Der Kurznachrichtendienst Threads soll in Kürze auch per Webbrowser zugänglich sein. Instagram-Chef Adam Mosserie stellte dies am vergangenen Freitag in einem Post in Aussicht. Das Wall Street Journal will erfahren haben, dass die Webversion des sozialen Netzwerks, das vom Instagram-Mutterunternehmen Meta betrieben wird, schon Anfang dieser Woche an den Start gehen soll. Von einem baldigen Europastart ist indessen weiterhin nichts zu hören.
Die Webversion galt als eines der am meisten vermissten Features rund um den X-Konkurrenten (vormals Twitter). Bislang beschränkt sich die Nutzung von Threads weitgehend auf die Smartphone-Apps, die Meta bereitgestellt hat. Zwar können Posts von Threads auch als Webversion geteilt werden. Mehr ist gegenwärtig allerdings nicht möglich, wohingegen Twitter von vielen auch im Webbrowser genutzt wird.
Raketenhafter Aufstieg
Nach seinem raketenhaften Aufstieg Anfang Juli, der vor allem davon begünstigt wurde, dass etliche ehemalige Twitter-Nutzer die Entwicklung von X seit dem Kauf durch Elon Musk kritisch sehen, erlahmte das Interesse an Threads laut Analysten schnell wieder. Threads soll in fünf Tagen rund 100 Millionen Downloads erzielt haben – ein Rekordwert für eine App, wie es heißt. Geholfen hat dabei sicherlich auch der Bekanntheitsgrad von Meta, wozu Facebook, WhatsApp und Instagram gehören, sowie die einfache Account-Erstellung, bei der ein vorhandenes Instagram-Konto verwendet werden kann.
Viele wertgeschätzte Funktionen Twitters fehlen in Threads bislang aber. Neben der Webbrowser-Variante sind dies auch die Hashtags sowie eine Suchfunktion, die in der Lage ist, Posts aufzuspüren. Meta-Chef Mark Zuckerberg stellte eine solche verbesserte Suche in Aussicht – sie soll in einigen Wochen fertig sein. Gegenwärtig kann nur nach anderen Profilen gesucht werden.
Europäer müssen draußen bleiben
Was der Entwicklung sicher auch nicht zuträglich ist, ist der Umstand, dass Meta gegenwärtig nahezu einen kompletten Kontinent von der Nutzung ausschließt. Im Gebiet der Europäischen Union wird der Zugang aus rechtlichen Gründen verwehrt. Mitlesen ist für Accountinhaber zwar teilweise möglich, Posten allerdings nicht – offenbar sucht Meta nach Möglichkeiten, seine eigenen Vorstellungen von Datenschutz und Dienstgestaltung mit den Vorgaben der EU in Einklang zu bringen. Kurz nach dem Start wurden Europäer vollständig aus dem Netzwerk verbannt. Außer der Ankündigung, dass man den Dienst irgendwann auch in Europa anbieten möchte, ist seither nichts passiert.Quelle: heise
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