Direkt zum Hauptbereich

E-Scooter-Unfälle steigen 2024 um 26 Prozent auf 11.944

Die Zahl der E-Scooter-Unfälle ist 2024 dramatisch gestiegen. Von rund 9.400 Unfällen im Jahr 2023 erhöhte sie sich um mehr als 26 Prozent auf 11.944 im vergangenen Jahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Insgesamt starben dabei 27 Menschen - 2023 waren es noch 22 gewesen. Ein Großteil der Verletzten und alle bei den Unfällen Getöteten waren selbst Fahrer oder Fahrerin des E-Scooters, wie es von den Statistikern hieß.


Falsche Fahrbahn-Nutzung häufigste Ursache

Nicht in der Statistik enthalten sind Unfälle, die durch unachtsam abgestellte E-Scooter verursacht werden. In manchen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt.

Zwar könnten Unfälle nicht immer auf einen einzigen Grund zurückgeführt werden, hieß es vom Bundesamt. Häufig registrierte die Polizei deshalb mehrere Fehlverhalten als Grund für Unfälle. Am häufigsten: die falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege in 21,2 Prozent der Fälle.

Alkohol bei jedem achten Unfall

Die E-Scooter-Nutzenden müssen, so weit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten.

Besonders häufig stellte die Polizei 2024 bei E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrern zudem Alkoholeinfluss fest - in 12,4 Prozent der Fälle. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum waren es bei Fahrradfahrern 7,8 Prozent und bei zulassungsfreien Krafträdern wie Mofas oder Pedelecs 5,9 Prozent.

Junge Menschen besonders betroffen

Insbesondere junge Menschen sind laut Bundesamt in Unfälle mit E-Scootern verwickelt. Im vergangenen Jahr war knapp die Hälfte der verunglückten Fahrerinnen und Fahrer jünger als 25 Jahre. 82 Prozent von ihnen waren jünger als 45 Jahre.

Ein Grund für die Unterschiede dürfte nach Angaben der Statistiker sein, dass jüngere Menschen im Allgemeinen mehr mit E-Scootern unterwegs sind als ältere. Unfälle mit E-Scootern geschehen zudem besonders häufig in Großstädten.

Großstädte als Unfallschwerpunkt

So wurden 2024 mehr als die Hälfte der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern registriert. Bei Unfällen mit Pedelecs waren es 29,6 Prozent oder Fahrrädern ohne Hilfsmotor 45,1 Prozent - der Anteil war deutlich geringer.

Insgesamt spielten E-Scooter im Unfallgeschehen allerdings eine vergleichsweise geringe Rolle. 2024 registrierte die Polizei insgesamt 290.701 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. An lediglich 4,1 Prozent der Fälle war ein E-Scooter-Fahrer oder eine E-Scooter-Fahrerin beteiligt. Im Vergleich zu 2023 stieg der Anteil dennoch um 3,2 Prozent.

Private Scooter deutlich sicherer

Laut Gesamtverband der Versicherer hängt die Unfallgefahr bei E-Scootern auch vom Fahrverhalten ab. E-Scooter in Privatbesitz verursachen demnach deutlich seltener Unfälle als solche, die ausgeliehen werden können.

«Wer einen eigenen Scooter hat, ist in der Regel Vielfahrer, nutzt den Scooter oft für den Arbeitsweg», sagte die Leiterin der Unfallforschung des Verbands, Kirstin Zeidler. «Nutzer von Leih-Scootern sind hingegen jünger, fahren meist in der Freizeit, oft ohne Helm, sind weniger geübt und fahren öfter auf dem Gehweg, obwohl das nicht erlaubt ist», sagte sie. Quelle: dpa





JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Israel jubelt: Hamas-Geiseln nach 738 Tagen befreit

Auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv versammelten sich bereits in den frühen Morgenstunden Hunderte Menschen zur Feier der Geiselfreilassung. Sie trugen Bilder der Geiseln und schwenkten blau-weiße israelische Flaggen. Die Menge wartete gespannt auf die Rückkehr ihrer Landsleute nach 738 Tagen brutaler Geiselhaft. Der 37-jährige Daniel Colodro aus Chile war extra aus Haifa angereist. «Ich bin schon seit gestern Abend hier, ich bin extra aus Haifa gekommen», erzählte der in eine Fahne gehüllte Einwanderer. «Das ist ein historischer Tag, deshalb wollte ich hier vor Ort sein. Wir haben zwei Jahre lang darauf gewartet, deshalb wollte ich dies mit all den Menschen hier erleben. Endlich können wir durchatmen.» Unbändiger Jubel nach erster Freilassung Nach der Bekanntgabe der ersten Freilassungen brach auf dem Platz unbändiger Jubel aus. Im Fernsehen wurden Bilder aus den Häusern der Angehörigen übertragen, die mit großer Freude und Erleichterung auf die Rückkehr ihrer Liebsten reagierten....

ESC-Krise eskaliert - Österreich droht mit Absage

Der nächste Eurovision Song Contest steht vor einer beispiellosen Krise. Der 70. Wettbewerb seit 1956 könnte nicht in Wien stattfinden, weil politischer Druck auf den Österreichischen Rundfunk (ORF) wächst. Die Kanzlerpartei ÖVP um Bundeskanzler Christian Stocker drängt den ORF zur Absage, sollte Israel von der Veranstaltung im Mai ausgeschlossen werden. Besonders Generaldirektor Roland Weißmann steht unter Druck der Regierungspartei. Dem ORF drohen dramatische finanzielle Konsequenzen. Da der Sender die Ausrichtung gegenüber der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zugesagt hat, müsste er bis zu 40 Millionen Euro bezahlen, selbst wenn ein anderes Land kurzfristig übernimmt. Nur 22 Millionen Euro würde die Stadt Wien beisteuern - aber auch nur bei einer Austragung in Wien Internationale Boykottdrohungen Mehrere Sender haben bereits mit einem Boykott gedroht, sollte Israel teilnehmen. Irland, Island, die Niederlande, Slowenien und Spanien stellen ihre Teilnahme in Frage, falls Israel nicht ...

EU verhängt 157 Millionen Euro Strafe gegen Gucci und Co

Die EU-Kommission hat gegen die Luxusmodemarken Gucci, Chloé und Loewe Geldstrafen von insgesamt mehr als 157 Millionen Euro verhängt. Die drei Unternehmen hatten jahrelang unabhängigen Händlern vorgeschrieben, zu welchen Preisen sie deren Produkte verkaufen dürfen. «Dieses wettbewerbswidrige Verhalten führt zu höheren Preisen und einer geringeren Auswahl für die Verbraucher», teilte die Brüsseler Behörde mit. Die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera betonte, die Entscheidung sende ein starkes Signal an die Modebranche und darüber hinaus. Preisbindung bei Luxusgütern Die drei Modeunternehmen bemühten sich darum, dass ihre Einzelhändler dieselben Preise und Verkaufsbedingungen anwendeten wie in den eigenen Geschäften. Sie machten Vorgaben zu Verkaufspreisen und maximalen Rabatten. Teilweise untersagten die Luxusmarken Preisnachlässe komplett. Die drei Unternehmen handelten unabhängig voneinander, viele Händler verkauften jedoch Produkte aller drei Marken...

Update auf FritzOS 8.2 für weitere Router freigegeben: Ist eure Fritzbox schon dabei?

Der Hardware-Hersteller Fritz gibt das nächste große Update für weitere seiner Router frei. Gleich zwei Fritzboxen und ein Repeater erhalten FritzOS 8.2. Welche anderen Geräte ebenfalls schon auf die Neuerungen zugreifen können. Schon vor einigen Monaten gab es die erste Laborversion von FritzOS 8.2 zum Download. Damals trug der Hersteller der beliebten Router noch den Namen AVM. Unter dem  neuen Namen Fritz  geht auch der Rollout der neuen Softwareversion flott voran. Mittlerweile profitieren einige Fritzboxen und andere Geräte von den  Neuerungen von FritzOS 8.2 . Welche das sind, lest ihr weiter unten. Jetzt hat Fritz die nächsten Geräte für den Versionssprung freigegeben. Für diese Fritzboxen und Repeater steht FritzOS 8.2 jetzt bereit Das Update auf FritzOS 8.2 sollte für die neuen Geräte automatisch heruntergeladen und installiert werden, wenn ihr die entsprechende Option in eurer Fritzbox aktiviert habt. Alternativ könnt ihr das Update manuell anstoßen. Ruft dazu d...

Kartellamt leitet offizielles Verfahren gegen Temu ein

Das Bundeskartellamt hat ein offizielles Verfahren gegen die Whaleco Technology Limited eingeleitet. Das irische Unternehmen mit Sitz in Dublin betreibt den Online-Marktplatz Temu und muss sich nun wegen verdächtiger Geschäftspraktiken gegenüber deutschen Händlern verantworten. Die Behörde untersucht den Verdacht unzulässiger Preisvorschriften. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, erklärte: «Wir gehen dem Verdacht nach, dass Temu unzulässige Vorgaben für die Preisgestaltung der Händler auf dem deutschen Marktplatz machen könnte.» «Solche Vorgaben könnten erhebliche Wettbewerbsbeschränkungen darstellen und letztlich auch Preiserhöhungen auf anderen Vertriebswegen zur Folge haben», warnte Mundt. Das Kartellamt prüft zusätzlich, ob Temu selbst Endverkaufspreise festlegt. Temu reagiert zurückhaltend Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht öffentlich zu den Vorwürfen. Ein Temu-Sprecher teilte auf Anfrage lediglich mit: «Wir halten uns an die geltenden Gesetze und Vorschrifte...