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Deutschland versinkt im Nebel - Polarwirbel bringt Wende

Deutschland versinkt derzeit in dichtem Nebel und grauen Schleiern. Ein stabiles Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln sorgt zwar für ruhiges Wetter, bringt aber feuchte Luft von der Nordsee ins Land. Das Resultat: Während auf den Bergen die Sonne scheint, bleiben die Täler in zäher Tristesse gefangen.

Die ungewöhnlich trüben Bedingungen entstehen durch die nordwestliche Strömung des Hochs. Hochdruckgebiete drehen sich auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn und transportieren so die feuchte Meeresluft ins Landesinnere. In der fast windstillen Atmosphäre kann sich diese Feuchtigkeit als dichter Nebel und ausgedehnte Hochnebeldecken festsetzen.

Nebel-Lotto mit extremen Unterschieden

Besonders im Norden und in der Mitte Deutschlands dominiert ganztägig das Grau. Meteorologen sprechen vom Nebel-Lotto: Während sich an einem Ort der Nebel rasch auflöst, bleibt es wenige Kilometer weiter den ganzen Tag dunstig. In Berlin herrschen teils Sichtweiten unter 150 Metern mit Frostrisiko bis minus ein Grad.

Grund für die extremen Unterschiede ist eine sogenannte Inversion. Normalerweise wird es mit der Höhe kälter - bei einer Inversion ist es umgekehrt. Die kühle, feuchte Luft bleibt am Boden gefangen, während es oberhalb von rund 1000 Metern deutlich milder und sonniger ist.

Herbstwetter hält vorerst an




Die kommenden Tage bringen wenig Veränderung. Das Hochdruckgebiet bleibt über Westeuropa bestehen, der Zustrom feuchter Nordseeluft hält an. Zwischen Dienstag und Freitag setzt sich das typische Muster fort: Nebel am Morgen, Hochnebel tagsüber, überwiegend sonnig nur in den Alpen.

Die Temperaturen pendeln sich tagsüber zwischen 10 und 15 Grad ein - mit etwas Sonne sind auch bis zu 18 Grad möglich. Nachts sinken die Werte vorwiegend im Süden bei klarem Himmel teils in den leichten Frostbereich. Aus dem Nebel kann es zeitweise nieseln, nennenswerter Regen ist jedoch nicht in Sicht.

Polarwirbel könnte alles ändern

Meteorologisch bahnt sich jedoch ein möglicher Richtungswechsel an. Ab dem 20. Oktober zeigen sich Anzeichen eines sogenannten Polarwirbelsplits zwischen Kanada und Russland. Der normalerweise geschlossene Wirbel kalter Luft über der Arktis wird durch Hochdruckeinflüsse in mehrere Teile gerissen.

In der letzten Oktoberdekade könnte dies die bisher blockierte Frontalzone über dem Atlantik wieder aktivieren. Die Folge wären Tiefdruckausläufer mit Wind und Regen - und damit ein echter Durchbruch für den Vollherbst. Noch ist diese Entwicklung nicht sicher, doch der Polarwirbel als Wettermotor stottert bereits. Quelle: DWD




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