Dominierendes Gestirn des Nachthimmels ist zweifellos Jupiter. Der Riesenplanet steht kurz vor seiner Opposition zur Sonne. Er beherrscht den Nachthimmel als auffällig heller Lichtpunkt. Um Mitternacht sieht man ihn hoch im Süden im Sternbild Stier nahe dem offenen Sternhaufen der Hyaden, auch als Regengestirn bekannt.
Schon in einem kleinen Fernglas sind die vier großen und hellen Jupitermonde zu erkennen. Sie heißen auch Galileische Monde nach ihrem Entdecker Galileo Galilei. Aber auch Simon Marius aus Ansbach nahe Nürnberg hat sie unabhängig 1609 gefunden und seine Entdeckung in dem Buch «Mundus Iovialis» – die Welt des Jupiter – beschrieben.
Eine Sternschnuppe leuchtet neben der Milchstraße am Himmel über dem Walchensee. Foto: Matthias Balk/dpa
Vor 400 Jahren, am 26. Dezember 1624, starb Marius. Zahlreiche Gedenkveranstaltungen in diesem Jahr erinnern an diesen bedeutenden Astronomen. Auf Vorschlag von Johannes Kepler wurden die großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto benannt.
Sonde dreht Runden auf dem Weg zu den Jupitermonden
Am 29. Januar 2029 wird sie abermals knapp an der Erde vorbeirasen, wobei sie auf ihre endgültige Bahn geschleudert wird. Schließlich wird Juice am 31. Juli 2031 im Jupitersystem eintreffen und mit ihren Erforschungen der eisigen Monde beginnen.
Venus, Mars, Saturn und Merkur
Mit Einbruch der nun früh einsetzenden Dunkelheit leuchtet am Südwesthimmel die Venus auf, der innere Nachbarplanet der Erde. Sie geht bald unter: Zu Monatsbeginn um halb sieben Uhr abends, am Monatsletzten eine Viertelstunde nach 19 Uhr.
Mars im Sternbild Krebs wird allmählich zum Planeten der gesamten Nacht, sieht man von den frühesten Abendstunden ab. Der Marsaufgang erfolgt am 1. November um 21:42 Uhr und am 30. bereits um zwanzig Minuten nach acht Uhr abends. In der Nacht vom 20. auf den 21. passiert der abnehmende Mond den roten Planeten.
Saturn ist Planet der ersten Nachthälfte. Er verlegt seine Untergänge in die Zeit um Mitternacht. Aus der zweiten Nachthälfte zieht er sich zurück. Der Ringplanet wird zur Monatsmitte im Sternbild Wassermann stationär.
Merkur bleibt im November unbeobachtbar.
Komet, Sternschnuppen, Mond
Der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS entfernt sich weiter von Sonne und Erde. Er ist inzwischen so lichtschwach, dass er nicht mehr mit bloßen Augen oder im Fernglas gesehen werden kann.
Vom 13. bis 30. November treten am Morgenhimmel die Sternschnuppen des Leonidenstromes auf. Das spitze Maximum ist in den frühen Morgenstunden des 17. zu erwarten. Es handelt sich um recht schnelle Meteore mit Eindringungsgeschwindigkeiten um 70 Kilometer pro Sekunde, das sind 252.000 Kilometer pro Stunde.
Neumond tritt am 1. um 13:47 Uhr ein. Am 15. November wird um 22:29 Uhr die Vollmondphase erreicht. Der Vollmond leuchtet im Sternbild Stier. Einen Tag vorher befindet sich der Mond mit 360.109 Kilometer Distanz in größter Erdnähe. Mit 405.314 Kilometer hält sich der Mond am 26. mittags in Erdferne auf.
Sommerhimmel wird am Abend zum Herbsthimmel
Am frühen Abendhimmel so gegen 18 Uhr zeigt der Sternenhimmel noch seinen sommerlichen Charakter. Hoch im Süden erblickt man das Sommerdreieck, das sich aus den hellsten Sternen der Sternbilder Leier, Schwan und Adler zusammensetzt. Es sind dies Wega, Deneb und Atair. Deneb steht dabei fast genau im Zenit, also direkt über unseren Köpfen.
Vier Stunden später, zur sogenannten Standardbeobachtungszeit um 22 Uhr, sieht man den typischen Herbsthimmel. Im Süden steht das mächtige Sternenquadrat des Pegasus. Der Pegasus ist das Leitbild des Herbsthimmels, weshalb man das Pegasusquadrat auch als Herbstviereck bezeichnet. Am nordöstlichen Stern des Herbstvierecks hängt die Sternenkette der Andromeda.
Andromedanebel: 400 Milliarden Sonnen
In der Andromeda erkennt man unter sehr guten Sichtbedingungen, auf alle Fälle aber im Fernglas, ein längliches, spindelförmiges Lichtfleckchen. Man nennt es den Andromedanebel. Erst in großen Teleskopen erkennt man, dass dieses Gebilde ein Sternsystem ist, das sich aus 400 Milliarden Sonnen zusammensetzt. Der Andromedanebel ist unsere Nachbarmilchstraße in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung.
Der Sage nach ist Andromeda die unglückliche Tochter der Königin Kassiopeia, bekannt als Himmels-W, und ihres Gemahls, dem König Kepheus. Das Elternpaar ist ebenfalls am Sternenhimmel vertreten.
Südlich der Andromeda stößt man auf das winzige Sternbild Dreieck. Darunter findet sich das bekannte Tierkreissternbild Widder, das aus einem stumpfwinkeligen Sternendreieck gebildet wird. Der Hauptstern des Widders heißt Hamal. Er ist ein alternder, oranger Riesenstern in 66 Lichtjahren Entfernung. Hoch im Osten strahlt unübersehbar die helle Kapella im Fuhrmann.
Inzwischen hat der Aufmarsch der Wintersternbilder begonnen: der Stier mit dem orangenen Aldebaran und den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Südosten sowie die Zwillinge mit Kastor und Pollux im Nordosten. Das Leitsternbild des Winterhimmels, der Himmelsjäger Orion, ist eben aufgegangen. Noch fehlt der Große Hund mit Sirius. Er erscheint am Morgenhimmel. Sirius funkelt in einem bläulich-weißen Licht und ist der hellste Fixstern am irdischen Himmel.
Tage werden noch einmal merklich kürzer
Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn und nähert sich dem Winterpunkt, mit dem sie im nächsten Monat zusammentrifft. Am 21. passiert abends den Schützepunkt, der den Beginn des gleichnamigen Tierkreiszeichens markiert.
Am 23. verlässt die Sonne das Sternbild Waage und wechselt in das Sternbild Skorpion, in dem sie nur eine Woche verbleibt. Denn schon am 29. tritt sie nachmittags in das Tierkreisbild Ophiuchus, dem Schlangenträger.
Die Mittagshöhe der Sonne nimmt um sieben Grad ab, die Tageslänge schrumpft um rund eine Stunde und zwanzig Minuten. Am Sonntag, 3. November 2024, endet für die meisten Bundesstaaten der USA und Kanada die Sommerzeit (Daylight Saving Time). Quelle: dpa
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