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Google hält an Drittanbieter-Cookies in Chrome fest

Ursprünglich wollte Google Third-Party-Cookies in Chrome komplett abschaffen. Doch nun sollen die Nutzer selbst darüber entscheiden.

Der IT-Konzern Google rückt von dem generellen Verzicht auf Drittanbieter-Cookies in seinem Webbrowser Chrome wieder ab. Anstatt die Cookies zu missbilligen, solle es den Nutzern ermöglicht werden, eine informierte Entscheidung über deren Einsatz zu treffen und dies jederzeit wieder ändern zu können, heißt es in einem Blogbeitrag auf Privacysandbox.com. Google wolle den neuen Ansatz mit den Regulierungsbehörden erörtern und sich bei dessen Einführung mit der Werbebranche austauschen.

dpa

Im Januar 2020 hatte Google erstmals den Verzicht auf Drittanbieter-Cookies angekündigt. Diese Dateien werden von der Werbeindustrie sehr häufig zum Nutzertracking eingesetzt. Gemeinsam mit Industrie, Entwicklern und Nutzern startete Google die Initiative Privacy Sandbox. Diese sollte ein "gesundes, werbefinanziertes Web" aufrechterhalten, so dass auf Third-Party-Cookies verzichtet werden könne.

Zwar erklärte Google im Mai 2023 die Entwicklung der Privacy Sandbox für abgeschlossen. Doch das Ende der Drittanbieter-Cookies verzögerte sich mehrfach. Zuletzt hieß es im April 2024, dass der Ausstieg für Anfang 2025 geplant sei. Google verwies auf Gespräche mit der britischen Kartellbehörde CMA und der britischen Datenschutzbehörde ICO.

Privacy Sandbox bleibt erhalten

In dem Blogbeitrag schreibt Google, dass die Privacy-Sandbox-APIs das Potenzial hätten, die Privatsphäre der Nutzer zu verbessern und gleichzeitig das werbefinanzierte Internet zu erhalten. Das hätten erste Tests mit Werbefirmen, einschließlich Google selbst, ergeben. "Gleichzeitig sind wir uns darüber im Klaren, dass diese Umstellung von vielen Beteiligten viel Arbeit erfordert und Auswirkungen auf Verlage, Werbetreibende und alle an der Onlinewerbung Beteiligten haben wird", heißt es weiter.

Trotz des Festhaltens an Drittanbieter-Cookies will Google die Privacy Sandbox weiterhin zur Verfügung stellen und in deren Weiterentwicklung investieren. "Wir beabsichtigen auch, zusätzliche Datenschutzkontrollen anzubieten, und planen daher, den IP-Schutz in den Inkognito-Modus von Chrome zu integrieren", schreibt Google.

Es bleibt daher abzuwarten, wie viele Nutzer künftig von der angekündigten Opt-out-Möglichkeit Gebrauch machen. Sollte dieser Anteil sehr hoch sein, könnte der Einsatz der Privacy Sandbox für Verlage und Werbeindustrie sinnvoll werden. Einem Bericht von Digiday.com zufolge zeigten die erwähnten Tests durchaus positive Ergebnisse. Quelle: golem






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