Direkt zum Hauptbereich

Neuer Archäologischer Fund: Der Stammbaum des Menschen ist größer als gedacht

Ein neuer archäologischer Fund wirft die bisher bekannte Menschheitsgeschichte über den Haufen. Offenbar haben wir mehr Vorfahren als gedacht.

Lange Zeit galt die menschliche Abstammungsgeschichte als weitestgehend geklärt. Zuerst gab es Menschenaffen, aus denen sich dann weitere Verwandte und letztendlich der Homo Sapiens entwickelten. Ein neuer archäologischer Fund könnte jetzt aber eine wichtige Lücke schließen, die bislang geklafft hatte und die man zuvor einfach wegdiskutiert hatte.



Archäologischer Fund: Unbekannte menschliche Überreste gefunden

Ein internationales Forschungsteam hat in China die Überreste eines Menschen entdeckt und die Beobachtungen in einer neuen Studie festgehalten. Der archäologische Fund ist eigentlich schon von 2019, doch erst jetzt gibt es eine umfangreiche Analyse dazu.

Gefunden wurden vor einigen Jahren ein Kiefer, Schädel und Beinknochen. Doch eine konkrete Einordnung lässt sich nicht so leicht bewerkstelligen, denn die Knochen ähneln weder der Evolutionslinie, aus der später der Neandertaler hervorging, noch dem verwandten Denisova-Menschen oder uns, dem Homo Sapiens. Demnach könnte es sich also um einen bislang völlig unbekannten menschlichen Vorfahren handeln.

Eigenartige Eigenschaften zeichnen Entdeckung aus

Das Gesicht der unbekannten Person soll ähnliche Strukturen aufweisen wie der moderne Mensch. Allerdings ist das Kinn sehr unterentwickelt, was wiederum stärker an den Denisova-Menschen erinnert, der sich vor etwa 400.000 vom Neandertaler entwickelte. Der Kiefer und Schädel sollen ersten Erkenntnissen nach einer 12- bis 13-jährigen Person gehören. Deren Gesicht mag zwar menschlich wirken, doch die Schädeldecke und Extremitäten sollen primitivere Eigenheiten besitzen.

Die Forscherinnen und Forscher glauben deshalb, dass es sich bei dem archäologischen Fund um eine ganz neue, hybride Linie handeln muss, die zwischen jenen des heutigen Menschen und den Denisova angesiedelt ist.

Es könnte sich um einen Missing Link handeln

Durch diese Entdeckung wird die Menschheitsgeschichte jedenfalls komplizierter, wobei auch eine bisherige Lücke geschlossen werden könnte. Denn bei einer vorherigen Genomstudie anhand von Neandertaler-Überresten fand man Beweise für eine vierte Abstammungslinie neben den modernen Menschen, Denisova und Neandertalern. Bis dato gab es aber noch keine offizielle Identifikation anhand von Fossilien – der archäologische Fund könnte aber genau das jetzt darstellen.

Für die weiterführende Forschung ist es nun wichtig herauszufinden, ob die unbekannten, letzten gemeinsamen Vorfahren des Homo Sapiens und Neandertalers in Südwestasien entstand und von dort aus auf die restlichen Kontinente übersiedelte.

Quellen: „Morphological and morphometric analyses of a late Middle Pleistocene hominin mandible from Hualongdong, China“ (Journal of Human Evolution 2023), „The complete genome sequence of a Neandertal from the Altai Mountains“ (Nature 2013) Text: futurezone


JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

Samsung warnt Handy-Besitzer: Ab 2026 fallen Abo-Gebühren an

Samsung hat mit den Galaxy-S24-Smartphones auch die Galaxy AI eingeführt. Mit dieser könnt ihr viele nützliche Funktionen auf euren Smartphones ausführen, die teilweise einen großen Mehrwert besitzen. Noch ist der Service kostenlos, doch schon ab 2026 könnte Samsung Geld dafür verlangen. Samsung könnte ab 2026 Abo-Gebühren für KI-Funktionen kassieren Samsung macht für das Galaxy S24 Ultra mit den neuen KI-Features sehr viel Werbung. Aktuell könnt ihr diese kostenlos nutzen. Das wird aber nicht so bleiben. Im Rahmen einer Pressekonferenz, auf der sieben Galaxy Experience Spaces vorgestellt wurden, hat Samsung gesagt, dass die Galaxy-AI-Features, die aktuell kostenlos zur Verfügung gestellt werden, bald etwas kosten werden.  Ab 2026, also vermutlich mit dem Galaxy S26, will Samsung Geld sehen. Wenn ihr die neuesten KI-Funktionen von Samsung nutzt, beispielsweise auf dem Galaxy S24 Ultra (Bild), dann könntet ihr bald zur Kasse gebeten werden.  Was die Galaxy AI am Ende kosten wird, hat Sa

IBAN adieu: Neues europäisches Bezahlsystem Wero gestartet

Das neue europäische Bezahlsystem Wero der European Payments Initiative (EPI) ist gestartet. Zum Auftakt ermöglichen der überwiegende Teil der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland mit Wero mobile Zahlun­gen von einem Handy auf das andere. Nutzerinnen und Nutzer von Wero benötigen im Gegensatz zu einer herkömmlichen Überweisung keine 22-stellige Kontonummer (IBAN) des Empfängers. Stattdessen kann man für die Geldübertragung in Echtzeit eine Mobiltelefonnummer oder E-Mail-Adresse nutzen. Echtzeit bedeutet, dass das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto der Empfängerin oder des Empfängers gutgeschrieben wird. Ab 2025 soll man mit Wero auch online und ab 2026 im Einzelhandel bezahlen können. Deutsche Bank folgt später Zum Wero-Start ist auch die belgische Bank KBC mit dabei. Weitere Partnerbanken aus den Niederlanden und Frankreich sollen folgen. Bislang nicht an Bord sind dagegen das EPI-Mitglied Deutsche Bank, ihre Tochter Postbank sowie die ING-Bank. Hier

Bundesrat reformiert Postgesetz: Briefe brauchen länger

Wer auf Briefe wartet, braucht im kommenden Jahr mehr Geduld als bislang. Nach dem Bundestag stimmte nun auch der Bundesrat für die Reform des veralteten Postgesetzes, das letztmals 1997 grundlegend novelliert worden war. Damals war es häufig noch wichtiger als heute, dass Briefe besonders schnell ankommen. Daher gab es jahrzehntelang die Vorgabe, dass 80 Prozent der heute eingeworfenen Sendungen am nächsten Werktag beim Empfänger sind und 95 Prozent am übernächsten Werktag. Inzwischen hat sich die Alltagskommunikation völlig verändert. Die Menschen setzen auf Mails und Chats statt auf Briefe. Weil die allermeisten Briefe inzwischen eben keine eilige Angelegenheit mehr sind, wird der Zeitdruck gesenkt: Der 80-Prozent-Zustellwert für den ersten Werktag nach Einwurf fällt weg und der 95-Prozent-Wert wird vom zweiten auf den dritten Werktag geschoben. Neu ist die Pflicht, 99 Prozent der heute eingeworfenen Briefmenge vier Werktage später abgeliefert zu haben. Weil der Zeitdruck sinkt, kan

Verkehrsminister: Deutschlandticket wird 2025 wohl teurer

Das Deutschlandticket wird im kommenden Jahr wohl teurer. «Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder sind sich einig, dass es im Jahr 2025 eine Erhörung des Ticketpreises geben wird», sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nach einer Sonderkonferenz der Verkehrsminister der Länder in Düsseldorf. «Nach Lage der Dinge müssen wir davon ausgehen, dass der bisherige Preis von 49 Euro nicht zu halten sein wird, sondern dass es hier zu einer Erhöhung kommt.» Wie diese Erhöhung genau aussehen soll, könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Weitere Planungen dazu soll es auf der kommenden Verkehrsministerkonferenz im Herbst geben, wenn uns alle Zahlen, Daten und Fakten und insbesondere auch die politischen Entscheidungen des Bundes, die jetzt noch anstehen, zugrunde liegen», so Krischer. Preis für 2024 stabil «Wir wollen natürlich als Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder, die Attraktivität des Tickets erhalten. Wir werden alles dafür tun, dass

Wegen Warnstreik: «Tagesschau» beeinträchtigt und Sendungen fallen aus

Ein Warnstreik hat beim WDR und NDR die TV-Nachrichten getroffen. Im WDR-Fernsehprogramm fielen am Mittwochabend die Sendungen «Aktuelle Stunde» und «WDR aktuell» aus. «Wir haben die Zuschauerinnen und Zuschauer per Dauereinblendung über den Ausfall informiert und stattdessen Ersatzprogramm gesendet», teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag mit. Die Aktion der Gewerkschaft VRFF dauere noch bis Freitag um 2 Uhr an. «Die Kolleginnen und Kollegen, die nicht streiken, tun alles dafür, um gutes Programm im TV, Online und im Hörfunk herzustellen – mit möglichst wenig wahrnehmbaren Auswirkungen des Streiks für das Publikum», so der WDR. «Aktuell gibt es keine weiteren Sendeausfälle.» Frühausgaben der «Tagesschau» betroffen Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) wurde am Donnerstag bestreikt. «Das kann punktuell zu Programmveränderungen führen», sagte eine Sprecherin des Senders. «Die "Tagesschau" war in den Frühausgaben insofern betroffen, dass keine Grafikelemente zur Ve