In den ersten Apriltagen ist der abnehmende Halbmond am Morgenhimmel zu sehen. Danach erscheint der Mond als Sichel, die von Tag zu Tag dünner wird. Und schließlich ist er gar nicht mehr zu sehen, wenn am 8. die Neumondphase eintritt. Doch so ganz stimmt das diesmal nicht: Denn der Neumond schiebt sich als dunkle Scheibe vor die Sonne.
Es ereignet sich somit eine totale Sonnenfinsternis. Die Kernschattenzone beginnt im östlichen Pazifik und erreicht die Westküste Mittelamerikas. Der Kernschatten eilt dann über Mexiko, den Süden und Osten der USA und das südöstliche Kanada und endet im nördlichen Atlantik. Allerdings bleibt diese Sonnenfinsternis von ganz Europa aus unbeobachtbar.
Die Mondbahn im April
Einen Tag vor Neumond passiert der Mond seinen erdnächsten Bahnpunkt, wobei ihn 358.851 Kilometer von uns trennen. Nach Neumond erscheint unser Nachbar im All als schmale Sichel abends am Westhimmel. Am 10. begegnet die Mondsichel dem Riesenplaneten Jupiter, der seine Abschiedsvorstellung gibt. Weiter wandert der Mond und ist als zunehmender Halbmond am Abend des 15. hoch am Südhimmel nahe den Zwillingssternen Kastor und Pollux zu sehen. Der zunehmende «Buckelmond» begegnet dem Königsstern Regulus im Löwen und befindet sich in der Nacht vom 19. auf den 20. mit 405.622 Kilometer in Erdferne.
Die Vollmondposition erreicht unser Nachbar im All am 24. um 0:49 Uhr im Sternbild Jungfrau nahe ihrem Hauptstern Spica. Anschließend wechselt der abnehmende Mond in die zweite Nachthälfte. Am Morgen des 1. Mai sieht man am Südhimmel den abnehmenden Halbmond vor der Kulisse des Sternbildes Steinbock.
Keine Planeten im April zu sehen
Der Aprilhimmel ist diesmal arm an hellen Planeten. Abgesehen von Jupiter, der noch in der Abenddämmerung sichtbar wird und Ende April schon eine Viertelstunde vor 22 Uhr untergeht, sind keine Planeten zu sehen. Merkur hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen, und Venus hat sich vom Morgenhimmel verabschiedet. Mars zeigt sich noch nicht am Morgenhimmel, und Saturn kann allenfalls kurz in der Morgendämmerung erkannt werden.
Sternschnuppen vom 16. bis 25. April
Vom 16. bis 25. April flammen die Sternschnuppen des Lyriden-Stroms auf. Die Lyriden-Meteore scheinen aus dem Sternbild der Leier zu purzeln. Sie sind schnelle Objekte mit Geschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Sekunde. Zehn bis zwanzig Sternschnuppen, darunter auch helle Exemplare, leuchten pro Stunde auf. Die Lyriden sind abgesplitterte Bruchstücke des Kometen Thatcher (C/1861G). Beste Beobachtungszeit sind die Stunden von Mitternacht bis 4 Uhr morgens.
Wintersternbilder verabschieden sich
Die Wintersternbilder haben sich von der Himmelsbühne verabschiedet. Orion geht gerade im Westen unter, wenn man Mitte April gegen 22 Uhr den Sternenhimmel betrachtet. Hoch im Westen sind noch die Zwillinge zu erkennen, während im Nordwesten die helle, gelbliche Kapella im Fuhrmann blinkt. Der Große Wagen steht steil über unseren Köpfen, während das Himmels-W, die Kassiopeia, zum Nordhorizont herabgesunken ist.
Im Süden marschiert der Löwe durch den Meridian. Der Löwe mit seinem bläulichen Hauptstern Regulus ist das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Am Osthimmel strahlt der orange Arktur im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten. Im Südosten schwingt sich die Jungfrau mit der bläulichen Spica empor. Die drei hellen Sterne Regulus, Arktur und Spica bilden das himmlische Frühlingsdreieck.
Tage werden im April deutlich spürbar länger
Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn empor. Ihre Mittagshöhen nehmen um zehn Grad zu, die Tageslänge wächst im April in Berlin um eine Stunde und 55 Minuten, in Hamburg um eine Stunde und 59 Minuten und in München um eine Stunde und 36 Minuten.
Am 18. verlässt die Sonne das Sternbild Fische und wechselt in das Sternbild Widder, in dem sie bis 14. Mai verbleibt. Ende April zieht sie weit südlich an Hamal, dem Widder-Hauptstern, vorbei. Am 19. tritt sie nachmittags in das Tierkreiszeichen Stier. Quelle: dpa
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