In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Güter eines Konvois aus ursprünglich 20 Lastwagen trafen am Mittwoch in dem abgeriegelten Küstenstreifen ein, wie ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds sagte. «Wir haben heute acht Lastwagen erhalten und in den vergangenen drei Tagen 54.» Die zwölf übrigen Laster werden laut Informationen aus ägyptischen Sicherheitskreisen am weiter südlich gelegenen Grenzübergang Audscha noch kontrolliert. Auch diese Güter sollten dann über den Grenzübergang Rafah zum UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA kommen.
Die Lastwagen hätten Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser geladen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur. Auch ein fünfter Konvoi von Hilfslieferungen habe sich am Mittwoch in Bewegung gesetzt.
UN: 100 Lastwagen für Versorgung der Gaza-Bevölkerung nötig
Die Hilfsgüter werden von Ägypten, anderen Ländern sowie internationalen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt. Sie kommen zunächst zum Flughafen der ägyptischen Küstenstadt Al-Arisch, wo sie nach dem Empfang teils in Lagerhäuser gebracht werden. Dort hat sich eine große Menge an Hilfsgütern aufgestaut, weil Israel bisher nur begrenzten Lieferungen zugestimmt hat.
Der Grenzübergang Rafah, der den Nord-Sinai in Ägypten vom Gazastreifen trennt, ist aktuell der einzige Weg zur Lieferung von Hilfsgütern. Die Güter des vierten Konvois wurden über den weiter südlich gelegenen Ort Audscha zum israelischen Grenzübergang Nitsana gebracht und dort kontrolliert.
UN drängt auf Treibstoff-Lieferungen
Dringend benötigter Treibstoff wurde nach UN-Angaben seit Kriegsbeginn nicht in den Gazastreifen gebracht. Die UN und andere Hilfsorganisationen schlagen Alarm, weil Treibstoff dringend zum Betrieb von Stromgeneratoren in Krankenhäusern benötigt wird. Israel hat die Sorge, die islamistische Hamas könnte den Treibstoff für ihre Ziele nutzen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, schon jetzt müssten Krankenhäuser im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels schließen. Deshalb seien unter anderem 2000 Krebspatienten, 1000 Dialysepatienten und 130 Frühgeborene zunehmend gefährdet. Quelle: dpa
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