Welche Modelle besonders betroffen sind
Laut Gerüchten aus dem chinesischen Boardchannel-Forum, die von der üblicherweise als gut informiert geltenden Webseite benchlife.info aus Hongkong aufgegriffen wurden, sollen vor allem zwei Modelle betroffen sein: die GeForce RTX 5070 Ti und die 16-GByte-Version der GeForce RTX 5060 Ti. Diese Information passt zu Erwägungen von Grafikkartenanbietern.
Die Fokussierung auf diese beiden Modelle erscheint aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar: Die GeForce RTX 5070 Ti verwendet die gleiche GPU wie die etwa 300 Euro teurere RTX 5080, jedoch in teildeaktivierter Form. Die identische Speicherkapazität bei deutlich niedrigerem Preis macht die RTX 5070 Ti für Nvidia weniger profitabel, wenn auch bei Gamern, die sparen wollen, beliebt. Die 16-GByte-Variante der RTX 5060 Ti gilt hingegen sowieso als Nischenprodukt.
Auswirkungen erst mit Verzögerung spürbar
Bis eine tatsächliche Verknappung im Handel zu spüren sein wird, dürften noch Monate vergehen. Die Produktion eines Silizium-Wafers umfasst mehrere tausend Arbeitsschritte und benötigt einige Wochen. Dazu kommen Versandzeiten. Als Hauptgrund für die geplante Produktionskürzung wird der knappe GDDR7-Speicher für Grafikkarten genannt. Zuvor gab es bereits Berichte, dass Nvidia GPUs und DRAM-Bausteine nicht mehr wie gewohnt gebündelt an Kartenhersteller verkaufen will.
Obwohl Nvidia als Unternehmen mit der weltweit höchsten Marktkapitalisierung theoretisch über ausreichend Marktmacht verfügen sollte, um genügend Speicher zu sichern, scheint das Interesse daran in der Chefetage gering. Der Konzern erzielt inzwischen deutlich höhere Gewinne mit KI-Beschleunigern für Rechenzentren als mit GeForce-Produkten. Im letzten Quartal betrug der Serverumsatz inklusive Netzwerktechnik etwa 51 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz mit GeForce-GPUs knapp 4,3 Milliarden US-Dollar erreichte.
Preiserhöhungen auch bei der Konkurrenz
Laut benchlife.info könnten Anfang 2026 auch Preiserhöhungen für die konkurrierenden Radeon-Grafikkarten bevorstehen. Intern soll es bereits Anpassungen gegeben haben, die sich bisher aber nur auf die Radeon RX 9060 XT im Handel auswirken. Bei der Radeon RX 9070 XT und RX 9070 haben Rabattaktionen von AMD die gestiegenen Kosten bisher ausgeglichen. Einige Modelle wurden in den vergangenen Wochen sogar günstiger.
Der Fokus von Nvidia liegt mittlerweile vollständig auf dem KI-Geschäft. In den diesjährigen Geschäftsberichten erwähnte das Unternehmen nicht einmal seine mit den GeForce-Chips erzielten Umsatzrekorde. Auch die Wall Street interessiert sich vornehmlich für den KI-Bereich des Konzerns. Quelle: t3n
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