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ARD und ZDF werden mit Programmbeschwerden überhäuft

ARD und ZDF müssen sich seit einigen Monaten mit einer Flut von Programmbeschwerden beschäftigen. Die beiden Senderfamilien bestätigten Angaben des für seine Recherchearbeit bekannten Medienhauses «Correctiv».

Demnach verzeichnete das ZDF im vergangenen Jahr innerhalb weniger Monate 17.000 Beschwerden über das Programm – mehr als zehnmal so viel wie im Jahr 2023. Bei der ARD gingen im selben Zeitraum allein bei der Programmdirektion in München («ARD-Zuschauerredaktion Das Erste») 31.000 Beschwerden ein.

Mikrofone der Sender ARD und ZDF sind bei der Konferenz der ostdeutschen Regierungschefs zu sehen. Foto: Jens Kalaene/dpa

Mikrofone der Sender ARD und ZDF sind bei der Konferenz der ostdeutschen Regierungschefs zu sehen. Foto: Jens Kalaene/dpa

«Die reale Zahl ist höher, weil auch Beschwerden bei den Gremien der anderen Landesrundfunkanstalten eingegangen sind», ergänzte eine ARD-Sprecherin. Es gebe keine erfasste Zahl für alle ARD-Sender.

ZDF: Gibt auch immer noch viel konstruktive Kritik

«Ein erheblicher Teil der Beschwerden stammt von Gegnern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks», erläuterte eine ZDF-Sprecherin. «Dies trifft vor allem auf konzertierte Massenbeschwerden wie die über "rundfunkalarm.de" zu.»

Es gebe aber auch «sehr konstruktive und mit großer Sorgfalt zusammengetragene Beschwerden von Menschen, die dem ZDF grundsätzlich positiv zugewandt sind und die durch ihre Beschwerde die Qualität unseres Programmangebots bewahren oder verbessern wollen», betonte der Sender.

Eine Beschwerde muss Kriterien erfüllen

Damit eine formale Programmbeschwerde auch einen Vorgang auslöst, muss sie laut ARD bestimmte Kriterien erfüllen. «Programmbeschwerden können nur zu bereits ausgestrahlten Sendungen eingereicht werden, nicht aber zur Arbeitsweise der ARD, der Programmstruktur oder anderen übergeordneten Aspekten.» Adressieren muss man sie jeweils an den Rundfunkrat der redaktionell verantwortlichen Landesrundfunkanstalt.

Den «Correctiv»-Recherchen zufolge lässt sich die häufige Herkunft von dem 2024 gegründeten Onlineportal «rundfunkalarm.de» daran erkennen, dass in oft gleichlautenden Formulierungen «Propaganda» oder angeblich mangelnde Ausgewogenheit als Beschwerdegrund angegeben werde.

«Diese Beschwerde kannst du anpassen»

Auf dem Portal werden Besucher ermutigt, sich zu beschweren. Nutzer finden Themenvorschläge und Musterschreiben («Diese Beschwerde kannst du anpassen und dann in deinem Namen abschicken»). Quelle: dpa








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