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Israel lehnt «Waffenruhe» scharf ab und fordert zur Flucht aus Stadt Gaza auf

Nach einer gescheiterten Resolution im Weltsicherheitsrat hat Israel Forderungen nach einer Waffenruhe im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Das absurde Wort «Waffenruhe» würde ständig erwähnt «als wäre es eine Wunderwaffe, eine magische Lösung für alle Probleme der Region», sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan am Dienstag im mächtigsten UN-Gremium. Ein Ende der Kämpfe würde Immunität für Babymörder und Vergewaltiger der Hamas gleichkommen, die sich für die internationale Ordnung nicht interessierten. «Die Hamas wird Ihre Resolutionen nicht einmal lesen», so Erdan. Zuvor hatten die Vereinigten Staaten erneut einen Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gaza-Krieg verhindert. Die USA legten am Dienstag in New York ein Veto gegen die Beschlussvorlage von Ratsmitglied Algerien ein. Angesichts der Sorge um eine drohende israelische Militäroffensive im Gebiet um die Stadt Rafah fand der Vorschlag bei den übrigen Ratsmitgliedern breite Zustimmung: 13 der 15 Ratsmitglieder stimmten für den Entwurf, Großbritannien enthielt sich.

Trümmer von zerstörten Gebäuden und Rauchschwaden im Hintergrund in Gaza-Stadt während der israelischen Bombardierung. Foto: AFP via Getty Images

Trümmer von zerstörten Gebäuden und Rauchschwaden im Hintergrund in Gaza-Stadt während der israelischen Bombardierung. Foto: AFP via Getty Images

Israelische Armee fordert Einwohner von Gaza-Stadtvierteln zur Flucht auf

Die israelische Armee hat die Einwohner von zwei Vierteln in der Stadt Gaza zur Flucht aufgefordert. In dem Aufruf, den ein israelischer Militärsprecher am Dienstag in arabischer Sprache veröffentlichte, wurden die Einwohner der Viertel Al-Saitun und Al-Turkman dazu aufgefordert, sich sofort in eine designierte Region weiter südlich am Mittelmeer zu begeben. Dies wurde als Anzeichen für bevorstehende neue israelische Militäreinsätze in den Vierteln gewertet.

Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober haben nach UN-Angaben bis zu 1,7 Millionen der insgesamt mehr als 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens ihre Wohnorte verlassen müssen. Rund 1,5 Millionen Menschen drängen sich den Angaben zufolge allein in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten. Häufig mussten Einwohner des schmalen Küstenstreifens mehrmals fliehen. Auch in Gebieten, die als sicher eingestuft worden waren, kam es zu Beschuss.

Einwohner des nördlichen Gazastreifens kehren trotz Zerstörung zurück

Die Einwohner des nördlichen Gazastreifens waren in den vergangenen Monaten immer wieder zu Räumung ihrer Wohnorte aufgerufen worden, weil diese zu Kampfgebieten wurden. Bei der israelischen Offensive sind dort verheerende Zerstörungen angerichtet worden. Teilweise sind Einwohner aber wieder zurück in ihre Wohnorte gekommen, obwohl die israelische Armee dies zu verhindern suchte.

Der israelische Armeesender berichtete, israelische Truppen seien in der Nacht bereits in das Viertel Al-Saitun vorgedrungen. Der Einsatz konzentriere sich auf «Terror-Infrastruktur der Hamas, die von der Armee bisher nicht zerstört wurde». Es werde damit gerechnet, dass die Operation dort mehrere Wochen andauern könnte.

Schlimmstes Massaker in Israels Geschichte löst Krieg aus

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere in den Küstenstreifen. Rund 105 Geiseln waren im Zuge eines Gefangenenaustausches im November freigekommen.

Ziel der israelischen Offensive sind die Zerstörung der islamistischen Terrororganisation Hamas und die Befreiung der verbliebenen Geiseln, von denen nach israelischen Informationen höchstens noch rund 100 am Leben sind. Quelle: dpa


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