Ein deutscher Astronaut oder eine Astronautin auf Mondmission? Die Raumfahrtkoordinatorin der geschäftsführenden Bundesregierung, Anna Christmann, begrüßt entsprechende Bemühungen, die von der künftigen Bundesregierung angekündigt wurden.
«Ich halte das für richtig, da astronautische Raumfahrt uns neue Horizonte eröffnet und wir auf dem Mond heute mit neuer Technologie sehr viel Neues entdecken können», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Entscheidend wird sein, auch in schwierigen Zeiten die dafür nötige internationale Kooperation sicherzustellen», fügte sie hinzu.
Nächster Moonwalk vielleicht 2027
1972 waren zuletzt Menschen auf dem Mond, bisher alles Astronauten aus den USA. Mit «Artemis» hat die US-Raumfahrtbehörde inzwischen ein neues Mondprogramm gestartet, die europäische Agentur Esa ist beteiligt. Nach letztem Stand ist für 2026 zunächst eine Umrundung mit Astronauten und frühestens Mitte 2027 auch eine erste Mondlandung geplant, außerdem der Aufbau einer den Mond umkreisenden Raumstation.
Union und SPD wollen sich laut ihrem kürzlich vereinbarten Koalitionsvertrag dafür einsetzen, dass Deutschland mit an Bord ist: «Wir streben an, dass eine deutsche Astronautin oder ein deutscher Astronaut im Rahmen einer internationalen Mission zum Mond fliegt.» Raumfahrt wird in dem Papier als Zukunfts- und Schlüsseltechnologie bezeichnet, die auch für Sicherheit und militärische Fähigkeiten zentral sei.
Ministerium wird zu Raumfahrtministerium
Auch in der Außenwirkung will die künftige Regierung dem Thema mehr Gewicht geben: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung soll zu einem Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt umgebaut werden. Führen soll es die CSU, deren Parteichef Markus Söder auch schon ein eigenes bayerisches Raumfahrtprogramm aufgelegt hat.
Es werde sich beim neu geplanten Ministeriumszuschnitt zeigen, ob gut gemeint auch gut gemacht sei, sagte Raumfahrtkoordinatorin Christmann, deren Stelle bisher im Bundeswirtschaftsministerium angesiedelt war. «Denn unsere Industrie braucht mehr innovative Aufträge für Raumfahrtdienstleistungen vom Staat und eine smarte Innovationsförderung.»
Raumfahrt betreffe alle Ministerien und die Zusammenarbeit gerade auch mit dem Wirtschafts-, aber auch dem Verteidigungsministerium werde essenziell sein. Quelle: dpa
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