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Konto leer nach «Booking.com»-Buchung? Wie du dich schützt

Verbraucherschützer warnen zur anstehenden Sommerreisesaison vor einer perfiden Betrugsmasche, für die Kriminelle die Buchungsplattform «Booking.com» missbrauchen. Dabei würden Nutzerinnen und Nutzer nach einer Buchung zu einer erneuten Verifizierung aufgefordert – unter Vorwänden wie technischen Problemen oder neuen Sicherheitsvorgaben. 

Nur stecken dahinter keine Mitarbeiter der Plattform, sondern Betrüger, die Kreditkartendaten abgreifen wollen, warnt das auf Online-Betrug spezialisierte Verbraucherschutzportal «Watchlist Internet». 

Die App «booking.com» ist auf einem Smartphone zu sehen. Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn

Die App «booking.com» ist auf einem Smartphone zu sehen. Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn

Die Betrugsnachrichten enthielten einen Link, der zu einer gefälschten Website führt, die der originalen «Booking.com»-Seite nachgebildet ist und auf der man seine Daten eingeben soll. Dabei wird oft Druck gemacht: Bestätige man die Buchung nicht innerhalb weniger Stunden erneut, werde sie storniert.

Betrugsnachricht im offiziellen Chat

Besonders perfide: Vielfach erfolgt die Kontaktaufnahme dem Bericht zufolge nicht etwa per E-Mail oder SMS, sondern über den Chat auf «Booking.com» – den «offiziellen Kommunikationskanal zwischen Unterkunft und Gast», wie «Watchlist Internet» betont.

Wie das geht? In den Fällen haben die Kriminellen demnach zuvor wohl die Zugangsdaten von den Hotel- oder Ferienwohnungsbetreibern abgegriffen und konnten sich damit bei deren «Booking.com»-Konten einloggen, dort Buchungen einsehen und die Kunden über den Chat kontaktieren. Nachvollziehbar, dass viele Betroffene in so einem Fall kaum Verdacht schöpfen.

Bei externen Links misstrauisch sein

Der dringende Rat der Verbraucherschützer lautet deshalb: Niemals Kreditkartendaten auf Webseiten eingeben, die in einer Nachricht verlinkt waren – auch nicht, wenn diese Links über den «Booking.com»-Chat kommen. Im Zweifel lieber das Hotel oder die jeweilige Unterkunft telefonisch kontaktieren.

Neu ist die Masche mit den betrügerischen Nachrichten nach einer Buchung nicht. In der Vergangenheit wurde mehrfach über solche Fälle berichtet. Auch die Verbraucherzentralen warnten schon davor. 

Was die Plattform rät

Was sagt «Booking.com» dazu? Die Buchungsplattform rät mit Blick auf die Warnung von «Watchlist Internet»: «Sollte ein Kunde Bedenken bezüglich einer Zahlungsnachricht haben, empfehlen wir, die Angaben zu den Zahlungsbedingungen, die auf der "Booking.com"-Angebotsseite der Unterkunft und in der Buchungsbestätigung aufgeführt sind, sorgfältig zu prüfen.» Man ermutige Kunden, verdächtige Nachrichten oder Bedenken bezüglich einer Unterkunft dem Kundenservice zu melden.

Die Plattform betont auf Anfrage: In der Regel werde bei keiner legitimen Transaktion von einem Kunden verlangt, sensible Informationen wie seine Kreditkartendaten per E-Mail, Chatnachricht, SMS, Whatsapp oder Telefon anzugeben, oder eine Zahlung zu tätigen, die von den ursprünglichen Buchungsbedingungen abweicht.

Auch gefälschte Inserate kursieren

Neben der Masche mit der erneuten Buchungsbestätigung warnt «Watchlist Internet» auch vor gefälschten Inseraten auf «Booking.com», die häufig auffallend günstige Angebote beinhalten. Ein deutliches Warnzeichen: Die Buchung kann nicht über die Plattform abgewickelt werden. Sondern man wird aufgefordert, per Whatsapp oder E-Mail in Kontakt mit den angeblichen Eigentümern oder einer vermeintlichen Agentur zu treten. 

Dann soll man das Geld auf ein ausländisches Konto überweisen, um die Buchung abzuschließen. Die Summe ist dann verloren.

«Booking.com» verweist in seinem Statement auf «umfangreiche, strenge Maßnahmen» zum Schutz von Kunden und Partnern vor Betrug, unter anderem durch Aufklärung, aber etwa auch mit Erkennungssystemen, die ständig weiterentwickelt werden. 

2023 habe man beispielsweise 1,5 Millionen gefälschte Phishing-Reservierungen aufgespürt und blockiert, 2024 sei die Zahl auf 250.000 gesunken. Aus Sicht der Plattform deutet diese Entwicklung auf «eine erfolgreiche Abschreckung» der Cyberkriminellen hin. Quelle: dpa







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