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Verkleidete israelische Spezialkräfte töten palästinensische Terroristen in Klinik

Israelische Spezialkräfte haben in einem Krankenhaus im nördlichen Westjordanland drei militante Palästinenser getötet. Die Armee teilte mit, Ziel des Einsatzes in der Nacht zum Dienstag seien ein Mitglied der Terrororganisation Hamas sowie zwei weitere extremistische Palästinenser mit Verbindungen zum Islamischen Dschihad gewesen. Die Männer hätten sich in dem Ibn-Sina-Krankenhaus versteckt. Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus in der Stadt Dschenin zeigten, wie israelische Spezialkräfte teilweise als medizinisches Personal verkleidet in die Klinik eindrangen.

Hamas-Mitglied plante wohl Anschlag

Die gesuchten Männer stammten den Angaben zufolge aus dem Flüchtlingsviertel der Stadt Dschenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Das 27-jährige Hamas-Mitglied sei an verschiedenen Angriffen auf israelische Soldaten beteiligt gewesen und habe einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag geplant, der «von dem Massaker am 7. Oktober inspiriert» gewesen sei. Er habe auch Verbindungen zur Hamas-Führung im Ausland gehabt. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ein Mitarbeiter des Ibn-Sina-Krankenhauses in Dschenin im Westjordanland zeigt in einer Nachrichtensendung die Aufnahmen einer Sicherheitskamera, die einen israelischen Militärangriff zeigen. Foto: Majdi Mohammed/AP
Ein Mitarbeiter des Ibn-Sina-Krankenhauses in Dschenin im Westjordanland zeigt in einer Nachrichtensendung die Aufnahmen einer Sicherheitskamera, die einen israelischen Militärangriff zeigen. Foto: Majdi Mohammed/AP

Nach palästinensischen Angaben war einer der Männer im Oktober bei einem israelischen Drohnenangriff verletzt worden. Er sei seitdem in der Klinik in Behandlung gewesen. Die beiden anderen Männer, einer davon sein Bruder, hätten sich während des israelischen Einsatzes bei ihm aufgehalten. Das palästinensische Gesundheitsministerium verurteilte den Angriff und forderte internationalen Schutz für medizinische Einrichtungen im Westjordanland. Israel wirft militanten Palästinenserorganisationen vor, medizinische Einrichtungen und auch Krankenwagen für militärische Zwecke zu missbrauchen.

Brenzlige Lage im Westjordanland

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. 366 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland getötet. Seit Jahresbeginn kamen dem Ministerium zufolge 60 bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Quelle: dpa


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