Direkt zum Hauptbereich

Samsung Galaxy A54 vs Galaxy S23: Muss es wirklich High-End sein?

Samsung stellt mit Smartphones wie dem Galaxy S23 und dem Galaxy A54 wieder einmal unter Beweis, wieso die Geräte weltweit so unglaublich beliebt sind. Diese Modelle sprechen aber eigentlich ein ganz unterschiedliches Publikum an. Wir vergleichen beide Handys miteinander und klären die Frage, ob es nicht völlig ausreicht, auf Mittelklasse statt auf Premium zu setzen.

Bildquelle: PhoneArena

Das Galaxy S23 ist das Basismodell in Samsungs Flaggschiff-Reihe, während das Galaxy A54 den Markt der Midranger bedient. Das sieht man am Preisschild, denn die UVP des Galaxy S23 ist etwa doppelt so hoch wie beim A54. Aber ist das High-End-Smartphone deswegen auch doppelt so gut? Oder bekommt Ihr gar beim Galaxy A54 so viel geboten, dass das Mittelklasse-Handy völlig ausreicht? 

Display und Design

Hätten wir das Galaxy S22  und das Galaxy A53 miteinander verglichen, wäre sehr schnell aufgefallen, welches Modell das kostspieligere ist. Bei den beiden aktuellen Smartphones ist das durchaus schwieriger, denn Samsung hat das Design der A-Klasse an den Look der Flaggschiffe angepasst. 

Das bedeutet, dass wir auf beiden Geräten hinten nun keine Kamera-Insel vorfinden, sondern separate Erhebungen für jeden Kamerasensor. Das wertet das Galaxy A54 optisch deutlich auf. Gleichzeitig merkt man aber beim Anfassen, dass die Wertigkeit beim S23 höher ist, allein schon wegen des Metallrahmens anstelle des Plastikrahmens beim Mittelklasse-Modell. Darüber hinaus setzen beide Geräte vorn wie hinten auf Glas. Das Galaxy S23 mit den Maßen 146,3 x 70,9 x 7,6 mm ist IP68-zertifiziert, beim Galaxy A54 (158,2 x 76,7 x 8,2 mm) gibt es immerhin eine IP67-Zertifizierung. 

Die Kompaktheit des Galaxy S23 zeigt sich auch auf dem Display, das mit 6,1" deutlich kleiner daherkommt, als das 6,4" große Panel des Galaxy A54. Davon abgesehen sind beide Displays sehr ähnlich: Beide lösen mit 2.340 x 1.080 px, beide bieten eine Bildwiederholrate von 120 Hertz und generell haben wir es mit Screens auf überdurchschnittlichem Niveau zu tun. Beim Galaxy S23 für knapp 950 Euro darf man das erwarten, fürs halb so teure A54 und die Mittelklasse ist das in der Qualität nicht so selbstverständlich. 

Wer genauer hinschaut, stolpert dann doch über ein paar kleine Unterschiede: Das S23 erhält Gorilla Glass Victus, während das A54 sich mit Gorilla Glass 5 begnügen muss. Außerdem setzt das Premium-Handy auf eine neuere AMOLED-Technologie (Dynamic AMOLED 2X), das mehr Helligkeit und Kontrast bietet. 

Leistung und Konnektivität

Konnten wir die beiden Geräte im Hinblick auf Display und Design noch auf Augenhöhe verorten, so stellt sich das bei der Performance völlig anders dar. Der fürs Galaxy angepasste Snapdragon 8 Gen 2 dreht förmlich Kreise um den deutlich lahmeren Exynos 1380 im Galaxy A54. Das zeigt sich auch in den Benchmark-Tests.

Keine Panik, wenn Ihr Euch fürs neue Mittelklasse-Modell entscheidet: Der Exynos 1380 performt souverän in allen Disziplinen. Ihr werdet im Alltag nicht auf Probleme stoßen, selbst Gaming ist mit Abstrichen bei den Einstellungen ohne Schwierigkeiten möglich. Die Leistung wurde gegenüber dem Vorjahres-SoC – dem Exynos 1280 – auch spürbar angehoben. All das geht ohne übertriebene Hitzeentwicklung vonstatten. 

Aber selbst der Qualcomm Snapdragon 7+ Gen 2 für die aktuelle Mittelklasse hängt den Exynos 1380 deutlich ab – ganz zu schweigen vom Snapdragon 8 Gen 2 im Samsung Galaxy S23. Wer ein Performance-Monster sucht, kommt am Galaxy S23 in diesem Duell nicht vorbei, so viel steht fest. 

Ansonsten gibt es identisch viel Arbeitsspeicher (8 GB) und auch beim internen Speicher mit den Optionen 128 und 256 GB herrscht Gleichstand. Vorteil A54: Nur hier könnt Ihr den Speicher mittels microSD-Karte erweitern! Dafür befinden sich beide Modelle bei der Konnektivität dann wieder auf Augenhöhe: Natürlich funken beide im 5G-Netz und bieten NFC, bei beiden wird zudem Bluetooth 5.3 unterstützt. Winziger Unterschied: Das Galaxy A54 unterstützt Wi-Fi 6, beim Galaxy S23 geht man mit Wi-Fi 6E einen Schritt weiter.

Kameras

Beide Smartphones setzen auf ein Kamera-Line-Up, das aus drei rückseitigen Sensoren besteht. Es erklärt sich aber fast von selbst, dass trotz Ähnlichkeiten (Haupt-Cam mit 50 MP, Ultraweitwinkel mit 12 MP) große Unterschiede zwischen den beiden Geräten auszumachen sind. Das A54 besitzt als dritten Sensor eine Makro-Cam mit 5 MP, die brauchbar ist, aber eben auch nicht wirklich viel mehr. Das Galaxy S23 hingegen setzt auf einen Tele-Sensor mit 10 MP, dreifachem optischen Zoom und optischer Bildstabilisierung. Dagegen kann das A-Klasse-Handy mit seinem Digital-Zoom nicht anstinken. 

Aber: Richtig gute Fotos, vor allem bei Tageslicht, gelingen auch mit dem Galaxy A54. Und wie bei der Hauptcam des Galaxy S23 gibt es auch hier bei der Hauptkamera optische Bildstabilisierung und Support für die "Nighography"-Technologie, die für bessere Nacht-Fotos sorgt. Ja, Nacht-Fotos sind besser geworden beim A54, aber auch hier liefert das S23 deutlich souveräner ab. Vorne vertraut Samsung übrigens beim Galaxy A54 auf eine 32-MP-Knipse, während ein 12-MP-Sensor seine Arbeit im Galaxy S23 verrichtet. 

Software

Bei der Software hat das Flaggschiff-Smartphone grundsätzlich erst einmal keinen Vorteil gegenüber der Mittelklasse. Beide Handys freuen sich über einen Software-Support der Extraklasse. Das bedeutet: Vier Jahre lang gibt es große Android-Updates und sogar fünf Jahre Sicherheitsupdates. Zudem werdet Ihr mit deutlich weniger Bloatware genervt, als das bei vielen Konkurrenten aus China der Fall ist. 

Mit den Updates will Samsung uns natürlich auch in die Lage versetzen, dass wir die Geräte länger nutzen. Problem dabei: Eventuell möchte man nicht vier, fünf Jahre ein Galaxy A54 nutzen, wenn der Prozessor schon im Launch-Jahr des Geräts hinter anderen SoCs der Mittelklasse hinterherhinkt. Davon abgesehen macht Samsung aber in Sachen Software sehr vieles richtig, denn auch die OneUI-Oberfläche, die auf Android 13 aufsetzt, ist ja nicht umsonst eine der beliebtesten. 

Akkulaufzeit und Quick-Charging

Bei der Kapazität gibt es einen klaren Sieger: Das Galaxy A54 bietet einen 5.000-mAh-Akku, während das kleinere Galaxy S23 einen 3.900-mAh-Akku spendiert bekam. In der Praxis sind beide Akkus nicht überragend, aber okay. Das S23 bringt es im "Work 3.0 Battery life"-Test immerhin auf 13 Stunden und 44 Minuten. Da kann die Mittelklasse-Kiste mit 12 Stunden und 31 Minuten nicht ganz mithalten. Beim Schnellladen sind beide Hobel auf einem ähnlich überschaubaren Level unterwegs, denn mehr als 25 Watt sind nicht drin. Kein Wunder also, dass beide Geräte fast zwei Stunden brauchen, bis sie komplett vollgeladen sind. Darüber lacht die Konkurrenz, und die legt im Gegensatz zu Samsung sogar noch das Ladegerät meistens mit in die Box. Während das Galaxy S23 wenigstens dann auch induktiv geladen werden kann (mit 15 Watt), fehlt dieses Feature beim Galaxy A54 leider. Auch Reverse Charging ist dem S23 vorbehalten. 

Preis und Verfügbarkeit

Als das Galaxy A54 offiziell ins Rennen geschickt wurde, rief Samsung für die "kleine" Version mit 128 GB eine UVP von 489 Euro auf. Damit ist das Anfang des Jahres gelaunchte Galaxy S23 mit einem Startpreis von 949 Euro fast doppelt so teuer. Vorteile wie die deutlich bessere Performance und die überlegene Kamera lässt sich Samsung also fürstlich bezahlen. 

Mittlerweile sind die Preise wie üblich gesunken: Aktuell gibt es das günstigste Galaxy A54 schon für weniger als 330 Euro, beim Galaxy S23 geht es immerhin auch schon bei knapp 670 Euro los. Ihr zahlt also weiterhin das Doppelte fürs Flaggschiff-Phone, aber eben auf niedrigerem Preisniveau.

Fazit: Lohnt der deutliche Aufpreis?

Tja, lohnt sich der Aufpreis? So etwas könnt Ihr Euch eigentlich nur selbst beantworten, weil das an Eurem eigenen Anspruch liegt. Generell glaube ich, dass sehr viele Smartphone-Besitzer:innen nie das volle Potenzial eines High-End-Smartphones ausreizen. Von der Warte betrachtet, reicht zweifellos auch ein 500-Euro-Handy, welches es aktuell sogar für unter 350 Euro gibt. Das Galaxy A54 sieht toll aus, performt zuverlässig, bietet genug Speicher plus microSD-Slot, knipst ordentlich und besitzt ein schönes Display sowie eine zufriedenstellende Akkulaufzeit. 

Gerade bei der Kamera und bei der Performance zeigt das Galaxy S23 allerdings, wieso Samsung dafür einen ganz anderen Preis aufruft. Dazu gesellen sich weitere Vorteile wie induktives Laden, das überlegene Display und das hochwertigere verbaute Material. Manchmal sind es nur Nuancen, die das S23 stärker ist, aber das reicht ja manchmal schon. Fotografiert Ihr viel, oder wollt auf höchstmöglichen Einstellungen Mobile Games zocken, ist der Griff zum kostspieligeren Modell gerechtfertigt. Für fast jeden anderen reicht das A54 geschmeidig aus. 

Allerdings könnte ausgerechnet der gute Support ein Haken fürs günstiger Handy sein: Die technische Ausstattung beim Galaxy S23 ist nämlich gut genug, dass ich mir vorstellen kann, dass man dieses Smartphone auch in fünf Jahren noch geschmeidig nutzen kann. Beim Galaxy A54 bin ich da eher skeptisch, ob der Prozessor dann noch mithalten kann. 

Aber was sagt Ihr denn? Braucht es im Jahr 2023 überhaupt noch ein fast 1.000 Euro teures Smartphone, oder beweist uns Samsung hier, dass auch die Hälfte locker ausreicht? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare. Quelle:nextpit


JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Daimler Truck streicht 5000 Stellen bis 2030

Daimler Truck will bis 2030 rund 5.000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Das gab der Nutzfahrzeughersteller auf seinem Kapitalmarkttag in Charlotte (North Carolina) bekannt. Die Stellen sollen nach Angaben eines Unternehmenssprechers hauptsächlich über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit wegfallen. Zusätzlich seien aber auch gezielte Abfindungsprogramme möglich. Lastwagen-Sparte besonders betroffen Betroffen ist die Lastwagen-Sparte des Unternehmens aus Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Dort arbeiten derzeit rund 28.000 Menschen. Insgesamt beschäftigt Daimler Truck in Deutschland etwa 35.500 Mitarbeiter. Das Dax-Unternehmen hatte sich bereits im Mai mit dem Gesamtbetriebsrat auf Eckpunkte für die deutschen Lkw-Standorte verständigt. Diese beinhalten auch einen sozialverträglichen Personalabbau. Kündigungsschutz bis 2034 In der Vereinbarung haben sich Daimler Truck und die Arbeitnehmervertreter darauf geeinigt, dass es bis Ende 2034 keine betriebsbedingten Kündigungen geb...

KI am Handgelenk: Gemini-Upgrade macht Smartwatches jetzt deutlich schlauer

Eure Smartwatch am Handgelenk soll zu einem echten Assistenten werden. Dazu bringt Google seine KI darauf, die verspricht, euren Alltag zu verstehen. Das steckt dahinter. Google hat damit begonnen, seinen KI-Assistenten Gemini für Smartwatches mit dem Betriebssystem Wear OS auszurollen. Damit wird der bisherige Google Assistant auf den Uhren abgelöst und durch eine leistungsfähigere KI ersetzt. Der Rollout erfolgt laut der offiziellen Ankündigung im  Google-Blog  schrittweise für Uhren ab der Version Wear OS 4, darunter Modelle von Samsung, Oppo, Oneplus und Xiaomi, aber selbstverständlich auch Googles eigene  Pixel Watch . Was Gemini auf der Uhr anders macht Der entscheidende Unterschied zum Vorgänger liegt in der Fähigkeit von Gemini, komplexe und kontextbezogene Aufgaben zu bewältigen. Statt auf einfache Befehle wie „Wie wird das Wetter?“ zu reagieren, soll Gemini natürliche Gesprächsverläufe verstehen und Informationen aus verschiedenen Google-Diensten miteinander ver...

Kaufland startet Versicherungsverkauf in Deutschland

Die großen Supermarkt- und Discounter-Ketten in Deutschland verkaufen längst nicht mehr nur Lebensmittel. Ihr Sortiment hat sich deutlich erweitert und umfasst inzwischen auch Versicherungen, Mobilfunktarife und Reisen. Kaufland bietet seit diesem Monat erstmals Versicherungen an. Das Unternehmen kooperiert dabei mit dem Online-Versicherer DA Direkt, einer Tochter der Zurich-Gruppe, und startet zunächst mit Zahnzusatzversicherungen und Tierschutz. Fotos und Mobilfunk etabliert Fotoentwicklung gehört schon lange zum Standard-Service der großen Händler. Edeka, Lidl, Aldi, Rewe und Kaufland bieten alle die Online-Bestellung von Fotos mit anschließender Abholung in der Filiale an. Auch eigene Handytarife führen inzwischen alle großen Ketten. Dazu gehören Edeka, Netto, Rewe, Penny, Norma, Aldi, Lidl und Kaufland. Die Mobilfunk-Angebote haben sich als fester Bestandteil des erweiterten Sortiments etabliert. Rewe als einziger Reiseveranstalter Urlaubsreisen können bei fast allen großen Händle...

Mercedes, VW und mehr: Millionen von Autos durch Bluetooth-Lücken gefährdet

Forscher haben in einem weit verbreiteten  Bluetooth -Framework mehrere  Schwachstellen  entdeckt. Angreifer können damit Schadcode in  Autos  einschleusen. Sicherheitsforscher von PCA Cyber Security haben vier Sicherheitslücken in einem BlueSDK genannten Bluetooth-Framework von Opensynergy entdeckt. Durch eine kombinierte Ausnutzung dieser Lücken soll es Angreifern möglich sein, Schadcode auf Systemen auszuführen, die eine anfällige Version von BlueSDK verwenden. Und dazu zählen nach Angaben der Forscher unter anderem Infotainmentsysteme von Mercedes-Benz, Volkswagen und Skoda. Die vier Sicherheitslücken werden in einer von PCA Cyber Security veröffentlichten Mitteilung näher beschrieben. Die CVSS-Werte liegen zwischen 3,5 und 8,0, was niedrigen bis hohen Schweregraden entspricht. Was durch eine kombinierte Ausnutzung der Schwachstellen möglich ist, zeigen die Forscher anhand einer Angriffstechnik, die sie Perfektblue nennen. Perfektblue ist ein sogen...

Mobilfunk-Messwoche zeigt 98% Netzabdeckung in Deutschland

Die erste bundesweite Mobilfunkmesswoche zeigt ein gemischtes Bild der deutschen Netzabdeckung. Rund 98 Prozent der Messpunkte lagen in den modernen Netztechnologien 4G und 5G. Funklöcher gab es nur bei weniger als einem Prozent der erfassten Standorte. Mehr als 150.000 Menschen beteiligten sich im Mai an der Messung über eine spezielle Funkloch-App. Die Bundesnetzagentur sammelte so anonymisierte Daten von den Handys der Nutzer. Diese Bürgerperspektive soll den Angaben der Netzbetreiber gegenübergestellt werden. Baden-Württemberg mit größten Lücken Die meisten Versorgungslücken zeigten sich in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier stellten Nutzer bei jeweils 1,12 Prozent der Messpunkte kein verfügbares Netz fest. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 0,76 Prozent ohne Netzabdeckung. Problematisch ist auch die Verfügbarkeit schneller Datenverbindungen. Bei 1,27 Prozent der Messungen war nur das veraltete 2G-Netz verfügbar. Dieses eignet sich lediglich für Telefonie und SMS-Versand...