Direkt zum Hauptbereich

Wie pünktlich ist eigentlich die Deutsche Bahn?

In einer Situation hat es die Deutsche Bahn auf jeden Fall noch um fünf vor zwölf geschafft: Pünktlich vor dem langen Oster-Wochenende hat sich das Unternehmen mit der Gewerkschaft GDL einigen können. Ein Sprecher der Bahn lobt die Tarifeinigung als "intelligenten Kompromiss" und auch GDL-Chef Claus Weselsky spricht von einem "Erfolg fast auf ganzer Linie".

Streiks wird es also in der nun so reisefreudigen Zeit glücklicherweise nicht geben. Doch wie steht es generell um die Pünktlichkeit der Bahn? Das zeigt nun die Online-Plattform für Statistik "Statista" in einer Infografik auf. Die Ergebnisse überraschen zumindest in einem Punkt.

Pünktlichkeit im Nahverkehr ist lobenswert

Wer hätte das gedacht? Die Deutsche Bahn kommt meistens pünktlich, jedenfalls im Nahverkehr. So erreichten 91,7 Prozent der Züge ihre Bahnhöfe pünktlich im Sinne der Bahnstatistik, was bedeutet, dass sie sich um weniger als sechs Minuten verspäteten.

Die Deutsche Bahn hat ihre Pünktlichkeitswerte veröffentlicht. In einer Kategorie schneidet das Unternehmen erstaunlich gut ab. (Foto: Sean Gallup/Getty Images)
Die Deutsche Bahn hat ihre Pünktlichkeitswerte veröffentlicht. In einer Kategorie schneidet das Unternehmen erstaunlich gut ab. (Foto: Sean Gallup/Getty Images)
Vor allem im Fernverkehr ist in Sachen Pünktlichkeit noch viel Luft nach oben. (Grafik: Statista / Quelle: Deutsche Bahn)
Vor allem im Fernverkehr ist in Sachen Pünktlichkeit noch viel Luft nach oben. (Grafik: Statista / Quelle: Deutsche Bahn)

Ein guter Start also in das Jahr 2024, lag dieser Wert im letzten Quartal 2023 zwischenzeitlich bei nur 85,5 Prozent. Doch freilich gibt es auch noch Luft nach oben. So startete die Deutsche Bahn mit 95,5 Prozent pünktlichen Zügen in das Jahr 2022.

Deutsche Bahn: Oft unpünktlich im Fernverkehr

Ganz anders sieht es im Fernverkehr aus. Dort erreichten im Februar nur rund 67 Prozent aller Verbindungen rechtzeitig ihre Haltebahnhöfe. Immerhin steigerte sich die Bahn im Vergleich zum Jahresende 2023, wo der November mit einer Pünktlichkeitsquote von nur 52 Prozent den Tiefpunkt der vergangenen zwei Jahre bildete.

Zu den aktuellen Zahlen heißt es in der "Erläuterung der Pünktlichkeitswerte für den Februar 2024" auf deutschebahn.com: Die ICE- und IC-Züge der DB sind im Februar wieder etwas pünktlicher unterwegs als in den Monaten zuvor. Im dritten Monat in Folge hat sich die betriebliche Pünktlichkeit im Fernverkehr stabilisiert (Februar: 66,7 Prozent).

Milliardeninvestitionen sollen Vertrauen wieder herstellen

Mit Milliardeninvestitionen ins seit Jahrzehnten vernachlässigte Schienennetz wollen der Bund und die Deutsche Bahn die Kehrtwende schaffen. Die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs und damit das Vertrauen der Fahrgäste soll wieder hergestellt werden.

Bei längeren Strecken reisen mehr Deutsche mit dem Flugzeug

Dass bei längeren Strecken das Flugzeug nach wie vor die Nase vorn hat, verwundert im Hinblick auf die Pünktlichkeitsquote der Bahn nicht wirklich.

Wenn es um längere Strecken geht, steigen die Deutschen am liebsten in ein Flugzeug. (Grafik: Statista / Quelle: Statista Consumer Insights)
Wobei hierbei natürlich auch der Faktor "Zeit" eine große Rolle spielen dürfte. Während 29 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten ein Flugticket gebucht haben, waren es bei Fahrkarten für Fernzüge nur 24 Prozent. Quelle: Deutsche Bahn und statistia

JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Eklat im Frauenfußball: Clubs gründen eigenen Verband ohne DFB

Die 14 Vereine der Frauen-Bundesliga haben sich öffentlich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) losgesagt. Sie wollen am 10. Dezember einen eigenen Liga-Verband gründen – ohne Beteiligung des DFB. Die Entscheidung fiel nur einen Tag nach der Vergabe der Frauen-EM 2029 an Deutschland und markiert einen potenziell folgenschweren Bruch im deutschen Frauenfußball. Ursprünglich planten die Clubs eine gemeinsame Gründung mit dem DFB. Doch die Clubs werfen dem Verband vor, bereits vereinbarte Punkte nachträglich in Frage gestellt zu haben. Die Gründungsveranstaltung findet nun in der Frankfurter WM-Arena statt – 1,5 Kilometer vom ursprünglich vorgesehenen DFB-Campus entfernt. Clubs kritisieren DFB scharf Jan-Christian Dreesen (FC Bayern) zeigte sich überrascht: «In den Gesprächen mit dem DFB waren die wesentlichen Punkte zur Gründung einer gemeinsamen FBL GmbH bereits vereinbart, umso überraschender war für uns Klubs das Infragestellen der verhandelten Eckpunkte zum jetzigen Zeitpunkt – obwohl di...

Support-Ende: Nvidia schickt etliche GTX-Grafikkarten in Rente

Der neue Beta-Treiber 590.44.01 besiegelt das Support-Ende für die beliebten Grafikkarten der GTX-900- und 1000-Serie unter Linux. Nutzer müssen sich umorientieren, denn auch das Windows-Aus für Maxwell und Pascal dürfte nun nicht mehr fern sein. Der Anfang vom Ende Nvidia hatte mit seinen Treibern zuletzt vor allem durch mehrere Hotfixes für Schlagzeilen gesorgt. Während einige davon zu Beginn des Jahres  kritische Bugs und Ruckler  sowie  Abstürze  behoben, sorgte der letzte Notfall-Grafik-Treiber bei einigen Nutzern für einen  FPS-Boost von fast 50 Prozent . Jetzt ist ein weiterer Beta-Treiber erschienen und beendet eine Ära. Mit der Veröffentlichung der neuesten Beta-Version 590.44.01 des proprietären Grafiktreibers für Linux-Systeme werden zwei legendäre GPU-Generationen aufs Abstellgleis geschoben. Betroffen sind die Modelle der  GeForce-GTX-900-  sowie der extrem weitverbreiteten GTX-1000-Serie. Damit endet die offizielle Unterstützung für die H...

60 Unternehmen schließen täglich: Industrie spricht von "freiem Fall"

Die deutsche Industrie schlägt Alarm: Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnt vor einem «freien Fall» des Wirtschaftsstandorts und der historisch tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik. Zugleich prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die kommenden Jahre ein Wachstum von bis zu 1,5 Prozent. Der Kontrast zwischen dramatischer Industriewarnung und moderater Wachstumsprognose verschärft den Druck auf die Bundesregierung. BDI-Präsident Peter Leibinger sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Der Wirtschaftsstandort befindet sich in seiner historisch tiefsten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik, doch die Bundesregierung reagiert nicht entschlossen genug.» Die Industrieproduktion soll 2024 um zwei Prozent schrumpfen – das vierte Jahr in Folge. Leibinger stellte klar: «Das ist keine konjunkturelle Delle, sondern ein struktureller Abstieg.» Die OECD sieht Deutschland hingegen auf einem moderaten Erholungskurs. Die Organisati...

300.000 Kita-Plätze fehlen in Deutschland – Westen besonders betroffen

In Deutschland fehlen rund 300.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Betroffen sind 14,2 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe, für die Eltern eine Betreuung wünschen. Die Situation ist laut der Studie besonders «angespannt» in Westdeutschland, während der Osten vor einer anderen Herausforderung steht. Die regionale Kluft ist erheblich: In Westdeutschland fehlt für 15,6 Prozent der betreuungsbedürftigen Kinder unter drei Jahren ein Platz. In Ostdeutschland liegt die Lücke bei 7,3 Prozent. Eltern wünschen sich Betreuungsplätze für insgesamt 1,1 Millionen Kinder in dieser Altersgruppe. Tatsächlich betreut werden derzeit etwa 800.000 Kinder – ein Rückgang um 56.000 seit dem Höchststand von 857.000 im Jahr 2023. Große Unterschiede zwischen Bundesländern Am größten ist der Mangel in Nordrhein-Westfalen: Dort fehlen 85.000 Plätze, was 18 Prozent der Kinder mit B...

Windows 11: 500 Millionen PCs wird ein Upgrade vorenthalten

Wie Dell jetzt bestätigt hat, wird 500 Millionen PCs ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 vorenthalten, obwohl diese Systeme mit Microsofts neuestem Betriebssystem kompatibel sind. Viele der Anwender verweigern den Umstieg aktiv. Wie Dell in Person von Jeffrey Clarke, seines Zeichens COO ("Chief Operating Officer") des Unternehmens, während der Telefonkonferenz zu den aktuellen Geschäftszahlen bestätigt hat, wird 500 Millionen PCs ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 vorenthalten, obwohl diese Systeme mit Microsofts neuestem Betriebssystem kompatibel sind. Viele dieser Anwender verweigern den Umstieg aktiv. Insgesamt sind demnach derzeit rund 1,5 Milliarden PCs und Notebooks mit Windows unterwegs, von denen 500 Millionen "zu alt für ein Upgrade auf Windows 11" seien, während weitere 500 Millionen Systeme zwar kompatibel seien, aber von der Anwenderschaft aktiv an einem Upgrade möglichen gehindert werden. Der Leiter des operativen Geschäfts bei Dell sieht d...