Google investiert 5,5 Milliarden Euro in Deutschland – die größte Investition des US-Konzerns in der Bundesrepublik. Das Geld fließt in den kommenden vier Jahren in Rechenzentren, Bürostandorte und Klimaprojekte. Googles Deutschlandchef Philipp Justus stellte die Pläne am Dienstag in Berlin vor.
Das Herzstück: ein neues Rechenzentrum in Dietzenbach bei Frankfurt. Auch das bestehende Rechenzentrum in Hanau wird erweitert. Zusätzlich investiert Google in seine Standorte München, Frankfurt und Berlin. In München entsteht bis Ende 2026 ein Entwicklungszentrum mit 30.000 Quadratmetern Bürofläche für bis zu 1.500 Mitarbeiter.
Die Abwärme des neuen Rechenzentrums in Dietzenbach soll über 2.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Dafür kooperiert Google mit dem regionalen Energieversorger Energieversorgung Offenbach. Außerdem erweitert das Unternehmen seine Partnerschaft mit dem Energiekonzern Engie bis 2030. Ziel: 85 Prozent oder mehr CO₂-freie Energie bis 2026.
Politische Unterstützung
Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) begrüßte die Pläne: «Echte Zukunfts-Investitionen in Innovationen, Künstliche Intelligenz, die klimaneutrale Transformation und zukünftige Arbeitsplätze in Deutschland. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen.» Google rechnet damit, bis 2029 jährlich rund 9.000 Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
KI-Boom treibt Nachfrage
Der Investitionsschub kommt nicht zufällig. Die Nachfrage nach Cloud-Diensten steigt massiv – getrieben durch Künstliche Intelligenz, die enorme Rechenleistung benötigt. Erst vergangene Woche kündigten die Deutsche Telekom und der Chipentwickler Nvidia eine Milliarde Euro für ein KI-Rechenzentrum in München an. Die Rhein-Main-Region mit dem großen Internetknotenpunkt DE-CIX in Frankfurt profitiert besonders von diesem Trend.
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