Exakt 92 Tage bleiben Julian Nagelsmann, bis er als Bundestrainer mit der Fußball-Nationalmannschaft am 14. Juni in München gegen Schottland bei der Heim-EM liefern muss. Der Turnier-Countdown startete genau drei Monate zuvor an diesem Donnerstag (14.00 Uhr) mit der Bekanntgabe des ersten Länderspiel-Kaders 2024. «Wir haben viel Arbeit vor uns», sagte Nagelsmann.
Der Kader
Kein Mats Hummels. Kein Leon Goretzka. Um nur zwei prominente Streichkandidaten zu nennen. Dafür aber sechs Neulinge mit mehr oder weniger großer Bundesliga-Erfahrung für eine neue Hierarchie in der Nationalmannschaft, die eine solche Erschütterung der Mitarbeiter-Struktur im Countdown vor einer WM oder EM nie zuvor erlebt hat. «Es sind selten Mannschaften mit 20 Topstars, die erfolgreich sind», referierte Nagelsmann zu seinem Kader für die wichtigen Tests gegen EM-Titelanwärter Frankreich am 23. März in Lyon und drei Tage später in Frankfurt gegen Deutschlands ewigen Rivalen Holland.
Bundestrainer Julian Nagelsmann bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main. Foto: Boris Roessler/dpa
Der Knallstart ins Jahr
Frankreich und Holland sind zwei sehr herausfordernde Testspielgegner, wie auch Nagelsmann weiß. «Frankreich zählt zu den Topfavoriten auf den Titel, auch mit den Niederlanden ist zu rechnen.» Trotzdem sprach der Bundestrainer von «einem perfekten Start in das EM-Jahr. Ich bin mir sicher, dass wir uns im vergangenen Jahr, mit dem wir alle nicht zufrieden sind, unter Wert verkauft haben.»
Die Turniervorbereitung
Mitte Mai wird Nagelsmann den vorläufigen EM-Kader nominieren, mit dem er am 26. Mai in Blankenhain im Weimarer Land (Thüringen) die Turniervorbereitung aufnimmt. Zwei weitere Testspiele wird es Anfang Juni geben, Spielorte und Gegner hat der DFB noch nicht verkündet. Während der Heim-EM bezieht der DFB-Tross wie schon bei der EM 2021 sein Quartier beim Ausrüster Adidas im fränkischen Herzogenaurach.
Die Heim-EM
18 Jahre nach dem WM-Sommermärchen soll Deutschland wieder ein stimmungsvolles, aber auch sportlich erfolgreiches Heimturnier erleben. Schottland am 14. Juni in München, Ungarn am 19. Juni in Stuttgart und die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt lauten die Gruppengegner. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Messlatte gerade auch für Nagelsmann sehr hoch gelegt. «Wir haben einen tollen Trainer, wir haben tolle Spieler. Ich bin echt optimistisch, dass wir mit dem Publikum im Rücken etwas reißen können bei diesem Turnier.» Etwas reißen lautet für Neuendorf: «Mindestens Halbfinale.» Nagelsmanns Vertrag als Bundestrainer läuft nach dem Turnier aus. Quelle: dpa
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