Direkt zum Hauptbereich

Anteil der Raucher weltweit in 20 Jahren deutlich gesunken

Der Anteil der Tabaknutzer ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen 20 Jahren weltweit um ein Drittel gesunken. Millionen Menschenleben seien dadurch gerettet worden, sagte die Chefin des Sekretariats der WHO-Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle, Adriana Blanco Marquizo. Die Konvention feiert in dieser Woche ihren 20. Jahrestag.

Der Konvention (FCTC) gehören heute 183 Länder an, darunter Deutschland. Der Vertrag soll den Tabakkonsum reduzieren und die gesundheitlichen und ökologischen Schäden minimieren. Tabakkonsum umfasst neben dem Rauchen auch etwa das Kauen oder Schnupfen von Tabak. Unterzeichner sollen etwa Werbung und Sponsoring für Tabakprodukte verbieten, gegen den illegalen Handel vorgehen und die Tabaksteuern deutlich erhöhen.

Im Freien liegt eine abgebrannte Zigarette in einem Aschenbecher. Foto: Anna Ross/dpa

Im Freien liegt eine abgebrannte Zigarette in einem Aschenbecher. Foto: Anna Ross/dpa

Deutschland sollte Steuern erhöhen

Deutschland habe viele Anstrengungen zur Eindämmung des Tabaks unternommen, sagte Blanco Marquizo. «Aber es gibt immer Raum für Verbesserungen, etwa bei den Steuern – das ist die effektivste Methode zur Eindämmung des Konsums», sagte sie.

Direkt sterben nach WHO-Schätzungen jedes Jahr sieben Millionen Menschen, die Tabak konsumieren, und weitere 1,3 Millionen durch Passivrauchen. 2020 nutzten 36,7 Prozent der Männer und 7,8 Prozent der Frauen Tabak. Die WHO schätzt die Kosten für Behandlungen und den Produktionsausfall durch kranke Tabaknutzer auf jährlich 1,4 Billionen Dollar. Zum Anbau von Tabak würden jedes Jahr 600 Millionen Bäume gefällt, 22 Milliarden Tonnen Wasser verbraucht und gut 80 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt.

WHO: E-Zigaretten keine Alternative

«Tabak ist eine Plage der Menschheit», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Es ist weltweit die führende Ursache für vermeidbare Todesfälle und Krankheiten.» Von der Tabakindustrie als weniger schädlich beworbene Tabakerhitzer oder E-Zigaretten akzeptiert die WHO nicht als Alternative. Auch dabei seien Nutzer gesundheitsschädlichen Substanzen ausgesetzt. Quelle: dpa






JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Greenwashing: Streit um CO2-neutrale Apple Watch landet vor Gericht

Apples CO2-neutrale  Apple Watch  ist für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nichts weiter als geschickte Verbrauchertäuschung. Der Fall geht vor Gericht. Der Vorwurf wiegt schwer: Apple soll seine Kunden mit leeren Klimaversprechen ködern. Während das Unternehmen verkündet, seine Smartwatch werde klimaneutral produziert, sieht die DUH dahinter sogenanntes Greenwashing – ein grünes Mäntelchen um ein alles andere als sauberes Geschäft. Was die Umweltschützer besonders kritisieren: Apples CO 2 -Kompensation stützt sich hauptsächlich auf Aufforstungsprojekte in Paraguay. Dort wachsen allerdings keine ursprünglichen Regenwälder heran, sondern Eukalyptus-Monokulturen, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Diese Bäume werden alle zehn bis zwölf Jahre komplett abgeholzt. Der gebundene Kohlenstoff entweicht wieder in die Atmosphäre. Apple kontert: 75 Prozent weniger Emissionen Apple lässt die Kritik nicht auf sich sitzen. Das Unternehmen beharrt dem Bericht zufolge auf der Behaupt...

Probleme FritzBox 7590: Neues zu WLAN-Ausfällen nach fünf Jahren

Die FritzBox 7590 von AVM zeigt ein wiederkehrendes Muster: Nach etwa fünf Jahren Betriebszeit fällt das 2,4-GHz-WLAN systematisch aus. Das Problem tritt typischerweise kurz nach Ablauf der fünf­jäh­rig­en Herstellergarantie auf und betrifft mehrere hundert Geräte. Problemanalyse und Ursachenfindung Das ist zumindest das Fazit, das Günter Born nach einer Reihe von Lesermeldungen und einer  anschließenden Recherche  gezogen hat. Verlässliche Zahlen zu Betroffenen gibt es bislang nicht, und schon im vergangenen Jahr hatte  AVM dementiert , dass man von einem Qualitätsproblem sprechen könne. Das Thema kocht aber weiterhin hoch - Born recherchierte weiter und suchte mehr Betroffene. Symptome und Verbreitung Worum geht es dabei? Betroffene Nutzer stellen fest, dass das 2,4-GHz-WLAN plötzlich nicht mehr funktioniert, während das 5-GHz-Band weiterhin arbeitet. Erste Recherchen zeigten eine Häufung solcher Berichte seit 2023 in verschiedenen Foren und auf Kleinanzeigen-...

Personalproblem bei der Bundeswehr: Zu viel Büro – zu wenig Truppe

Der Bundesrechnungshof kritisiert in den deutschen Streitkräften eine «Kopflastigkeit» und fordert vom Verteidigungsministerium «mehr Truppe» für den militärischen Kernauftrag. Deutschlands Haushaltsprüfer warnen in einem Sonderbericht zudem vor dem Risiko, dass das «Signal der unbegrenzten Verschuldungsmöglichkeiten» zu steigenden Preisen im Verteidigungsbereich führt. Die Behörde stellt fest: «Anreize für die Industrie, für gleichbleibende Leistungen nunmehr höhere Preise zu verlangen, sind aufgrund nahezu unbegrenzt verfügbarer finanzieller Mittel und einer erhöhten Nachfrage zu erwarten.» Um die Bundeswehr als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland wieder auf die Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten, war erst sogenanntes Sondervermögen im Umfang von 100 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Dann wurde auch eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben beschlossen. Deutsche Soldaten marschieren im litauischen Vilnius beim Aufstellungsappell der Panzerbrigad...

Polizistin ein Stück vom Ohr abgebissen: Haft für 41-Jährigen

Ein 41 Jahre alter Mann, der in Köln einer Polizistin ein Stück vom Ohr abgebissen hat, ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Außerdem muss er der 26 Jahre alten Polizistin 30.000 Euro zahlen. Was er an Leid verursacht habe, sei «kaum zu überbieten», sagte der Vorsitzende Richter Necmettin Gül am Landgericht Köln zu dem Täter. Es handele sich um eine «extrem schwerwiegende Straftat». Der Angeklagte wurde unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verurteilt. Polizistin wird lebenslang unter der Tat leiden Das Stück vom Ohr war der Polizistin zunächst wieder angenäht worden, wurde vom Körper aber abgestoßen. Sie werde ihr Leben lang mit den Folgen der Tat zu kämpfen haben, sagte der Vorsitzende Richter. Ihren Beruf werde sie vielleicht nie mehr ausüben können, weil sie schwer traumatisiert sei. «Man muss sagen, dass Polizeibeamte kein Freiwild sind für Leute, die ihr Aggressionspotenzial nicht unter Kontrolle haben.» Ein Schild weis...

Snoozen – warum die Schlummertaste schadet

Einmal drücken und noch fünf Minuten schlafen. Gerade früh am Morgen ist die Schlummertaste am Wecker verführerisch: Schlafmediziner raten zwar davon ab, aber einer Studie zufolge ist diese Praxis sehr weit verbreitet – gerade auch in Deutschland. Das berichtet ein Team um die Schlafmedizinerin Rebecca Robbins von der Harvard Medical School im Fachblatt «Scientific Reports». Das Team hatte Daten von weltweit mehr als 21.000 Nutzern der App «Sleep Cycle» zu insgesamt rund drei Millionen Nächten ausgewertet. Demnach nutzten diese Menschen die Snooze-Funktion in fast 56 Prozent der Nächte. Knapp die Hälfte von ihnen drückte die Taste sogar an mehr als 80 Prozent der Tage. Diese Gruppe schlummerte an diesen Tagen im Mittel etwa 20 Minuten lang. Unter allen Nutzenden der App lag der Durchschnitt bei 11 Minuten pro Nutzungstag. Eine Frau schaltet vom Bett aus einen auf sechs Uhr gestellten Wecker aus. Foto: Christoph Soeder/dpa Frauen nutzen die Schlummertaste häufige...