteller das unangenehme Thema totschweigen will, angesichts geleakter Information zu einem regelrechten Verantwortungs-Chaos, das die KI-Entwicklung bei Apple begleitet haben soll.

Oder Apple hat einfach realisiert, dass man beim Thema KI hinterherhinkt und besser nicht noch einmal so in die Offensive gehen sollte wie im letzten Jahr. Stattdessen setzt man auf Hardware – mit dem iPhone Air ist seit Jahren mal wieder ein neues Modell erschienen, das es so vorher noch nicht gab.

Wie wäre es mit drei Kameras beim iPhone 17?

Auch bei den neuen Pro-Modellen wurde viel verändert, Apple verwendet jetzt beispielsweise einen Aluminium-Unibody. Noch mehr Ablenkung hätte Apple schaffen können, wenn man dem iPhone 17 eine dritte Kamera auf der Rückseite verpasst hätte, wie es Google beim Pixel 10 gemacht hat.

Das Thema KI dürfte bei Apple wie bei allen anderen Smartphone-Herstellern nicht erledigt sein. Vielleicht holt der Hersteller Apple Intelligence ja im nächsten Jahr wieder mehr auf die Bühne – dann könnte auch die neue Version von Siri fertig sein. Quelle: golem



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