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Aus für Musiklegende: MTV stellt internationale Kanäle ein

Paramount Skydance stellt die internationalen MTV-Musikkanäle zum Jahresende ein. Die Entscheidung des US-Mutterkonzerns markiert das Ende des legendären Musikfernsehsenders, der vor mehr als 40 Jahren die Popkultur revolutionierte. Streaming-Dienste und Social Media haben die Art verändert, wie Menschen Musik konsumieren – traditionelles Musikfernsehen hat ausgedient.

MTV startete 1981 mit dem Musikvideo «Video Killed the Radio Star» von The Buggles. Der Sender prägte Generationen und machte Künstler wie Michael Jackson und Madonna zu globalen Ikonen. In Deutschland ging der deutschsprachige MTV-Kanal 1997 auf Sendung und verhalf Moderatoren wie Kristiane Backer, Ray Cokes, Nora Tschirner und Christian Ulmen zu Bekanntheit.



Die Schließung folgt der Fusion von Paramount und Skydance in diesem Jahr. Im Oktober hatte Paramount bereits den Abbau von 1.000 Stellen angekündigt. Einige US-MTV-Musikkanäle bleiben bestehen, der deutsche MTV HD soll mit Fokus auf Entertainment weiterlaufen.

Das Ende der Musik-Ära

Der Niedergang begann bereits in den frühen 2000er-Jahren. Paramount teilte MTV Europe in regionale Ableger auf und ersetzte Musikprogramme durch Reality-Shows. Simone Angel, ehemalige MTV-Europe-Moderatorin und Mitschöpferin der MTV Party Zone, sagt: «Ich war untröstlich, als es zu einer Aufteilung in verschiedene Regionen kam. Für mich war das wie der Anfang vom Ende»

James Hyman, der in den 1990er-Jahren Tanzshows für MTV Europe produzierte, erklärt: «Das 'M' in MTV stand für Musik, und das ist nun weg» Beide fordern Paramount auf, die MTV-Archive öffentlich zugänglich zu machen. Hyman bewahrt noch VHS-Kassetten seiner Sendungen in seinem Londoner Zuhause auf.

Digitale Plattformen als Totengräber

YouTube und TikTok bieten Unmittelbarkeit und Interaktivität, die traditionelles Musikfernsehen nicht liefern kann.

Kirsty Fairclough, Medienforscherin an der Manchester Metropolitan University, stellt fest, dass MTV die Popmusik grundlegend verändert habe. Die kulturellen Aspekte, die MTV einst revolutionär machten, existierten heute nicht mehr.

Sie sagt, es «markiert definitiv das Ende einer Ära in der Art und Weise, wie wir Musik erleben, sowohl visuell als auch kulturell»

Angel betont, MTV sei experimentierfreudig gewesen und habe nicht nur Profit im Blick gehabt: «Anfangs ging es MTV Europe nicht nur darum, möglichst viel Geld zu verdienen. Es war die Experimentierfreudigkeit, die den Sender so spannend machte.»

Zur Schließung sagt sie: «Für mich fühlt es sich an, als würde MTV schon seit langer Zeit künstlich am Leben erhalten» Die Ankündigung habe aber erst bewusst gemacht, wie viel der Sender bedeutete: «Aber jetzt, wo tatsächlich der Stecker gezogen werden soll, ist uns allen plötzlich klar geworden, wie viel uns das bedeutet.»

Hyman erinnert sich an die Anfangszeit: «Es war so aufregend, weil das im Grunde alles war, was die Leute hatten.» Er sagt: «MTV war so mächtig, dass es die Jugendkultur definierte»

Der Einfluss des Senders reichte weit über Musik hinaus – er prägte Mode, Film und kulturelle Diskurse einer ganzen Generation.






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