Die FritzBox 7590 von AVM zeigt ein wiederkehrendes Muster: Nach etwa fünf Jahren Betriebszeit fällt das 2,4-GHz-WLAN systematisch aus. Das Problem tritt typischerweise kurz nach Ablauf der fünfjährigen Herstellergarantie auf und betrifft mehrere hundert Geräte.
Drei Erklärungsansätze für die niedrige Kapazität werden diskutiert:
Problemanalyse und Ursachenfindung
Das ist zumindest das Fazit, das Günter Born nach einer Reihe von Lesermeldungen und einer anschließenden Recherche gezogen hat. Verlässliche Zahlen zu Betroffenen gibt es bislang nicht, und schon im vergangenen Jahr hatte AVM dementiert, dass man von einem Qualitätsproblem sprechen könne. Das Thema kocht aber weiterhin hoch - Born recherchierte weiter und suchte mehr Betroffene.
Symptome und Verbreitung
Worum geht es dabei? Betroffene Nutzer stellen fest, dass das 2,4-GHz-WLAN plötzlich nicht mehr funktioniert, während das 5-GHz-Band weiterhin arbeitet. Erste Recherchen zeigten eine Häufung solcher Berichte seit 2023 in verschiedenen Foren und auf Kleinanzeigen-Portalen. Die Ausfälle konzentrieren sich auf Geräte der Baujahre 2017-2018.Technische Ursache identifiziert
AVM tauscht dabei Geräte innerhalb der fünfjährigen Garantiezeit aus und gewährt eine vierwöchige Kulanzfrist nach Garantieablauf.Laut Born hat nun der Hardware-Ingenieur Thomas Pfister defekte Geräte analysiert und identifizierte die wahrscheinliche Ursache: Ein unterdimensionierter Kondensator in der Bootstrap-Schaltung führt zu Spannungsspitzen, die den MP1477-Spannungswandler überlasten.Der Bootstrap-Kreis als Schwachstelle
Die FritzBox 7590 nutzt eine Bootstrap-Schaltung aus MOSFET, Drosselspule und Kondensator-Widerstand-Kombination (C3/R3) zur Spannungsregelung. Messungen von Pfister zeigen, dass der Kondensator C3 in betroffenen Geräten nur ein Nanofarad Kapazität aufweist - deutlich zu wenig für eine stabile Funktion.Spannungsüberschreitung führt zu Bauteilschäden
Die unzureichende Kapazität verursacht Spannungsspitzen bis 6 Volt am MP1477-Regler, dessen Datenblatt maximal 5 Volt spezifiziert. Diese Überspannung führt zum vorzeitigen Ausfall des Reglers und nachgelagert zu Schäden an den WLAN-Frontend-Bauteilen.Vergleich mit anderen Modellen
Kann man jetzt von einem Qualitätsproblem sprechen oder nicht? In anderen FritzBox-Modellen mit identischer Bootstrap-Schaltung wurden Kondensator-Kapazitäten von 80 Nanofarad gemessen - diese Geräte zeigen keine vergleichbaren Ausfallmuster. Das Datenblatt empfiehlt sogar 1 Mikrofarad (1000 Nanofarad), was die Unterdimensionierung in der 7590 verdeutlicht.Drei Erklärungsansätze für die niedrige Kapazität werden diskutiert:
Spezialisierte Dienstleister können den defekten MP1477-Regler und beschädigte Frontend-Bauteile ersetzen. Entscheidend ist dabei die Korrektur des Kondensator-Problems durch Ergänzung eines 100-Nanofarad-SMD-Kondensators parallel zu C3. Nutzer mit Elektronik-Kenntnissen können vorbeugend die Kapazität ihres Kondensators C3 messen und bei Bedarf durch einen parallel aufgelöteten 100-nF-Kondensator auf 80-100 Nanofarad erhöhen.
Die systematischen WLAN-Ausfälle der FritzBox 7590 haben laut dem Bericht eine identifizierbare technische Ursache in Form eines unterdimensionierten Kondensators. Jetzt ist interessant, ob AVM sich dazu noch einmal äußern wird. Quelle: winfuture
Workaround - Vorsicht bei diesem Lösungsansatz
Als temporäre Lösung können Nutzer einen FritzRepeater über das 5-GHz-Band koppeln und das 2,4-GHz-WLAN über den Repeater bereitstellen lassen. Diese Lösung birgt jedoch Brandrisiken durch die defekten Bauteile im Router, so Born. Wer sichergehen will, sollte also eher die FritzBox austauschen.Die systematischen WLAN-Ausfälle der FritzBox 7590 haben laut dem Bericht eine identifizierbare technische Ursache in Form eines unterdimensionierten Kondensators. Jetzt ist interessant, ob AVM sich dazu noch einmal äußern wird. Quelle: winfuture
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