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Rheinmetall bremst Wachstum wegen schleppender Aufträge

Ein schleppender Auftragseingang hat Deutschlands größten Rüstungskonzern Rheinmetall auf seinem rasanten Wachstumskurs etwas gebremst. Das Unternehmen aus Düsseldorf muss sich nach einem fulminanten Start ins Jahr gedulden.

Die Auftragsvergabe in Deutschland läuft nach den Neuwahlen im Frühjahr erst deutlich verspätet im zweiten Halbjahr an, wie Rheinmetall bei der Vorlage der Quartalszahlen mitteilte. Dennoch seien die Auftragsbücher prall gefüllt auf Rekordniveau.

Deutschland bleibt wichtigster Markt

Die Bundeswehr spielt für den Rüstungskonzern eine wichtige Rolle. Im ersten Halbjahr wurde in Deutschland fast ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet.

Zum Jahresauftakt hatte Rheinmetall noch von Vorzieheffekten profitiert. Im zweiten Quartal brach die sogenannte Nomination daraufhin um 77 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro ein. Diese Kennziffer umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden.

Papperger sieht globalen Erfolg

«Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen», sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger laut Mitteilung. Rheinmetall sei erfolgreich auf dem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden. «Mittlerweile sind wir auch für US-Unternehmen ein ernstzunehmender Partner.»

Mit 63,2 Milliarden Euro stieg auch der sogenannte Backlog auf ein Rekordhoch. Er beinhaltet neben dem Auftragsbestand zum Beispiel auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden.

Kerngeschäft profitiert vom Ukraine-Krieg

Das Kerngeschäft von Rheinmetall besteht derzeit aus Artillerie, Panzern, Munition und Flugabwehr-Geschützen. Deutschlands größter Rüstungskonzern wächst als Folge des Ukraine-Krieges stark.

Nachdem sich der Rheinmetall-Kurs allein seit Jahresbeginn fast verdreifacht hatte, nutzten die Anleger den Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen. Am Vormittag lag die Aktie mit 1.703 Euro zeitweise rund 4,5 Prozent unter dem Vortageswert.

Umsatz steigt deutlich

Im ersten Halbjahr steigerte Rheinmetall den Umsatz um 24 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Im militärischen Geschäft kletterte der Umsatz allein um 36 Prozent. Der operative Konzerngewinn zog um 18 Prozent auf 475 Millionen Euro an. Quelle: dpa



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