Unter WhatsApp-Nutzern macht derzeit ein Kettenbrief die Runde, der mit einer drastischen Warnung für Aufsehen sorgt. Darin wird behauptet, eine Künstliche Intelligenz könne angeblich legal auf private Chats und persönliche Daten zugreifen, wenn der sogenannte „erweiterte Chat-Datenschutz“ nicht aktiviert sei. Die Formulierung klingt beunruhigend – doch diese Geschichte ist frei erfunden.

Tatsächlich sind WhatsApp-Nachrichten standardmäßig durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Dieses Verfahren stellt sicher, dass ausschließlich Sender und Empfänger die Inhalte lesen können. Weder WhatsApp selbst noch der Mutterkonzern haben die Möglichkeit, auf die Nachrichteninhalte zuzugreifen.
Auch die in der App integrierten KI-Funktionen – etwa „Meta AI“ – arbeiten nicht heimlich im Hintergrund. Sie werden nur aktiv, wenn Nutzer sie ausdrücklich einschalten. Ohne diese bewusste Zustimmung bleibt die KI inaktiv und hat keinerlei Zugriff auf persönliche Unterhaltungen. Der optionale „erweiterte Chat-Datenschutz“ kann zusätzlich helfen, etwa beim Schutz von Mediendateien oder bei der Verwaltung sensibler Inhalte, ist jedoch für die Sicherheit der Chats nicht zwingend erforderlich.
Der Kettenbrief bedient sich typischer Muster von Desinformation: Schlagworte wie „legaler Zugriff“ oder „Cybersicherheit“ sollen Verunsicherung auslösen und emotionale Reaktionen hervorrufen. Dabei wird mit Halbwahrheiten und fiktiven Szenarien gearbeitet, um die Glaubwürdigkeit zu steigern und die Weiterverbreitung anzukurbeln.
Unabhängig davon, welche Datenschutzoptionen Nutzer wählen: Die Verschlüsselung der Nachrichten bleibt vollständig erhalten. Fachleute raten deshalb, Kettenbriefe dieser Art nicht weiterzuleiten, um unnötige Ängste zu vermeiden und die Verbreitung falscher Informationen einzudämmen.
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