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Ausweis fürs Smartphone soll in anderthalb Jahren kommen

Die Entwicklung des neuen digitalen Personalausweises ist Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) zufolge im Zeitplan. «Ich bin sehr ermutigt durch das, was ich von den Teams gesehen habe, die die digitale Brieftasche entwickeln», sagte Wildberger auf der «Technology Experience Convention» in Heilbronn. Die Konferenz wird vom «Handelsblatt» zusammen mit der Digitalsparte der Schwarz-Gruppe ausgerichtet.

Die App soll Wildberger zufolge Ende 2026, spätestens Anfang 2027 verfügbar sein. Eine wichtige Sache sei aber zu beachten: In der digitalen Welt werde kein Produkt auf den Markt gebracht, das perfekt sei. «Wir dürfen nicht zu viel versprechen und können nicht alles am ersten Tag machen», sagte der frühere Top-Manager. Bei der Markteinführung werde es sich um einen Prozess handeln, bei dem nach und nach mehr Funktionen ausgerollt werden.

An der Grenze ist ein gültiger Personalausweis oder ein Reisepass vorzuzeigen, wenn dazu bei Kontrollen aufgefordert wird. Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn

An der Grenze ist ein gültiger Personalausweis oder ein Reisepass vorzuzeigen, wenn dazu bei Kontrollen aufgefordert wird. Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn

Mehr als nur ein Online-Ausweis

Der neue digitale Identitätsausweis soll nicht nur dazu dienen, sich online zu identifizieren, sondern Bürgerinnen und Bürgern auch ermöglichen, digital Dokumente zu unterschreiben oder online ein Bankkonto zu eröffnen. Neben der sogenannten e-ID sollen in einer digitalen Brieftasche weitere Dokumente wie der Führerschein, die Gesundheitskarte, Zeugnisse oder der Impfpass gespeichert werden können. Die Nutzung der digitalen Identität ist freiwillig.

«Da ist alles drin, vom Personalausweis über den Führerschein bis zum Ticket für den öffentlichen Nahverkehr», sagte Wildberger. Hinzu kämen zum Beispiel Urkunde oder Kreditkarten. «Das ist eine Digitalisierung, die bei den Menschen ankommt und ihnen das Leben leichter macht.» Das Projekt sei auch wichtig für die digitale Souveränität des Kontinents. «80 Prozent der digitalen Zahlungen in Europa werden von Unternehmen außerhalb der EU abgewickelt». Das bedeute, dass täglich hochsensible Zahlungsdaten den Rechtsrahmen der EU verließen. «Wollen wir das? Wollen die Menschen das? Wir müssen dringend Alternativen schaffen, die funktionieren und denen die Menschen vertrauen.»

Nutzung ist freiwillig

Angeschoben hatte die Umsetzung des Projekts bereits die Ampel-Regierung. Das Vorhaben geht auf eine EU-Verordnung zurück, die alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis 2027 zumindest eine staatliche Ausweis-Anwendung bereitzustellen. In EU-Ländern wie Estland ist ein digitaler Personalausweis bereits Standard. Quelle: dpa







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