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Forscher warnen: Mücken durch Klimawandel länger aktiv

Der Klimawandel wird aus Sicht einer Forscherin die Aktivität von Stechmücken verlängern – damit wächst auch in Deutschland die Gefahr der Übertragung von Viren. «Je früher im Jahr und je länger es warm ist, desto länger ist die Gemeine Hausmücke draußen aktiv und sticht auch», sagt Biologin Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf).

Die Entwicklung der Krankheitserreger in den Mücken sei ein temperaturabhängiger Prozess, der sich beschleunigen könnte. Auch die Zeitspanne der Übertragungen könnte sich verlängern. «Das ist nicht optimal für uns. Die Verbreitung etwa des West-Nil-Virus passiert dann schneller», sagt Werner, die Initiatorin des bundesweiten Mückenatlas ist. In diesem Jahr begann die Stechmückensaison bereits im April und damit etwa drei bis vier Wochen früher als üblich, dauerte aber nicht länger als sonst.

Eine Stechmücke ist an der Decke eines alten Eiskellers zu sehen. Archivfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Stechmücke ist an der Decke eines alten Eiskellers zu sehen. Archivfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Stechmücken suchen ein Winterquartier in Wohnungen

Derzeit sind die Hausmücken oft in Kellern und Wohnungen zu finden, wie Werner sagt. «Sie mögen es feucht und warm.» Die Weibchen suchten sich angesichts kalter Außentemperaturen wärmere Winterquartiere und drängten in den Wohnbereich. «Da wollen sie auch mal stechen, aber vor allem frostfrei über den Winter kommen», so Werner.

Mücken-Funde zuhause und Hochsaison für Fachleute

«In einem feuchten Keller und bei angelehntem Fenster können sie tausende von Mücken im Keller haben», sagte Werner. «Wir haben auch gerade Hochsaison, weil die Leute die Mücken zuhause sehen und wissen wollen, was es damit auf sich hat.» Sie ruft weitere Menschen dazu auf, Mücken zu fangen und zur Analyse an die Fachleute des Mückenatlas zu schicken.

West-Nil-Virus kann auch durch Hausmücken übertragen werden

Im Jahr 2019 wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) die bundesweit ersten durch Mücken auf Menschen übertragene Infektionen des West-Nil-Fiebers bekannt und zwar im Osten Deutschlands. Seitdem seien sie weiter überwiegend in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen registriert worden. 2024 wurden zudem einzelne Fälle in anderen Bundesländern nachgewiesen.

Durch den Stich einer heimischen Mücke haben sich in Deutschland laut RKI dieses Jahr inzwischen mindestens 26 Menschen nachweislich mit dem West-Nil-Virus infiziert. Die große Mehrheit der Infektionen verläuft aber ohne schwere Krankheitssymptome. Auch trage längst nicht jede Mücke den Erreger in sich, da sie sich selbst erst an einem Vogel infizieren müsse, betonte Werner. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln nach RKI-Angaben eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung. Nur etwa jeder 100. infizierte Mensch erkranke schwer. Quelle: dpa







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