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Moskau lädt palästinensische Terrorgruppen zu Treffen ein

Russland lädt palästinensische Organisationen einschließlich der islamistischen Hamas und dem extremistischen Islamischen Dschihad für den 29. Februar zu einem Treffen in Moskau ein. Das teilte Vizeaußenminister Michail Bogdanow am Freitag der Agentur Tass zufolge mit. Ziel sei, den verschiedenen palästinensischen Fraktionen zu helfen, ihre Reihen politisch zu schließen.

«Wir gehen davon aus, dass die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) die legitime Vertretung des palästinensischen Volkes ist und bleibt, sie ist von der internationalen Gemeinschaft und uns anerkannt», sagte Bogdanow. Aber es seien auch Organisationen außerhalb der PLO eingeladen wie die Hamas oder der Islamische Dschihad. Sie sind verantwortlich für den Terroranschlag auf den Süden Israels mit etwa 1200 Toten am 7. Oktober 2023 und die Verschleppung israelischer Geiseln in den Gazastreifen. Moskau hat auch danach schon Spitzenvertreter der Hamas zu Gast gehabt.

Erbitterter Machtkampf zwischen Fatah und Hamas

Die PLO wurde 1964 als Vertretung der Palästinenser gegründet und 1974 von den Vereinten Nationen anerkannt. Sie dient als Dachverband mehrerer palästinensischer Gruppierungen, die größte ist die Fatah des gemäßigten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Die Fatah und die Hamas – die beiden größten Palästinenserorganisationen – waren in den vergangenen Jahren erbitterte Rivalen. Die Hamas hatte die Fatah 2007 in blutigen Machtkämpfen aus dem Gazastreifen vertrieben. Seit einigen Jahren gab es Versöhnungsgespräche zwischen beiden Gruppen.

Der russische Regierungssitz Kreml in Moskau. Archivfoto: Andreas Rentz/Getty Images

Der russische Regierungssitz Kreml in Moskau. Archivfoto: Andreas Rentz/Getty Images

Auch Gruppen aus Syrien und dem Libanon eingeladen

Bogdanow sagte, Gruppen aus Syrien, dem Libanon und anderen Ländern seien an dem kommenden Treffen ebenfalls beteiligt. Er rechne mit 12 bis 14 Organisationen, die an der Konferenz bis zum 1. oder 2. März teilnehmen werden. Nach Angaben des russischen Diplomaten ist es das dritte derartige Forum.

Für die Hamas werde der stellvertretende Politbürochef Mussa Abu Marsuk nach Moskau kommen, teilte der Palästinenser-Botschafter in Russland, Abdel Hafis Nofal, mit. Für die Fatah nehme Assam al-Ahmed teil.

Russland unterhält traditionell enge Beziehungen zu vielen Palästinenser-Organisationen, auch zur Hamas. Das über Jahre gute und pragmatische Verhältnis zu Israel hat sich im laufenden Gaza-Konflikt verschlechtert. Bogdanow äußerte sich besorgt über die geplante israelische Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Dort lebten vor dem Krieg knapp 300.000 Einwohner. Heute halten sich dort nach UN-Angaben rund 1,4 Millionen Palästinenser auf. Moskau versuche, auf die Konfliktparteien einzuwirken, sagte er Tass zufolge. «Wir setzen die Kontakte mit Vertretern der Hamas und mit den israelischen Kollegen fort.» Quelle: dpa



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