Direkt zum Hauptbereich

Wie du das E-Rezept einlösen kannst

Antibiotika, Blutdrucksenker, Schilddrüsentabletten: Verschreibungspflichtige Medikamente gibt es auf Rezept. Doch künftig soll es nicht mehr die rosa Muster-16-Verordnung sein, die gesetzlich Versicherte in der Arztpraxis ausgestellt bekommen. Sondern ein digitaler Code - das E-Rezept.

Die ersten Schritte der Einführung sind bereits gemacht. Darunter der, dass Versicherte E-Rezepte seit dem 1. Juli 2023 auch über ihre Krankenkassenkarte einlösen können. Fragen und Antworten zum Thema:

Was ist das E-Rezept überhaupt?

«Das E-Rezept ist ein elektronisches Rezept, das für gesetzlich Versicherte das rosa Kassenrezept ersetzt», sagt Sabine Wolter von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Mit der App «Das E-Rezept» kann man Verschreibungen vom Arzt in der Apotheke einlösen. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/dpa-tmn

Mit der App «Das E-Rezept» kann man Verschreibungen vom Arzt in der Apotheke einlösen. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/dpa-tmn

Das E-Rezept kann seit dem 1. Juli auch über die Versichertenkarte in der Apotheke eingelöst werden. «Die elektronische Gesundheitskarte wird ins Lesegerät gesteckt und dadurch das E-Rezept vom Server geholt», sagt Anke Rüdinger, Apothekerin und Leiterin des «Digital Hub» der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Vorausgesetzt natürlich, die jeweilige Arztpraxis ist technisch in der Lage, E-Rezepte an den sogenannten E-Rezept-Fachdienst, den Server, zu schicken. Auch die Software der Apotheke muss entsprechend aktualisiert sein.

Wichtig zu wissen: Es gibt zwei weitere Wege, E-Rezepte einzulösen. Versicherte können die E-Rezept-App nutzen oder den digitalen Code in der Arztpraxis als Papierausdruck bekommen.

Wie richte ich die E-Rezept-App ein?

Eins vorab: «Bei der E-Rezept-App ist die Datensicherheit besonders wichtig», sagt Sabine Wolter. «Das hat zur Folge, dass die Anmeldung und Registrierung etwas komplexer sind.»

Um die App «Das E-Rezept» nutzen zu können, brauchen Versicherte erst einmal eine NFC-fähige Gesundheitskarte. Die erkennt man am Kontaktlos-Logo und an der sogenannten sechsstelligen CAN-Nummer unter den Deutschlandfarben. Wer noch keine NFC-fähige Karte hat, kann sie bei der Krankenkasse anfordern.

Auch das Smartphone, auf dem man die App einrichten möchte, muss NFC-fähig sein. Laut der Gematik, der nationalen Agentur für digitale Medizin, sollte als Betriebssystem mindestens iOS 15 bzw. Android 7 vorliegen.

Außerdem brauchen Versicherte eine PIN, um die App nutzen zu können. «Die PIN bekommen Sie allerdings nicht automatisch mit Ihrer Gesundheitskarte per Post, sondern die müssen Sie bei der Krankenkasse anfordern», sagt Wolter, die bei der Verbraucherzentrale Referentin für das Gesundheitsrecht und den Gesundheitsmarkt ist.

Ehe sie die PIN erhalten, müssen sich Versicherte bei ihrer Krankenversicherung authentifizieren. Das geht laut Wolter über das sogenannte Postident-Verfahren in Postfilialen oder vor Ort in einer Filiale der Krankenkasse. Erst wenn diese Schritte gegangen, diese Voraussetzungen erfüllt sind, können Versicherte E-Rezepte in der App hinterlegen lassen.

Und was ist mit dem Papierausdruck?

Die Einrichtung der App ist komplex, was so einige davon abhalten dürfte, sie zu nutzen. Der hauptsächliche Einlöseweg des E-Rezepts war daher laut Apothekerin Rüdinger bislang ein Ausdruck des digitalen Codes, den man in der Arztpraxis bekommt und dann zur Apotheke trägt - «auch wenn das nicht im Sinne des Erfinders ist».

Kann ich das E-Rezept auch in Online-Apotheken einlösen?

Ja, das geht. Das rosa Papier-Rezept müssen Versicherte der Online-Apotheke per Post zusenden, ehe sie die Medikamente geliefert bekommt. Wer ein E-Rezept hat, überspringt diesen Schritt. Voraussetzung: Man hat den Code in der App oder auf dem Papierausdruck parat.

Wie genau die Einlösung abläuft, hängt von der jeweiligen Online-Apotheke ab. In aller Regel scannt man den Code mit der Kamera des Smartphones oder Tablets. Alternativ kann man das E-Rezept auch abfotografieren und als Bilddatei hochladen.

Welche Vorteile kann mir das E-Rezept bringen?

Ein bisheriges Problem: Der Apotheker bemerkt, dass auf dem rosa Rezept die Unterschrift der Ärztin fehlt. Die Verordnung muss noch einmal zurück in die Arztpraxis, weil sie so nicht eingelöst werden kann.

Situationen wie diese sollen mit dem E-Rezept nicht mehr passieren. «Künftig sollen nur noch korrekt ausgestellte Verordnungen die Arztpraxis verlassen», sagt Anke Rüdinger.

Insbesondere durch die Nutzung der App sollen Versicherte Zeit und Wege sparen können. Zum Beispiel dann, wenn sie ein Medikament regelmäßig benötigen und im aktuellen Quartal bereits in der Praxis waren. «Dann können Sie ein Rezept in der Arztpraxis anfordern und bekommen es über die App auf elektronischem Wege übermittelt», sagt Anke Rüdinger.

Weitere Funktionen der App: Man kann in Apotheken anfragen, ob das Medikament vorrätig ist. Und es gibt eine Familienfunktion, mit der zum Beispiel Eltern in der App Profile für ihre Kinder anlegen und deren Rezepte verwalten können. Eine Funktion, die auch pflegenden Angehörigen helfen soll.

Übrigens: Für Privatversicherte gibt es noch kein E-Rezept. Laut dem PKV-Verband arbeiten die privaten Krankenversicherungen aber daran, dass auch für sie das Papierrezept durch eine digitale Lösung ersetzt wird. Quelle:Upday


JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

iOS 19: Großer iPhone-Leak zeigt komplette Neugestaltung

Basierend auf neuen Insider-Informationen zeigt ein jetzt veröffentlichtes Video, wie das kommende iOS 19 das Interface des iPhones komplett umkrempeln dürfte. Nachdem sie sich schon in der Vergangenheit als recht zuverlässige Quelle für Leaks rund um Apple und Apple-Produkte behaupten konnten, hat "FrontPageTech" auf ihrem YouTube-Kanal nun   ein weiteres Video   zum kommenden iOS 19 veröffentlicht. Darin beschreiben sie erneut, wie das neue iPhone-Betriebssystem die seit iOS 7 recht konstant gebliebene Optik konkret verändern würde. Basierend auf den ihnen zugespielten Insider-Informationen haben sie eine eigene Version von iOS 19 gebaut, die einen anschaulichen Vorausblick auf das für Herbst 2025 erwartete Update gibt. Runde App-Icons auf dem Homescreen sind dabei nur der Anfang. Runde Apps, neue Menüs und Dual-Videos für iOS 19? Die Inspiration für das neue Design zieht Apple laut "FrontPageTech" vom hauseigenen VisionOS der Apple Vision Pro. Daher stammt wohl a...

One UI 7.0 für Samsung-Handys und Tablets: Wann sie das Update auf Android 15 erhalten sollen

Erst wenige Samsung-Smartphones haben One UI 7.0 mit Android 15 erhalten. Ein Zeitplan nennt jetzt Update-Termine für weitere Modelle. Das neue Handy-Betriebssystem  One UI 7.0  ( Android 15 ) von  Samsung  steht noch nicht für viele Smartphones des Herstellers zur Verfügung - die meisten Nutzerinnen und Nutzer warten noch auf ihr Update. Doch jetzt stehen  offizielle  Termine für "ältere" Smartphones des Herstellers im Raum. Einige Termine erweisen sich jedoch als spät. Smartphones Galaxy Z Fold6 – April 2025 Galaxy Z Fold5 – Mai 2025 Galaxy Z Fold4 – Mai 2025 Galaxy Z Fold3 5G – Mai 2025 Galaxy Z Flip6 – April 2025 Galaxy Z Flip5 – Mai 2025 Galaxy Z Flip4 – Mai 2025 Galaxy Z Flip3 5G – Mai 2025 Galaxy S24 Ultra – April 2025 Galaxy S24+ – April 2025 Galaxy S24 – April 2025 Galaxy S24 FE – Mai 2025 Galaxy S23 Ultra – Mai 2025 Galaxy S23+ – Mai 2025 Galaxy S23 – Mai 2025 Galaxy S23 FE – Mai 2025 Galaxy S22 Ultra – Mai 2025 Galaxy S22+ – Mai 2025 Galaxy S22 –...

WhatsApp: Diese neuen Funktionen wurden kürzlich eingeführt

Der beliebte Messenger Whatsapp wurde in den vergangenen Wochen mit vielen neuen Funktionen ausgestattet. Die Neuerungen betreffen vorrangig die Chats und Anrufe innerhalb der App. Wir verraten euch, welche Whatsapp-Funktionen jetzt bereitstehen. Die Verantwortlichen hinter Whatsapp arbeiten immer daran, den Messenger weiter zu verbessern. Oftmals gibt es dabei nur von noch weit entfernten Funktionen zu berichten, die irgendwann in Zukunft in der App landen werden. So etwa bei einer Neuerung, die euch mehr Privatsphäre in Whatsapp einbringen soll. Doch in den vergangenen Tagen und Wochen wurden einige Features in Whatsapp implementiert, die ihr womöglich noch gar nicht gesehen habt. Neue Whatsapp-Features: Was sich in Chats geändert hat Die Features hat Whatsapp in einem ausführlichen Blog-Beitrag bekannt gegeben. Eine der ersten Neuerungen ist die Online-Anzeige in Gruppenchats. Diese findet ihr direkt unter dem Gruppennamen. Sind andere User:innen innerhalb der Gru...

Google Maps rüstet auf: Jetzt geht es Fake-Bewertungen an den Kragen

Wer sich bei Restaurants oder Hotels auf Google-Bewertungen verlässt, bekommt künftig mehr Sicherheit. Google Maps sagt gefälschten Bewertungen den Kampf an – und setzt dabei voll auf KI-Power. Google Maps: KI warnt vor verdächtigen Rezensionen Fake-Bewertungen auf Google Maps sind kein neues, aber  immer wieder ein ärgerliches Problem . Bereits im vergangenen Jahr hat Google deshalb nachgelegt, um stärker gegen manipulierte Inhalte vorzugehen. Nun folgt die zweite Stufe:  In der Karten-App werden jetzt erstmals Hinweise angezeigt , wenn Google zuvor verdächtige Fünf-Sterne-Bewertungen gelöscht hat. Bereits jetzt sehen Nutzer in den USA, Großbritannien und Indien diese Warnungen.  Ab Mai sollen die Hinweise weltweit verfügbar sein , also auch in Deutschland. Google will damit das Vertrauen in seine Bewertungsplattform stärken – und  Unternehmen an den Pranger stellen , die sich mit gekauftem Lob einen Vorteil verschaffen wollten. Herzstück des neuen Systems...

Bande schmuggelte Waffen quer durch Europa: Festnahmen

Ermittler in mehreren europäischen Ländern haben eine Bande für den Schmuggel von Sturmgewehren und Granaten ausgehoben. Sieben Tatverdächtige seien im März bei Razzien in Frankreich, Spanien und Bosnien-Herzegowina verhaftet worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Freitag in Den Haag mit. Sie sollen Waffen von illegalen Märkten auf dem westlichen Balkan zur weiteren Verteilung nach Frankreich gebracht haben. Der Hauptverdächtige ist laut Europol flüchtig. Er werde von der bosnischen Polizei gesucht. Durch die koordinierte Operation von Polizei- und Justizbehörden mehrerer Länder sei die Lieferkette der Waffen zerschlagen worden. Blick auf das Gebäude der EU-Polizeibehörde Europol in Den Haag. Foto: Jerry Lampen/anp/dpa 25 Sturmgewehre entdeckt Ermittlungen zu dem Fall begannen der Mitteilung zufolge bereits im September 2023, nachdem die Polizei in Slowenien ein Fahrzeug mit Waffen und Munition entdeckt hatte, die nach Frankreich gebracht werden sollten. Das ...