Direkt zum Hauptbereich

Tipps: Wie verhalte ich mich bei einem Waldbrand richtig

Warnstufe Orange, Rot, Dunkelrot – in weiten Teilen Deutschlands herrscht derzeit hohe Waldbrandgefahr. Das geht aus dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes hervor. Ursachen dafür sind die sehr geringe Luftfeuchtigkeit, die hohen Temperaturen und die vertrocknete Vegetation. Voraussichtlich ab Sonntag ist mit einer nächsten Hitzewelle mit über 30 Grad in fast allen Gebieten Deutschlands zu rechnen.

Oft braucht es dann nur einen Funken oder ein Stück Glut, etwa von einem Grill – und schon kann der Wald in Flammen stehen. Die meisten Waldbrände entstehen durch den Menschen, sagt Rainer Städing, ehrenamtlicher Sprecher vom Bund Deutscher Forstleute.

Was kann Brände auslösen?

Hauptgrund sei unachtsames Verhalten, wie beispielsweise die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe – auch aus dem Auto heraus. «Durch den Fahrtwind glüht die Zigarette noch mal richtig auf. Fällt diese dann in eine trockene Böschung an einem Waldrand, fängt es an zu brennen», sagt Städing.

Autofahrer sollten bei erhöhter Waldbrandgefahr außerdem darauf achten, wo genau sie ihr Auto abstellen. Am besten nutzen sie nur ausgewiesene Parkflächen aus Schotter oder Asphalt, heißt es vom Auto Club Europa (ACE). Brandgefahr geht demnach generell von Fahrzeugen mit Katalysator aus, wenn sie auf trockenem und brennbarem Untergrund parken. Das betrifft Benziner und auch Diesel mit Oxidationskatalysator.

Gut zu wissen: Schon nach wenigen Minuten Fahrzeit kann der Kat bis zu 800 Grad heiß werden. Daher sollte das Auto lieber nicht dort geparkt werden, wo die Auspuffanlage mit leicht Entzündlichem wie Gras, Laub oder Stroh in Verbindung kommen kann.

Ein anderes Beispiel: Grillen. «Das ist gerade richtig gefährlich», sagt Sabine Krömer-Butz von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Bei Temperaturen um die 30 Grad seien die obersten Bereiche etwa von herumliegendem Laub so ausgetrocknet, dass die Brandgefahr hochschnelle. Und: Nicht nur im Wald herrscht Brandgefahr, sondern auch auf den Flächen, warnt die Krömer-Butz.

Gegrillt werden darf deshalb nur auf ausgewiesenen Grillplätzen. Wer dort grillt, sollte trotzdem auf einen Abstand von 50 bis 100 Metern zum Wald achten. Wichtig: einen Kanister Wasser griffbereit haben, um die Glut am Ende vollständig ablöschen zu können. Aber Vorsicht: Brennendes Fett darf nicht mit Wasser gelöscht werden. Das kann zu Verpuffungen und Stichflammen führen.

Übrigens: Dass Scherben über einen angeblichen Brennglaseffekt einen Waldbrand auslösen können, ist ein Mythos, so Ulrich Cimolino, Vorsitzender des Arbeitskreises Waldbrand beim Deutschen Feuerwehrverband (DFV).

Der Hauptauslöser für Waldbrände ist der Mensch. Foto: Monika Skolimowska/dpa/dpa-tmn
Der Hauptauslöser für Waldbrände ist der Mensch. Foto: Monika Skolimowska/dpa/dpa-tmn

Was mache ich, wenn ich einen Waldbrand bemerke?

Vom DFV heißt es hierzu: Lieber einmal öfter die Feuerwehr rufen, als einmal zu wenig. Angst vor Kosten für den Einsatz müsse niemand haben, denn wer in gutem Glauben einen Waldbrand meldet, erhalte keine Rechnung oder Anzeige, so Cimolino.

Wichtig: Je besser die Standortangaben sind, desto leichter die Suche nach dem Feuer – und umso schneller kann die Brandbekämpfung beginnen.

Wer nicht genau weiß, wo er ist, kann sich mit Apps auf dem Smartphone helfen. Wichtig: GPS aktivieren. So können etwa Google Maps oder die Apple Maps bei Apple Koordinaten über die Kompass-Funktion bestimmen. Außerdem können auch Katastrophenwarn-Apps wie Nina oder Katwarn weiterhelfen.

Kann ich gerade entstehende kleinere Brände selber löschen?

Hier gilt laut DFV: Erst die Feuerwehr rufen, dann selbst löschen. Das geht mit Wasser oder indem man sich etwa Äste, eine Decke oder eine Jacke schnappt und damit versucht, das Feuer auszustreichen. Auch möglich: Kleinere Brände können gegebenenfalls noch mit den Schuhen ausgetrampelt werden.

Die eigene Sicherheit geht aber vor. Sind die Flammen oder die brennende Fläche zu groß, sollten Sie sich in Sicherheit bringen.

Waldbrand vor der Haustür – was packe ich für die Evakuierung ein?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt einen Notfallrucksack – dann habe man die Hände frei.

Enthalten sein sollten unter anderem:

- Personalausweis und/oder Reisepass

- Bargeld, Geldkarten

- Krankenkassenkarte

- Handy

- Dokumentenmappe mit wichtigen Papieren

- persönliche Medikamente

- Erste-Hilfe-Material

- Hygieneartikel

- Kleidung

Tipp: Kinder bekommen einen Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Name, Geburtsdatum und Anschrift. Die vollständige Liste für den Notfallrucksack ist auf der Webseite des BBK zu finden.

Quelle:Upday

JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Russland stört GPS von von der Leyens Flugzeug

Ein Flugzeug der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll während eines Fluges Ziel einer gezielten GPS-Störung geworden sein. Die Beeinträchtigung des satellitengestützten Navigationssystems wird Russland zugeschrieben. Vorwurf gegen Russland Eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel bestätigte den Vorfall. Nach Angaben der Kommission handelte es sich bei der Störung um eine absichtliche Manipulation des GPS-Systems. Quelle: dpa JZ-App Vorlesen lassen

Deutsche Bahn gewinnt 15-Milliarden-Auftrag für Berliner S-Bahn

Das Konsortium aus Deutsche Bahn, Siemens und Stadler hat den Milliardenauftrag für die Berliner S-Bahn erhalten. Die französische Konkurrentin Alstom ging bei der Ausschreibung leer aus. Nach T-Online-Angaben umfasst der Vertrag ein Volumen von 15 Milliarden Euro über 15 Jahre. Geplant sind 1.400 neue Waggons für das Berliner S-Bahn-Netz. Alstom unterliegt bei Ausschreibung Der französische Zugbauer Alstom konnte sich im umkämpften Vergabeverfahren nicht durchsetzen. Das Unternehmen war als direkter Konkurrent zum deutschen Konsortium angetreten. Das Vergabeverfahren war von Anfang an umstritten. Für die Berliner S-Bahn bedeutet der Zuschlag erhebliche betriebliche Veränderungen in den kommenden Jahren. Langfristige Modernisierung geplant Der Auftrag umfasst sowohl die Lieferung neuer Züge als auch den langfristigen Betrieb des S-Bahn-Systems. Die Modernisierung soll die Kapazitäten für Millionen von Fahrgästen in der Hauptstadt deutlich verbessern. Quelle: dpa JZ-App Vorlesen lassen

So war der Sommer - Sommer-Trends 2025 von A bis Z

Der Sommer 2025 ist fast vorbei und hinterlässt eine bunte Mischung aus Trends, Skandalen und Phänomenen. Von kleinen Püppchen mit bösen Grinsen, einem Netflix Animationsfilm bis hin zu toxischen Dating-Begriffen - ein Rückblick auf die vergangenen Monate von A bis Z. Den größten Hype des Sommers lösten die sogenannten Labubu aus. Die kleinen Püppchen mit Kulleraugen, Hasenohren und bösem Grinsen vom chinesischen Hersteller Pop Mart hingen an unzähligen Taschen. Als Satz des Sommers könnte «Ey, hatecrime meinen Labubu nicht» in die Geschichte eingehen. Kpop Demon Hunters - Der erfolgreichste Netflix Film Labubus Fitness und Beauty-Trends Assisted Stretching etablierte sich als neuer Fitnesstrend aus Amerika. In einer Einzelsitzung lassen sich Menschen ohne zu schwitzen von einem Assistenten gezielt dehnen. Studios in Berlin und Hamburg vermarkten das als perfekte Kombination aus Yoga, Mobility-Training und Regeneration. Volumenpuder avancierte zum neuen Haargel. Es verhindert, dass Haa...

Italiener rast mit 260 km/h und Handy - Opposition fordert Rauswurf

Ein italienischer Geschäftsmann ist mit 260 Stundenkilometern und dem Handy in der Hand über eine deutsche Autobahn gerast. Der 48-Jährige aus Norditalien filmte seine waghalsige Fahrt und veröffentlichte das Video anschließend im Internet. Der Mann arbeitet als Geschäftsführer eines Wasserversorgers in der Stadt Lodi bei Mailand. Die Opposition dort fordert nun seine Entlassung und wirft ihm vor, durch sein «gefährliches Verhalten» junge Autofahrer zur Raserei zu verführen. Rechtfertigung mit Tempolimit-Argument Der Manager verteidigte sich mit dem Hinweis auf fehlende Geschwindigkeitsbegrenzungen. «Ich war am 15. August auf einer deutschen Autobahn. Dort gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen», zitieren italienische Zeitungen den Geschäftsmann. Das Video zeigt, wie sich die Tachonadel seines SUV immer schneller der 260-Kilometer-Marke nähert. Nach eigenen Angaben entstand die Aufnahme in der Nähe von Stuttgart. Mittlerweile hat er den Film von seinen Facebook- und Instagram-Konte...

Zollkrieg droht - EU wehrt sich gegen Trumps Digitalgesetz-Attacke

Die EU zeigt sich unbeeindruckt von neuen Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump. Sprecher der Europäischen Kommission machten deutlich, dass sich die Union nicht vorschreiben lassen will, welche Regeln sie für digitale Plattformen aufstellt. Zudem verwiesen sie auf jüngste Vereinbarungen, die eine Zollobergrenze von 15 Prozent für fast alle Produkte vorsehen. Trump hatte am Montagabend auf Truth Social angekündigt, sich gegen Länder zu wehren, die amerikanische Technologieunternehmen angreifen würden. Staaten mit Digitalsteuern oder digitalen Regulierungen drohte er mit zusätzlichen Zöllen auf ihre Exporte in die USA. Auch Exportbeschränkungen für amerikanische Technologie und Computerchips kündigte er an, sollten die Länder ihre Regelungen nicht ändern. Scharfe Warnung aus Washington Amerika und amerikanische Technologieunternehmen seien nicht länger das «Sparschwein» oder der «Fußabtreter» der Welt, warnte Trump. «Zeigen Sie Amerika und unseren großartigen Technologieunterneh...