Direkt zum Hauptbereich

Fast jede vierte Altenpflegekraft kommt aus dem Ausland

Fast jede vierte Pflegekraft in einem deutschen Altenheim kommt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aus dem Ausland. «Die Pflegebranche leidet unter einem gravierenden Fachkräftemangel, der sich demografisch weiter zuspitzt», teilte Vorständin Vanessa Ahuja in Nürnberg mit. Ohne ausländische Pflegekräfte würde die Branche schon heute kollabieren, sagte sie.

Die Zahl der Beschäftigten in der Pflegebranche ist der Bundesagentur zufolge in den vergangenen zehn Jahren um gut 20 Prozent auf 1,72 Millionen gewachsen – und damit deutlich stärker als im gesamten Arbeitsmarkt. Zum dritten Jahr in Folge ging der Beschäftigungszuwachs in der Pflege demnach allein auf ausländische Beschäftigte zurück. 18 Prozent der Pflegekräfte in Altenheimen, Krankenhäusern und der ambulanten Pflege stammten inzwischen aus dem Ausland, in Altenheimen lag der Anteil bei fast 24 Prozent.

Eine Pflegekraft begleitet in einem Pflegezentrum eine Seniorin durch den Flur. Foto: Bernd Thissen/dpa

Eine Pflegekraft begleitet in einem Pflegezentrum eine Seniorin durch den Flur. Foto: Bernd Thissen/dpa

Viele Pflegekräfte arbeiten in Teilzeit

Dabei kommen laut Bundesagentur immer weniger Pflegekräfte aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz nach Deutschland – 2024 waren es demzufolge 3.000 Beschäftigte. Von außerhalb dieser Länder kamen im gleichen Zeitraum 13.000 Beschäftigte neu dazu, die hierzulande über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekamen.

Rund die Hälfte der Pflegekräfte arbeitete laut der Bundesagentur im vergangenen Jahr in Teilzeit – im Vergleich: Bei allen Beschäftigten war es rund ein Drittel. Das liegt den Fachleuten zufolge nicht allein an dem hohen Frauenanteil, der in der Pflege bei rund 80 Prozent liegt. Auch fast ein Drittel der Männer war in der Branche in Teilzeit beschäftigt. Bei allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männern waren es 13 Prozent. Quelle: dpa





JZ-App
Vorlesen lassen

Kommentare

Beliebte Beiträge

So viel Strom verbraucht eine ChatGPT-Anfrage

Eine Anfrage bei der KI-Software ChatGPT verbraucht nach Angaben der Entwicklerfirma OpenAI so viel Strom wie gut eine Sekunde Backofen-Betrieb. Der Wasserverbrauch pro Anfrage liege bei einem Fünfzehntel eines Teelöffels, schrieb OpenAI-Chef Sam Altman in einem Blogeintrag. Seit Jahren gibt es Warnungen von einem eskalierendem Strombedarf bei breiterer Nutzung von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Auch wenn einzelne Nachfragen dank Effizienz-Gewinnen bei der Chip- und Servertechnik tatsächlich immer weniger Energie benötigen dürften,  sorgt die Masse der Nutzung immer noch für einen sprunghaften Anstieg des Strombedarfs für KI-Rechenzentren. «Welcome to OpenAI» steht auf der Homepage von ChatGPT. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa Unter anderem Microsoft, Google und Amazon wollen in den USA auf Kernenergie setzen. Das soll dazu beitragen, den Energiebedarf zu decken, ohne den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids entsprechend zu erhöhen. Da die Rechenzentren ge...

iOS 26: Apple öffnet Carplay für Videoinhalte

Nach einem Jahrzehnt strikter Beschränkungen öffnet  Apple   Carplay  in iOS 26 erstmals für Videoinhalte. Die Entwicklerdoku deutet darauf hin, dass die Funktion auf der Airplay-Technik basiert, um Videos von kompatiblen iPhone-Apps direkt auf Carplay-Displays zu streamen. Laut der Dokumentation würde die Videofunktion nur funktionieren, wenn das Fahrzeug geparkt ist. Apple gibt an, dass die Airplay-Videointegration  "es den Nutzern ermöglichen würde, ihre Lieblingsvideos vom iPhone direkt auf ihrem Carplay-Display anzusehen, wenn sie nicht fahren" . In der Automobilindustrie ist es üblich, dass Videoinhalte während der Fahrt deaktiviert werden, sofern sie sonst vom Fahrer einsehbar wären. Umsetzung von Unterstützung der Autohersteller abhängig Die Verfügbarkeit von Videostreaming über Carplay-Systeme kann je nach Fahrzeughersteller variieren. Die Dokumentation Apples weist darauf hin, dass Hersteller entscheiden können, ob sie die Airplay-Videofunktion in ihren Car...

Neue Theorie stellt die bekannte Urknall-Vorstellung auf den Kopf

Wir blicken in den Nachthimmel und sehen Sterne, Galaxien, kos­mische Weiten - entstanden, so glaubt man, im Urknall. Doch was, wenn dieser Anfang nur ein Zwischenschritt war? Eine Studie zeich­net mit Einstein und Quantenphysik ein völlig neues Bild. Universum im Loch? Neue Theorie stellt alles um Das aktuelle Standardmodell der Kosmologie stützt sich auf den Urknall, gefolgt von einer Phase rascher Ausdehnung, genannt Inflation. Spätere Beschleunigungen erklären Astronomen mit Dunkler Energie. Beide Phänomene erfordern bislang hypothetische Felder oder Konstanten. Die neue Hypothese dagegen beginnt nicht mit Expansion - sondern mit dem Kollaps. Laut dem Forschungsteam um Enrique Gaztanaga basiert diese alternative Ursprungstheorie vollständig auf bekannter Physik. Das Standardmodell der Kosmologie funktioniert gut - doch nur, indem es Bestandteile einführt, die wir noch nie direkt beobachtet haben. Gleichzeitig bleiben die grundlegendsten Fragen offen: Woher stammt eigentlich alles? ...

Iran: Atomgespräche mit USA «sinnlos»

Irans Regierung sieht nach dem israelischen Großangriff keinen Sinn mehr in den Atomverhandlungen mit den USA. Man könne nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und zugleich Israel gestatten, die territoriale Integrität Irans zu verletzen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit Blick auf die USA. Es sei stets Wunsch «des zionistischen Regimes» (Israel) gewesen, den Westen in Schwierigkeiten zu bringen, sagte Baghai weiter. «Und es scheint, dass es diesmal wieder erfolgreich war, den diplomatischen Prozess zu beeinflussen.» Ismail Baghai, Sprecher des iranischen Außenministeriums, nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Shadati)/XinHua/dpa Seit rund zwei Monaten verhandelten Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm – zuletzt jedoch ohne Fortschritte. Für Sonntag war eigentlich eine neue Gesprächsrunde angesetzt. Auch nach Ausbruch des Kriegs äußerte sich Irans Außenminister, der die Verhandlungen für Teheran führt, bislang...

Verfehlte Klimaziele – Umwelthilfe verklagt Baden-Württemberg

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Baden-Württemberg wegen der Verfehlung seiner Klimaziele verklagt. Man habe die Klage am Dienstag beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim eingereicht, teilte die DUH mit. Zuvor hatte der SWR berichtet. Die Umweltorganisation will das Land mit ihrer Klage zwingen, noch vor der nächsten Landtagswahl ein Sofortprogramm für den Klimaschutz zu beschließen, um die selbstgesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. Umwelthilfe fordert Tempolimit und energetische Sanierung Die DUH beruft sich auf das Klimaschutzgesetz des Landes. Das sieht zusätzliche Maßnahmen vor, sollte eine «drohende erhebliche Zielabweichung» festgestellt werden. Bislang hat das Land aber kein Programm vorgelegt. «Die grün-schwarze Landesregierung unter Ministerpräsident Kretschmann verletzt vorsätzlich geltendes Recht», kritisierte DUH-Chef Jürgen Resch. Als konkrete Maßnahmen forderte er ein landesweites Tempolimit auf Autobahnen, Tempo 80 außerorts oder die energeti...