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Nvidia-Rekordquartal treibt deutsche Tech-Werte auf Höhenflug

Der US-Chipriese Nvidia hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen deutlich übertroffen und löst eine Rally bei deutschen Tech-Aktien aus. Die am Mittwoch nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen treiben besonders Siemens Energy, Infineon und Hochtief nach oben – und zerstreuen zugleich Ängste vor einer KI-Blase.

Nvidia steigerte seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal um 62 Prozent auf 57 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte um 65 Prozent auf 31,9 Milliarden Dollar. Die Nvidia-Aktie sprang nachbörslich um fünf bis sechs Prozent nach oben.



Besonders bemerkenswert: Der Ausblick für das laufende Quartal. Nvidia rechnet mit Erlösen von rund 65 Milliarden Dollar – deutlich mehr als Analysten erwartet hatten.

Deutsche Tech-Werte profitieren massiv

An der Frankfurter Börse reagierten Anleger am Donnerstag euphorisch. Siemens Energy legte bis zu 8,4 Prozent zu und erreichte mit 118,15 Euro ein neues Rekordhoch. Der Energietechnik-Konzern profitiert vom hohen Strombedarf der KI-Rechenzentren.

Infineon gewann zeitweise fast fünf Prozent, relativierte die Gewinne später auf 0,8 Prozent. Der Baukonzern Hochtief, der sich auf den Bau von KI-Rechenzentren konzentriert, kletterte um 4,6 Prozent.

Experten sehen strukturelle Nachfrage

Die starken Zahlen beruhigen die Märkte. Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners kommentierte: «Nvidia gibt dem Markt die KI-Zuversicht zurück und nimmt damit einen Teil der Angst vor einer KI-Blase aus dem Markt.»

Maximilian Wienke vom Broker eToro betonte, die Investitionen in KI-Infrastruktur stiegen weiter – von Hyperscalern, Cloud-Anbietern und Regierungen. Das spreche für eine anhaltend hohe strukturelle Nachfrage, nicht für eine Blase.

Deutsche-Bank-Stratege Jim Reid sah jegliche Befürchtungen einer Blase «erst einmal vom Tisch».

Blackwell-Chips ausverkauft

Nvidia-Chef Jensen Huang zeigte sich optimistisch: «Das KI-Ökosystem skaliert schnell – mit immer mehr neuen Anbietern von Basismodellen, mehr KI-Startups, in immer mehr Branchen und Ländern. KI ist allgegenwärtig, erledigt alles gleichzeitig.»

Die Nachfrage nach den neuesten Blackwell-Chips sei «unglaublich hoch», erklärte Huang. Die hochpreisigen Prozessoren seien ausverkauft. Der Auftragsbestand für die Blackwell-Chips belaufe sich auf 500 Milliarden Dollar.






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