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Deutlich mehr Falschgeld im Umlauf: Wie du Blüten erkennst

Geldfälscher in Deutschland und Europa haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Blüten unters Volk gebracht. Polizei, Handel und Banken zogen in Deutschland knapp 56.600 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank am Montag mitteilte. Das waren gut 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. «Der Anstieg der Falschgeldzahlen liegt in wenigen größeren Betrugsfällen vor allem mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten begründet», erläuterte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz.

Bundesbank: Geringes Risiko für Normalbürger

«Trotz der deutlich höheren Zahl an Fälschungen ist das Risiko für Normalbürger, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, nach wie vor gering», betonte Balz. Im Schnitt entfielen nach Berechnungen der Bundesbank im Jahr 2023 in Deutschland sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. «Die Zahlen sind weit weg vom Allzeithoch des Jahres 2015», ordnete Balz ein. Damals waren 95.400 Blüten in Deutschland aus dem Verkehr gezogen worden.

Schadenssumme verdoppelt

Einen gefälschter 20-Euro-Schein (oben) und ein echter. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn
Einen gefälschter 20-Euro-Schein (oben) und ein echter. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn
Im vergangenen Jahr trieben einige große Betrugsfälle, bei denen Verkäufern von Luxuswaren wie Schmuck, Uhren und Autos falsche 200er und 500er untergejubelt wurden, die Zahlen nach oben. Die Schadenssumme verdoppelte sich in der Folge fast von 2,7 Millionen Euro 2022 auf 5,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Den höchsten rechnerischen Schaden durch Falschgeld in Deutschland hatte es im Jahr 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben. Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote waren zwar 2019 eingestellt worden, die noch im Umlauf befindlichen lilafarbenen Scheine sind aber weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.

Deutlich mehr Falschgeld im Umlauf: Wie du Blüten erkennst

Einen gefälschter 20-Euro-Schein (oben) und ein echter. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn
Einen gefälschter 20-Euro-Schein (oben) und ein echter. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Geldfälscher in Deutschland und Europa haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Blüten unters Volk gebracht. Polizei, Handel und Banken zogen in Deutschland knapp 56.600 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr, wie die Bundesbank am Montag mitteilte. Das waren gut 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. «Der Anstieg der Falschgeldzahlen liegt in wenigen größeren Betrugsfällen vor allem mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten begründet», erläuterte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz.

Bundesbank: Geringes Risiko für Normalbürger

«Trotz der deutlich höheren Zahl an Fälschungen ist das Risiko für Normalbürger, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, nach wie vor gering», betonte Balz. Im Schnitt entfielen nach Berechnungen der Bundesbank im Jahr 2023 in Deutschland sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. «Die Zahlen sind weit weg vom Allzeithoch des Jahres 2015», ordnete Balz ein. Damals waren 95.400 Blüten in Deutschland aus dem Verkehr gezogen worden.

Schadenssumme verdoppelt

Im vergangenen Jahr trieben einige große Betrugsfälle, bei denen Verkäufern von Luxuswaren wie Schmuck, Uhren und Autos falsche 200er und 500er untergejubelt wurden, die Zahlen nach oben. Die Schadenssumme verdoppelte sich in der Folge fast von 2,7 Millionen Euro 2022 auf 5,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Den höchsten rechnerischen Schaden durch Falschgeld in Deutschland hatte es im Jahr 2004 mit 6,1 Millionen Euro gegeben. Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote waren zwar 2019 eingestellt worden, die noch im Umlauf befindlichen lilafarbenen Scheine sind aber weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel.

Deutlicher Anstieg bei gefälschten Münzen

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Bundesbank 2023 auch bei gefälschten Münzen. Fast 115.900 Stück wurden aus dem Verkehr gezogen, ein Jahr zuvor waren es knapp 73.400. Die Bundesbank erklärt dies vor allem damit, dass einige Unternehmen über längere Zeit verdächtiges Hartgeld sammelten und erst im vergangenen Jahr bei der Bundesbank einreichten. Zudem tauchten vermehrt gefälschte 2-Euro-Münzen auf.

In Europa insgesamt stieg die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich um 24,2 Prozent auf 467.000. Im Schnitt entfielen 14 gefälschte Scheine auf 10.000 Einwohner. Das Schadensvolumen erhöhte sich im Jahresvergleich von 21,5 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro.

Wie du gefälschte Euro-Scheine erkennst

Wer sich davor schützen möchte, selbst einmal Blüten entgegenzunehmen, sollte lieber genau hinsehen. Laut dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) ist «kippen, sehen und fühlen» der Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld. Denn die modernen Euro-Noten weisen diverse Sicherheitsmerkmale auf, mit denen die Erkennung unkompliziert möglich sein soll.

Weil sich Fälscher häufig auf nur wenige Sicherheitsmerkmale konzentrierten und einige der Merkmale auch schwer zu fälschen seien, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehrere Details prüfen. Zum Beispiel diese:

  • Smaragdzahl: Unten links im Eck auf der Vorderseite einer echten Euro-Note befindet sich die sogenannte Smaragdzahl. Je nach Blickwinkel verändert sie ihre Farbe von smaragdgrün nach tiefblau.

  • Sichtfenster: Ab der 20-Euro-Note haben Geldscheine am rechten Rand ein Sichtfenster, das in das Hologramm eingearbeitet ist. Erkennen kann man es gut, wenn man den Schein gegen das Licht hält.

  • Wasserzeichen und Sicherheitsstreifen: Apropos gegen das Licht halten - bei dieser Prüfung lassen sich auch gleich das Wasserzeichen, das sich am linken Rand des Scheins befindet, sowie der Sicherheitsstreifen erkennen, der die Note mittig vertikal durchzieht. Beides sei schwer zu fälschen, teilt der BdB mit.

  • Haptische Rillen: An beiden Seiten eines jeden echten Geldscheins befinden sich feine Rillen. Wer darüber fährt, müsste die Ausprägungen fühlen können.

Wer anhand einer solchen Prüfung Zweifel an der Echtheit eines Geldscheins bekommt, könnte sicherheitshalber noch einen echten Geldschein zum Vergleich daneben legen. Unterscheiden sich die Noten in Farbe, Größe oder Oberfläche, sollten Sie den Schein besser nicht annehmen.

Bundesbank bietet Schulungen an

Wer einen Geldprüfstift zur Hand hat, kann mit diesem eine helle Stelle des Scheins markieren, um anhand der Magnetismus- und UV-Merkmale ganz sicher zu gehen. Verfärbt sich die Markierung nach kurzer Zeit hell und gelblich, kann man laut BdB davon ausgehen, dass der Schein echt ist. Bei einer dunklen Verfärbung liegt die Annahme von Falschgeld nahe.

Wer häufiger mit Bargeld hantiert oder sich einmal grundlegend zur Falschgeld-Erkennung schulen möchte, kann dafür auf die Angebote der Bundesbank zurückgreifen. Auf deren Website gibt es verschiedene Möglichkeiten für unterschiedliche Interessensgruppen - online und kostenfrei.

Wer trotz aller Vorsicht einmal Falschgeld angenommen haben sollte, oder sich zumindest unsicher über die Echtheit ist, sollte damit zur Polizei oder zur Bank gehen und die Blüten dort abgeben, rät der BdB. Wer stattdessen versucht, die Noten beim nächsten Einkauf weiterzugeben, macht sich strafbar.

Einen Anspruch auf Ersatz haben Betroffene nach der Abgabe allerdings nicht. Das Geld wird eingezogen und nicht ersetzt. Übrigens: Auch bei der Bargeldeinzahlung bei der Bank prüft der Automat die Noten auf ihre Echtheit. Fälschungen werden automatisch aus dem Verkehr gezogen, eine Gutschrift auf dem Konto erfolgt nicht. Quelle: dpa



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