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Nord-Stream-Verdächtiger bleibt weitere 40 Tage in U-Haft

Ein polnisches Gericht hat die Untersuchungshaft für den Nord-Stream-Verdächtigen Wolodymyr Z. um weitere 40 Tage verlängert. Das Warschauer Bezirksgericht begründete die Entscheidung mit Fluchtgefahr bei dem 46-jährigen Ukrainer.

Der ausgebildete Taucher war vergangene Woche in Pruszkow bei Warschau festgenommen worden. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll er als Mitglied jener Gruppe die Sprengsätze an den Nord-Stream-Pipelines nahe der Insel Bornholm platziert haben.

Die deutschen Strafverfolger werfen ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Diese Anklagepunkte gehen über Standard-Terrorismusvorwürfe hinaus und unterstreichen die schwerwiegende Natur der Vorwürfe.

Zweiter Verdächtiger bereits festgenommen

Ende August war bereits ein weiterer mutmaßlicher Drahtzieher in Italien gefasst worden. Der 49-jährige Ukrainer Serhij K. soll nach Deutschland ausgeliefert werden - ein italienisches Gericht hatte die Überstellung bereits im September angeordnet.

Beide Verdächtige sollen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Die koordinierten Festnahmen zeigen die intensive internationale Zusammenarbeit der Strafve

Verteidigung kämpft gegen Auslieferung

Die Verteidigung von Wolodymyr Z. kündigte Widerstand gegen die Überstellung nach Deutschland an. Sie argumentiert, die Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls sei angesichts des russischen Krieges in der Ukraine unzulässig.

Während der verlängerten Haftzeit soll in Polen über die Auslieferung auf Grundlage des europäischen Haftbefehls entschieden werden. Das Verfahren könnte sich über Wochen hinziehen und wirft komplexe Fragen des internationalen Rechts auf.

Sabotage mit weitreichenden Folgen

Die Anschläge im September 2022 beschädigten die Nord-Stream-Pipelines so schwer, dass kein Gas mehr durchfließen konnte. Mehrere Explosionen nahe Bornholm verursachten vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen.

Zum Zeitpunkt der Explosionen - genau sieben Monate nach Beginn der russischen Invasion - war keine der vier Pipeline-Stränge in Betrieb. Nord Stream 1 transportierte zuvor russisches Erdgas nach Deutschland, während Nord Stream 2 aufgrund des Angriffskrieges noch nicht in Betrieb genommen worden war. rfolgungsbehörden in diesem komplexen Fall. Quelle: dpa







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